Stadtentwicklung

Einkaufen, Wohnen, Genießen – Das Neubauprojekt „Am Eschbach“ ist für Gondelsheim ein Gewinn

Innerorts entstehen verbesserte Einkaufsmöglichkeiten und ein zusätzliches Wohnungsangebot

Als „ökologisch sinnvoll, sozial erwünscht, bundes- und landespolitisch gewollt und zugleich extrem wichtig für die Entwicklung der Gemeinde“ bezeichnet Bürgermeister Markus Rupp die Innenentwicklung mittels Nachverdichtung im Ortskern von Gondelsheim.

Das sah auch die Mehrheit des Gemeinderats so und billigte in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag den Planentwurf „Am Eschbach“.

Die an der Bruchsaler Straße gelegene Bäckerei Gerweck plant dabei einen kompletten Neubau. Seit Jahren versuchten Bürgermeister Markus Rupp und der Neibsheimer Bäckermeister und Unternehmer Hermann Gerweck die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Durch die nunmehrige Bereitschaft von drei Grundstückseigentümern am Gesamtprojekt mitzuwirken, wird es möglich, die bisherige Bäckerei durch einen modernen Backshop zu ersetzen. Damit einher geht eine Erweiterung des Sortiments um Lebensmittel und im rückwärtigen Bereich entsteht ein Café mit Terrasse. „Das ist ein weiterer Meilenstein in Sachen Einzelhandel und Grundversorgung in Gondelsheim“, macht der Bürgermeister deutlich. „So wie es richtig war, vor mehr als 10 Jahren einen Lebensmittel-Discounter am Ortsrand zu etablieren, so richtig und wichtig ist es, das innerörtliche Angebot zu verbessern“, führt er weiter aus und denkt dabei vor allem auch an die zahlreichen älteren Bürger. „Diese Chance gilt es am Schopfe zu packen“.

Auf eines weist Rupp mit allem Nachdruck hin: „Ohne Wohnbebauung im rückwärtigen Bereich gibt es keinen modernen Backshop und kein Café. Das eine bedingt das andere.“ Denn Gerweck braucht für sein Vorhaben Flächen des nun eingebundenen Nachbargrundstücks.

Dort – auf diesem Areal von rd. 50 ar zwischen Bruchsaler und Fasanenstraße – sollen vier Wohnhäuser entstehen und zwar jeweils zwei drei- und zweigeschossige Häuser. In Summe ergibt das maximal 28 Wohnungen. „Neben der bedienten Nachfrage an Einfamilienhäusern besteht ebenso der Bedarf an Mietwohnungen und damit an Geschosswohnungsbau“, betont Rupp und ergänzt: „Zudem schont eine solche Nachverdichtung im Ortskern die Umwelt.“

Natürlich könne er die Bedenken der Anwohner nachvollziehen. Deshalb gab es auf Wunsch des Gemeinderats und der Verwaltung zahlreiche Änderungen im Entwurf des Bebauungsplans. Anstatt einer durchgängigen dreigeschossigen Bauweise werden nun z.B. die beiden hinteren, der Fasanenstraße zugewandten Häuser nur noch zweigeschossig ausfallen. In Sachen Parkplätze geht die Gemeinde sogar einen völlig neuen Weg. „Für jede Wohneinheit sind 2 Parkplätze vorgesehen, 1,5 Parkplätze sind bisher der Standard in Gondelsheim“, berichtet Rupp. 31 Stellplätze befinden sich dann in der zu errichtenden Tiefgarage und nochmal so viele oberirdisch. „Ein historisch hoher Wert“, so Rupp, „aber bei der Nachverdichtung im Innenbereich als künftiges Instrument durchaus angebracht“.

Über Monate habe man im Gemeinderat diskutiert, die Anwohner frühzeitig informiert und erfolgreich Veränderungen zugunsten dieser in den Verhandlungen mit dem Investor erreicht.

Nun aber sei die Zeit reif für eine Entscheidung gewesen.

