Gestatten, Hubbuch – Karl Hubbuch.
Ich wurde am 21. November 1891 in Karlsruhe geboren und habe mein Leben mit Hingabe der Kunst gewidmet. Ich durfte bei den Besten lernen und besuchte die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und die Schule des Museums der angewandten Künste in Berlin. Als 1914 der erste Weltkrieg losbrach, meldete ich mich freiwillig und diente 4 lange Kriegsjahre als Artillerist. Um mich von den Schrecken des Krieges zu erholen, zog ich in den ersten Tagen der Weimarer Republik nach Neuenbürg im Kraichgau. Das Leben in dieser Phase des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs inspirierte mich zu jenen Werken, die heute dem Stile der „Neuen Sachlichkeit“ zugerechnet werden. Zu meinen Weggefährten zählten einst Otto Dix und George Grosz. Als die Nationalsozialisten die Macht ergriffen, durfte ich meinen Beruf nicht mehr ausüben – man warf mir vor ein „entarteter Künstler“ zu sein. Mit kleinen Jobs als Uhrenmaler im Schwarzwald oder an der Majolika in Karlsruhe hielt ich mich in den dunklen Jahren über Wasser. In meiner Wahlheimat Neunbürg muss ich in den letzte Kriegsjahren miterleben, wie alle Menschen im Dorf deportiert werden und Monate später in ihre zerstörten Häuser zurückkehren. Das Elend nach diesem zweiten verheerenden Krieg inspiriert mich zu weiteren bis heute bekannten Werke. 1947 unterstützte ich meinen guten Freund, den Dorflehrer Weckenmann dabei in unserem 300 Seelen-Dörfchen herrliche Freilichtspiele auf die Beine zu stellen. Zu sehen wie rund 30.000 Menschen von Nah und Fern anreisen um sich zeitweilig in eine andere Realität entführen zu lassen, gehört zu den schönsten Momenten meines Lebens. Nach vielen erfolgreichen Jahren starb ich schließlich im am 2. Weihnachtstag des Jahres 1979 und wurde in Neuenbürg, im Heimatort meiner Eltern beigesetzt. Noch heute gedenkt man meiner und erinnert an mein Werk und meine Geschichte.