Standort Altrhein auf Gemarkung Philippsburg am besten geeignet
Genehmigungsverfahren wird 2016 eingeleitet
Stuttgart. Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW plant, das Gleichstrom-Umspannwerk am Endpunkt der Leitungsverbindung „Ultranet“ in Philippsburg zu errichten. Das Gelände mit der Bezeichnung „Altrhein“ liegt neben dem Kraftwerkstandort Philippsburg. Hier kann das Gleichstrom-Umspannwerk direkt ohne zusätzlichen Leitungsneubau an den Netzverknüpfungspunkt angebunden und dabei bestehende Infrastruktur genutzt werden.
„Wir haben mehr als zwanzig Standort-Alternativen sorgfältig geprüft“, sagt Dr. Werner Götz, Geschäftsführer der TransnetBW und verantwortlich für Großprojekte und Netzausbau. „Wesentliche Gründe für unsere Entscheidung waren zuletzt der große Abstand zur Wohnbebauung und der gute Sichtschutz an diesem Standort.“ Die Wohnbebauung ist rund 900 Meter entfernt, zwischen Umspannwerk und den Häusern liegt ein Waldstück. Obwohl das Umspannwerk schon sehr leise arbeitet, bietet der Wald neben dem Sicht- auch zusätzlichen Lärmschutz. Von Vorteil ist auch, dass das dortige Grundstück in öffentlichem Besitz ist.
Welches Genehmigungsverfahren eingeleitet werden soll, wird TransnetBW Anfang 2016 entscheiden. Den Dialog mit den Philippsburger Bürgern nimmt das Unternehmen allerdings schon in den nächsten Tagen auf. „Wir werden wie bisher offen und transparent informieren“, betonte Götz.
Das Leitungsprojekt „Ultranet“ verbindet Baden-Württemberg mit den erneuerbaren Energiequellen von morgen und ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Götz: „Mit der Entscheidung für den Standort des Gleichstrom-Umspannwerks haben wir einen wichtigen Schritt auf diesem Weg gemacht. Der Stadt Philippsburg kommt so eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende in Baden-Württemberg zu.“
VIDEO: Antworten zur Standort-Entscheidung von Dr. Werner Götz, Geschäftsführer der TransnetBW
Über Ultranet
Ultranet bildet den südlichen Teil einer der geplanten Gleichstrom-Autobahnen aus Norddeutschland in den Süden. Mit Startpunkt im Raum Osterath soll die Leitung auf ca. 340 Kilometern Länge bis nach Philippsburg reichen. Am Start- und Endpunkt ist je ein Gleichstrom-Umspannwerk vorgesehen, das den übertragenen Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Das Projekt ist 2013 in das vom Bundestag beschlossene Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen worden. Die Gleichstromleitung mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt soll den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg kompensieren. Als Stromleitung in HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-)Technik ist Ultranet ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGÜ kann Strom über weite Strecken transportiert werden. Außerdem ermöglicht HGÜ eine verbesserte Nutzung bestehender Stromtrassen durch eine höhere Leistungsdichte. Das heißt: Mit dem Bau von HGÜ-Leitungen wird der Bedarf neuer Stromleitungen im Wechselstromnetz reduziert. Über seine nationale Bedeutung hinaus spielt Ultranet auch für das Erreichen der gemeinsamen europäischen Ziele eine wichtige Rolle und wurde von der Europäischen Kommission als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ (engl. Projects of Common Interest, PCI) gekennzeichnet.
Ultranet ist ein Gemeinschaftsprojekt von TransnetBW und Amprion. Grundlage der Planungen für Ultranet ist das erklärte Ziel der beiden Vorhabenträger, die Leitung möglichst auf bestehenden Trassen zu realisieren. So kann der Flächenverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. Ultranet soll gemeinsam mit bereits existierenden 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitungen auf einem Mastgestänge, einem so genannten Hybridsystem, geführt werden. Eine solche Kombination von Gleich- und Wechselstromübertragung in Form von Hybridleitungen gibt es weltweit bisher noch nicht. Ultranet hat deshalb Pilotcharakter.
Mehr Informationen zum Projekt finden sich unter: https://www.transnetbw.de/de/ultranet.
Für interessierte Bürgerinnen und Bürger bietet TransnetBW eine kostenlose Hotline an:
Unter 0800/380470-1 oder per E-Mail unter dialognetzbau@transnetbw.de steht der „DIALOG Netzbau“ des Übertragungsnetzbetreibers für Fragen zur Verfügung.
Quelle Pressemitteilung und Bild: TransnetBW
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