Mitteilung der Gemeinde Gondelsheim

Die größte Baustelle in der Geschichte Kraichtals wächst

Neubau der Gemeinschaftsschule Kraichtal am Schulstandort Münzesheim nimmt Gestalt an
Bürgermeister Ulrich Hintermayer informierte sich über den Baufortschritt auf der größten Baustelle in der Geschichte der Stadt Kraichtal
Drei Ebenen mit 5.500 Quadratmetern Gesamt-Geschossfläche entstehen

„Der Neubau der Gemeinschaftsschule Kraichtal soll mit Mensa und Musikraum das kommunikative Zentrum der Schule werden, sprich das „Herzstück“ eines pulsierenden Schulalltags. So ist es im Entwurf der „Asböck Architekten GmbH“ mit Sitz in München zu lesen. Ein ausgewogenes Raumprogramm, eine gelungene Einbindung in die Landschaft, ein optimales Zusammenwirken zwischen Bestandsgebäude und nicht zuletzt ein stimmiges Kosten-Nutzen-Verhältnis haben vor rund zwei Jahren dafür gesorgt, dass sich ein elfköpfiges Preisgericht im Rahmen eines europaweiten Architektenwettbewerbs für das Modell der „Asböck Architekten“ entschieden hat. Inhalt des Konzepts ist es beispielsweise auch, später einmal viel Unterricht im Freien, in sogenannten „grünen Klassenzimmern“ abzuhalten. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Während sich im Normalfall auf Kraichtals größter Baustelle seit Beginn der Bauarbeiten Ende Mai dieses Jahres Handwerker, Planer und Architekten tummeln, mischte sich am Montag, 6. November, ein bekanntes Gesicht unter die „Bauhelmträger“. Kraichtals Bürgermeister Ulrich Hintermayer besichtigte zusammen mit den Amtsleitern Reinhard Neudeck (Hauptamt), Gerhard Süpfle (Stadtwerke), Uwe Ribstein (Rechnungsamt) und weiteren Mitarbeitern der Stadt Kraichtal sowie Gemeinschaftsschul-Rektor Matthias Fuchs die Baufortschritte am Neubau der Gemeinschaftsschule Kraichtal.

Bauarbeiten liegen bislang gut im Zeitplan

Seit dem ersten „Baggerbiss“ Ende Mai hat sich zwischenzeitlich nicht nur das Wetter gewandelt, auch auf der Baustelle hat sich einiges getan. Bauleiter Mark Kolb vom Büro „Hug & Kolb Architekten“ mit Sitz in Bruchsal führte die Besucher bei kühlen Spätjahrestemperaturen über die Baustätte, auf der aktuell im Schnitt zwölf Bauarbeiter beschäftigt sind. „Bekanntlich mussten zunächst der Westflügel der Markgrafen-Schule sowie das Nebengebäude (ehemalige Förderschule) dem Neubau der Gemeinschaftsschule weichen; die Abbruchsarbeiten erfolgten während der Pfingstferien. Zwischenzeitlich sind die Rohbauarbeiten in vollem Gange; beispielsweise ist die 45 Zentimeter starke Bodenplatte betoniert worden und Stahlbetonwände mit insgesamt 19 Öffnungen für Türen und Fenster werden im Moment errichtet“, erläuterte Stadtwerke-Mitarbeiter Klaus Bauer die Arbeitsschritte. Bis Weihnachten sieht der Terminplan vor, das Untergeschoss einschließlich der auskragenden Decke fertigzustellen beziehungsweise die Bodenplatte des Erdgeschosses zu errichten. Mitte Dezember stehen diverse Bauvergaben für Trockenbauarbeiten, Schlosser/Stahlbau, Fenster und Innentüren an.

Stellplatzfrage sorgt teils für Unmut in der Bevölkerung / Verwaltung will Verkehrssicherheit mit dem Bau weiterer Parkplätze vor Ort erhöhen

