Landratsamt Karlsruhe im Zeichen der Corona-Pandemie

|

Bericht über die Aktivitäten des Landkreises im Verwaltungsausschuss des Kreistags

Kreis Karlsruhe. Die Corona-Pandemie war das beherrschende Thema im Verwaltungsausschuss des Kreistags des Landkreises Karlsruhe am 23. April. Äußerlich erkennbar war das schon am Ort der Sitzung, die in der Karlsruher Gartenhalle stattfand, um die notwendigen Sicherheitsabstände gewährleisten zu können.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel erstattete dem Gremium ausführlichen Bericht über die Aktivitäten der Kreisverwaltung, die als für den Stadt- und Landkreis zuständige Gesundheitsbehörde in der Coronakrise besonders gefordert ist. Aus diesem Grund wurde sie personell verstärkt: rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind allein dort im Einsatz, dazu kommen viele weitere Verwaltungsbereiche wie z.B. die Heimaufsicht, die Ordnungsverwaltung oder der Arbeitsschutz. Großer Wert wird auf enge Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe, den Bürgermeisterämtern und der Polizei gelegt. Den Kreisräten wurde vorgeführt, wie sämtliche Fachdisziplinen auf Grundlage einer gemeinsamen Datenbasis zusammenarbeiten. Dieses Tool hat die Kreisverwaltung selbst programmiert und daraus wird auch die Lagekarte erstellt wird, die über ein Internetportal täglich aktuell von Jedermann abgerufen werden kann. Telefonische Beratungsangebote über spezielle Hotlines stellen sicher, dass sämtliche Fragen beantwortet werden. Ein besonderer Augenmerk wurde auf die Kliniken gelegt: 241 COVID19-Betten und 138 Beatmungsplätze stehen im Stadt- und Landkreis zur Verfügung. Daneben wurden durch niedergelassene Ärzte mehrere Abstrichzentren und Coronaambulanzen eingerichtet, die der Landkreis unterstützt hat. Im Fokus stehen Altenwohn- und Pflegeheime. In elf von 99 Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 7.000 Plätzen sind 266 positiv getestete Fälle bei Bewohnern und 127 Fälle bei Mitarbeitern registriert. Aus diesem Grund wurden für die Heime in besondere Maßnahmenpakete geschnürt. Zur ihrer Unterstützung hatten der Landrat gemeinsam mit Oberbürgermeister und Bürgermeister an die Einwohnerschaft appelliert, sich freiwillig zu melden. Auch für die Flüchtlingsunterkünfte wurden Vorsorge- bzw. Quarantänemaßnahmen getroffen, um das Infektionsrisiko zu minimieren bzw. eine Ausbreitung des Virus in Einrichtungen zu verhindern. Gleiches gilt auch für Arbeiterunterkünfte von Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben.

Eine wichtige Rolle spielt das Landratsamt bei Schutzausrüstungen. Es beliefert nach einer Prioritätenliste Einrichtungen Kliniken, Alten- und Pflegeheime oder Sozialstationen, wobei sie sowohl vom Land bereitgestellte Materialien verteilt als auch Ausrüstungen selbst beschafft und verteilt. Rund 1,5 Mio EUR hat der Landkreis hierzu bislang aufgewendet. Weitere 5,5 Mio EUR hat der Landkreis an Träger im Bereich der Jugend- und Eingliederungshilfe sowie dem ÖPNV gezahlt, auch wenn Leistungen nicht vollständig oder gar nicht erbracht werden konnte. Das Gremium begrüßte dies ausdrücklich, weil damit verhindert wurde, dass Strukturen zerstört werden, die nach der Krise wieder aufgebaut werden müssten. Der Landkreis wiederum hat aus Soforthilfen des Landes ,1,1 Mio EUR erhalten.

Seinen eigenen Dienstbetrieb hat das Landratsamt an die Erfordernisse insbesondere im Hinblick auf Infektionsschutz umgestellt. Durch die Einrichtung von Servicecentern mit erweiterten Öffnungszeiten sind wieder alle Dienstleistungen zu bekommen, wobei Landrat Dr. Christoph Schnaudigel betonte, dass auch an den Tagen, als das Landratsamt für den allgemeinen Bürgerverkehr geschlossen war jede Verwaltungsleistung nach telefonischer Vereinbarung erhältlich war. Gleichzeitig wird verstärkt auf elektronische Verwaltungsdienstleistungen gesetzt. „Wenn die Krise etwas Gutes hat, dann das, dass die Digitalisierung einen höheren Stellenwert erhält“, sagte der Landrat, der sich schon seit geraumer Zeit für mehr elektronische Verwaltungsvorgänge einsetzt.

Mitteilung des Landkreises Karlsruhe

Vorheriger Beitrag

Forst: Verkehrsunfall mit schwer verletztem Fahrradfahrer

100 Migrantinnen, Migranten und Geflüchtete wollen heimischen Landwirten helfen

Nächster Beitrag