Wenn der Notarzt zu spät kommt

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Wenn der Notarzt zu spät kommt
Notarzt / Symbolbild

Medizinische Unterversorgung in der Region

Es mag abgedroschen klingen, ist aber nichts als die Wahrheit: Im Falle eines Notfalles geht es um jede Sekunde. Mediziner sind sich einig: Notarzt und Krankenwagen sollten innerhalb von zehn Minuten vor Ort sein um schnell und effektiv helfen zu können. Etwas weniger eng hat der Gesetzgeber dieses Zeitfenster eingestuft – In Baden-Württemberg haben die Rettungskräfte 15 Minuten um beim Hilfesuchenden einzutreffen. Doch klappt das in der Praxis tatsächlich auch? Der SWR hat in einer aufwendigen Recherche alle Rettungseinsätze aus dem Jahr 2016 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz analysiert und zieht ein ernüchterndes Fazit. Orientiert an der „medizinisch wünschenswerten“ Reaktionszeit von 10 Minuten kommen die Redakteure zu folgendem Ergebnis in einer gestern veröffentlichten Mitteilung:

…Bei jedem dritten Notfalleinsatz waren Rettungskräfte später vor Ort – und das sehr unterschiedlich verteilt im Land. Jeder fünfte Baden-Württemberger und jeder dritte Rheinland-Pfälzer hatte 2016 sogar nur eine 50-Prozent-Chance, dass der Rettungsdienst zehn Minuten nach dem Notruf vor Ort war…

Die gesammelten Daten hat der SWR in einer Online-Recherche-Datenbank zusammengetragen, über die jeder Bürger die Versorgung an seinem Wohnort in Erfahrung bringen kann. Dabei schneiden die Ballungszentren im Kraichgau – Bruchsal, Bretten und Sinsheim – deutlich besser ab als die ländlicher gelegenen Orte. Dies erklärt sich zwar in Teilen durch die längere Anfahrtsstrecke, sollte doch aber dennoch Grund sein um die bestehenden Strukturen zu überprüfen und zu verbessern.

Ob Ihr Wohnort im Notfall eine ausreichende Versorgung bietet, können Sie unter diesem Link herausfinden

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