Für Diskussionen in der Bevölkerung sorgte vor Kurzem die Tatsache, dass für die Errichtung der erforderlichen Parkplätze bei Schule, Mehrzweckhalle und Schwimmhalle sieben Obstbäume an der Straße der Schule gefällt werden müssen. Den Baustellentermin nutzte Bürgermeister Ulrich Hintermayer nicht zuletzt, um den Sachverhalt allumfassend zu erläutern. Er bestätigte zunächst, dass der Pachtvertrag – abgeschlossen zwischen einem Münzesheimer Bürger und der Stadt Kraichtal – für die Fläche, auf der sich sieben Apfelbäume befinden, von der Stadt Kraichtal zu Beginn des Monats Oktober gekündigt wurde. Hintergrund der Kündigung ist, dass das Grundstück im Zuge des Neubaus der Gemeinschaftsschule Kraichtal am Schulstandort Münzesheim für die Errichtung von Parkplätzen benötigt wird. „Nach Bekanntwerden des Sachverhalts in der Bevölkerung gingen bei der Stadt Kraichtal kurz darauf zwei Schreiben besorgter Bürgerinnen und Bürger sowie der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V. ein, die an mich als Stadtoberhaupt appellierten, nach einer alternativen Standort-Lösung für die zu errichtenden Parkplätze zu suchen, so dass die mittlerweile 30 Jahre alten, ertragsreichen Obstbäume erhalten werden können“, so Bürgermeister Ulrich Hintermayer, der gleichzeitig betont, dass die im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens vollzogenen Verfahrensschritte – u. a. Beteiligung der Öffentlichkeit und Fachbehörden nach Bekanntmachung im Mitteilungsblatt – vorschriftsmäßig durchgeführt wurden. Ganz konkret bedeutet dies, dass die Anlage der Parkplätze in erforderlicher Stückzahl durch den Bebauungsplan gedeckt ist. Beim Schulneubau mit Mensa und Mehrzweckhalle sind dies immerhin 42 Parkplätze. Der Bürgermeister bekräftigte seine Aussage, dass die Stadt Kraichtal die Parkplätze an anderer Stelle bauen ließe, wenn es einen alternativen Standort dafür gegeben hätte. „Leider ist dem eben nicht so, dass mit etwas gutem Willen – wie es in einem der Bürger-Anschreiben an die Verwaltung heißt – eine andere Lösung gefunden werden kann. Auch ein anteiliger Verzicht von Stellplätzen zugunsten des Erhalts der Obstbäume ist unter den gegebenen Voraussetzungen nicht möglich. Von der Überschrift des Zeitungsartikels „Kein Geld für Außenanlage“ distanzierte sich das Stadtoberhaut hingegen in aller Deutlichkeit. „Lediglich der bereits bestehende Außenbereich beim Eingangsportal der Markgrafenschule wurde zurückgestellt. Die Gestaltung wird jedoch in den zweiten Bauabschnitt aufgenommen werden, sofern hierfür noch Mittel zur Verfügung stehen werden“, bekräftigt Ulrich Hintermayer die Vorgehensweise. „Der enormen Bedeutung von Lernen in und mit der Natur vor unserer Haustüre sind wir uns, gerade im heutigen Zeitalter, durchaus bewusst“, merkte Bürgermeister Ulrich Hintermayer an. Matthias Fuchs, Rektor der Gemeinschaftsschule Kraichtal, teile auf Nachfrage hinsichtlich der Nutzung der viel diskutierten Obstbäume durch seine Schule mit, dass diese in den letzten Jahren nie genutzt wurden. Lediglich die bereits seit 2016 nicht mehr bestehenden Obstbäume auf dem Schulgelände selbst wurden von einzelnen Grundschulklassen genutzt, um Äpfel zu ernten und diese zum Auspressen beziehungsweise Saftmachen zu geben. „Da in die Planung der Außenanlagen des neuen Schulgebäudes Obstbäume aufgenommen sind, wird auch nach der Baumaßnahme die Möglichkeit bestehen, im bisherigen Umfang Obstbäume unterrichtlich oder für Projekte zu nutzen. Zudem gibt es gerade in Kraichtal eine Vielzahl an Streuobstanlagen, um seitens der Schule erweiterte Projekte in diese Richtung zu gestalten“, kommentierte der Gemeinschaftsschul-Rektor die Situation.

„Mammutprojekt“ mit Investitionskosten in Höhe von rund 15 Millionen €

Nahezu ein Drittel der Gesamtkosten in Höhe von rund 15 Millionen € werden aus Zuschüssen bezahlt. Trotz dieser Rekordinvestition in der Geschichte der Stadt Kraichtal steht der Bürgermeister zum Großprojekt: „Ohne diese Entscheidung für die Gemeinschaftsschule wäre Kraichtal in naher Zukunft nur noch Grundschulstandort geworden, da sich die Schüler ab der Klasse 5 in die umliegenden Städte und Gemeinden mit entsprechendem weiterführendem Bildungsangebot hätten orientieren müssen. Mit dem Ausbau des Bildungsangebots machen wir Kraichtal insbesondere für junge Familien attraktiv.“ Auch die Anmeldezahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Diese haben sich vom Schuljahr 2016/2017 mit 34 Anmeldungen auf 59 Anmeldungen im Schuljahr 2017/2018 nach oben, und damit in die Zweizügigkeit, entwickelt. Seit Ende der Osterferien werden zwei Grundschulklassen aus Münzesheim in Oberöwisheim beschult, während eine Werkrealschulklasse nach Unteröwisheim verlegt wurde. Nach den Sommerferien zog eine weitere Werkrealschulklasse nach Unteröwisheim um. Die Gemeinschaftsschule ermöglicht es Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I, einen mittleren Bildungsabschluss zu machen.

