Coronasituation vergleichsweise gut im Griff
Enger Schulterschluss der Städte und Gemeinden
Kreis Karlsruhe. Zur Kreisversammlung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hatte Kreisvorsitzender Thomas Nowitzki (Oberderdingen) am 30. September in das Bürgerhaus in Malsch eingeladen. An erster Stelle standen digitale Prozesse, denen in Corona-Zeiten eine besondere Bedeutung zukommen. Aus erster Hand berichtete hierzu der Vorstandsvorsitzender der neu gegründeten Komm.ONE, William Schmitt, dem kommunalen IT-Dienstleister, der maßgeschneiderte Lösungen speziell für Kommunen anbietet wie z.B. Dokumentenmanagementsysteme. Aktuell werde eine innovative Software für Wahlen erarbeitet. Wichtig für die Stadt- und Gemeindeverwaltungen sind ein schneller Draht und intensive Kommunikation, gab Kreisvorsitzender Bürgermeister Thomas Nowitzki dem Vorstandsvorsitzenden mit auf den Weg.
Über die aktuelle Situation der Corona-Pandemie berichtete Erster Landesbeamter Knut Bühler: Steigende Zahlen seien im Moment zu beobachten, diese betragen jedoch nur ein Bruchteil des Infektionsgeschehens im April und liegen mit 9,9 (Landkreis) auch weit weg von der 7-Tages-Inzidenz von 50 Infizierten auf 100.000 Einwohner, die weitergehende
Maßnahmen erfordern würde. Obwohl das Gesundheitsamt die Lage gut überblickt und das Containment, also die Ermittlung von Kontaktpersonen und ihre Verfügung in die Quarantäne zuverlässig funktioniert, dürfe man sich gleichwohl nicht in Sicherheit wiegen. Für einen erheblichen Mehraufwand beim Gesundheitsamt sorgt weniger der Umstand, dass sich die Zahl der Infizierten erhöht, sondern dass im Moment ungleich mehr Kontaktpersonen ermittelt werden müssen. Anders als bei Reiserückkehrern, die erfahrungsgemäß nur einen überschaubaren Kontaktbereich haben, gilt es bei infizierten Kindergarten- oder Schulkindern zumeist gleich ganze Gruppen oder Klassen inklusive der Betreuer und Lehrer in Quarantäne zu schicken. Auch für die Ordnungsämter, die die entsprechenden Verfügungen ausstellen, bedeutet dies Mehrarbeit.
Bürgermeister Thomas Nowitzki lobte die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und plädierte bei der Pandemiebekämpfung auch für eine enge Abstimmung der Gemeinden untereinander wie zum Beispiel im Hinblick auf Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte, aber auch bei der Ausstattung kommunaler Liegenschaften; die Akzeptanz für Corona-Regeln hänge auch davon ab, dass im Landkreis die gleichen Regeln gelten. Weitere Themen der Kreisversammlungen waren die Entwicklung der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen und die Kreisverbandsarbeit.
Mitteilung des Landkreises Karlsruhe