Ein Abend im Goldenen Hahn

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In Flehingen kocht die ganze Familie Enderle Seite an Seite

Ein Gastro-Tipp von Stephan Gilliar (Mehr zum Thema Transparenz finden Sie am Ende des Textes)

Ich will ihnen nichts vormachen, würde ich zusammen mit meinem Bruder und meinem Vater gemeinsam auf engstem Raum arbeiten, wäre der erste, größere Polizeieinsatz nur eine Frage von wenigen Stunden. Bei den Enderles in Flehingen ist das gänzlich anders. In der Küche ihres “Goldenen Hahns” mitten im alten Dorfkern, stehen die beiden Brüder Kevin und Manuel Seite an Seite am Herd, Mama Monika werkelt emsig im Service und Papa Armin hilft überall da aus, wo gerade Not am Mann ist.

Schaffen, das können die Enderles, ohne Unterlass und bis zum Umfallen, wenn es sein muss. Als der goldene Hahn gerade erst das Fliegen lernte, arbeitete Armin noch hauptberuflich bei Audi in Neckarsulm, schmiss zusammen mit seiner Monika die frisch gepachtete Vereinsgaststätte der Flehinger Kleintierzüchter quasi in seiner Freizeit. Wann er denn damals geschlafen hat, möchte ich wissen? “Des frog i mi manchmal a” schmunzelt Armin und sein rundes und gutmütiges Gesicht wird eine einzige Lachfalte. Auch Monika hat zeitlebens rangeklotzt wie ein Brunnenputzer – an manchen Tagen schmiss sie die Gaststätte komplett alleine… Kochen, Bedienen, Abspülen – das ganze Programm als One-Woman-Show.

Was die ganze Familie eint, ist die Liebe zum Kochen. Das liegt den Enderles einfach im Blut – bereits seit Generationen. Schon Armins Mutter Margot war Köchin und hat diese Leidenschaft nicht nur an ihren Sohn sondern auch an die Enkel weitergegeben. 2011 schloss Kevin seine Ausbildung zum Koch ab und unterstützte seinen Vater in der Küche des Hahnes, 2013 stieß sein Bruder Manuel dazu. Während Kevin seinen Beruf in einer Traditionsgaststätte in Bruchsal erlernte, durchlief Manuel seine Ausbildung im Schwarzwald – zog danach von einem Ort zum anderen, verbrachte so mitunter ein Jahr in der Schweizer Gastronomie.

Am Ende hat es beide Brüder wieder nach Hause gezogen. Seit 2019 bilden sie gemeinsam die neue Führungsspitze des Goldenen Hahns und richten sich hier ein Leben ein. Manuel und seine Stefanie haben zwei Kinder, wohnen längst in Flehingen und auch Kevin steht kurz davor sesshaft zu werden, hat sich gerade erst verlobt.

Das harmonische Miteinander der Enderles wirkt auch bei einem Besuch des Goldenen Hahns spürbar bis zu den Gästen durch. Der Service ist erstklassig, Mama Monika zuvorkommend, charmant und liebenswert. Man fühlt sich gleich beim Betreten der Gaststätte wohl, wenn einem die wohlige Wärme des Kaminofens entgegenschlägt. Und wie sieht es kulinarisch aus? Da gibt es aus meiner Sicht nichts zu bemängeln. Die Karte ist klein und überschaubar, die Gerichte regional und bodenständig. Alles was sie regional einkaufen können, besorgen die Enderles auch direkt aus der Heimat. Das Schnitzel vom Kraichgauer Landschwein zum Beispiel ist zart, aromatisch, gut durch geklopft und mit einer butterweichen Panade umhüllt – genauso wie ich es mag. Der Salat dazu frisch, die Soße spürbar und schmeckbar handgemacht. Zum Abschluss gönne ich mir noch eine gute Panna Cotta mit Kraichgauer Zwetschgen und komme auch schon abschließend zu meinem Fazit: Ein Besuch im goldenen Hahn ist durch und durch empfehlenswert. Dies liegt aber nicht nur an der guten Küche, sondern mindestens zu gleichen Teilen auch an der schönen Atmosphäre und den herzlichen und durch und durch authentischen Gastgebern. Ich komme gerne wieder.

Transparenz: Werbung / Empfehlung – Dieser Artikel bildet ausschließlich unsere subjektive Meinung ab. Er wurde weder beauftragt, inhaltlich beeinflusst, bezahlt oder in irgendeiner anderen Weise vergütet oder kompensiert.

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1 Gedanke zu „Ein Abend im Goldenen Hahn“

  1. Da waren wir früher öfter. Essen war immer sehr lecker👍. Leider sind dort keine Hunde mehr gestartet. Daher waren inzwischen wir schon länger nicht mehr dort gewesen.

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