Redaktion: Nadja Steinhilper

Wirbel um den Pfannwaldsee

Ein Biotop erhitzt die Gemüter

In den Geschäften des kleinen Kraichtaler Teilortes Oberöwisheim kann man die Forderungen schon lange im Aushang lesen, nun hat es das Schriftstück als Leserbrief bis in die Tageszeitung geschafft. In wenigen, dafür klaren Worten fordern drei Bürgerinnen und Bürger sich dem „verwilderten und verwahrlosten“ Pfannwaldsee im Oberöwisheimer Forst anzunehmen. Adressiert ist das Schreiben an die „Verantwortlichen“. Die Autoren wollen den „vergammelten“ und „zum Himmel stinkenden See“ sowie die damit verbundenen Begleitumstände nicht mehr länger akzeptieren. Ferner wird der Bewuchs mit Brenneseln und die Veränderung bei den Wander, Sitz- und Parkmöglichkeiten moniert.

Wie schlimm ist es wirklich?

Tatsächlich hat sich der See in den letzten Jahrzehnten verändert. Das einstige klare Gewässer hat durch Algenbildung eine grünliche Farbe angenommen und durch Verlandung fällt der sumpfige Uferbereich dementsprechend größer aus. Bei einem Ortstermin ist unserer Redaktion jedoch weder Gestank aufgefallen, noch wirkt der See vergammelt. Im Gegenteil ist die Szenerie recht idyllisch, wie unsere Bilder aus dem vergangenen Herbst zeigen…den jetzigen Zustand werden wir am kommenden Wochenende mit der Filmkamera dokumentieren. Der See hat sich über die Jahre zu einem Biotop entwickelt, das von diversen Tieren und Pflanzen bevölkert wird – darunter jede Menge Amphibien, Schildkröten uns sogar Nutrias. Mit einem auf Hochglanz getrimmten Badesee wie z.B. dem Hardtsee hat das Gewässer nichts gemein, an Charme und Idylle fehlt es dem Pfannwaldsee jedoch nicht.

Bei der Stadtverwaltung Kraichtal nimmt man die Sorgen der Oberöwisheimer indes ernst. Seit Jahren versuche man schon mit Reinigungsmaßnahmen den See sauber zu halten, doch jeder Antrag würde sofort von der oberen Naturschutzbehörde kassiert, so das Rathaus. Der Grund: Der See liegt in einem Naturschutzgebiet und hat sich längst zu einem dynamischen Biotop entwickelt in dessen Ökosystem man nicht ohne weiteres eingreifen darf. Ein bisschen Rasenmähen ist erlaubt – mehr darf der Bauhof der Stadt jedoch nicht unternehmen, so Bürgermeister Ulrich Hintermayer gegenüber Hügelhelden.de

Weil der Uferbereich – insbesondere bei tagelangem Regen – sehr weich werden kann, hat die Stadt entlang der asphaltierten Straße Baumstämme verlegen lassen, die das Befahren des unsteten Untergrundes verhindern sollen. Auch dies wird im Leserbrief aus Oberöwisheim im Hinblick auf „Fußkranke und Alte“ kritisiert. Der Parkplatz für Wanderer befindet sich allerdings nur in einem Abstand von ca. 50 Metern!

Wie geht es nun weiter?

Um die Menschen in Oberöwisheim umfassend zu informieren, hat sich die Stadt nun entschlossen eine Bürgerversammlung anzusetzen. Bei dieser sollen Vertreter der Naturschutzbehörde über die Situation vor Ort und ihre diesbezügliche Einschätzung Auskunft geben. Der Termin hierfür wird zeitnah über die Webseite der Stadt bekannt gegeben. Bis dahin machen Sie doch einfach mal wieder einen Ausflug zum Pfannwaldsee und verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck. Was meinen Sie? Zum Himmel stinkend oder ein wildes Idyll? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

[mappress mapid=“60″]