Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe zur aktuellen Situation: Hintergründe und geplante Maßnahmen
Als Träger der Gewässerunterhaltungslast im Bereich Kriegbach bei Altlußheim informiert hiermit der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe (LBG) zur Niedrigwassersituation am Kriegbach und den Hintergründen. In den letzten Tagen waren Meldungen von Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern eingegangen, da der Kriegbach bei Altlußheim aktuell aufgrund sehr geringer Niederschläge im August in den letzten Tagen in Abschnitten trockengefallen ist.
Aktuelle Situation
Aufgrund des trockenen Bachlaufs hat der LBG zur Rettung von in Wasserlöchern gefangenen Fischen in den letzten Tagen in mehreren Aktionen hunderte Fische in wasserreichere Gewässerabschnitte versetzt. Unterstützung erhielt der LBG am vergangenen Wochenende durch eine private Initiative des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des SFC Rheinsalm Altlußheim e.V., die nochmals mehrere hunderte Fische versetzt haben. Um für weitere Niedrigwasserphasen gut gewappnet zu sein und die Aktionen besser zu koordinieren, wird der LBG einen Organisations- und Einsatzplan unter Beteiligung der örtlichen Akteure erstellen.
Hintergründe und Maßnahmen
Seit Anfang August ist ein abschnittsweises Trockenfallen des Kriegbachs zu beobachten. Dies scheint aufgrund der Hochwasserereignisse und der starken Regenfälle in den vergangenen Wochen zunächst paradox. Zum besseren Verständnis des Trockenfallsens, muss die Quelle des Kriegbachs näher betrachtet werden: Bestimmungsgemäß dient der Kriegbach in erster Linie der Hochwasserentlastung des Kraichbachs. Hierzu wird der Abfluss des Kraichbachs nördlich des Pegels Ubstadt-Weiher am Schneidmühlwehr zwischen Kriegbach – gleichzeitig der Beginn des Kriegbachs – und Kraichbach aufgeteilt. Der Hauptanteil des Abflusses verbleibt gemäß der wasserrechtlichen Genehmigung im Kraichbach.
Am Kraichbach herrscht jedoch aufgrund der seit Anfang August sehr geringen Niederschläge eine Niedrigwassersituation. So waren am Kraichbachpegel in Ubstadt-Weiher beispielsweise in den letzten Tagen, Abflüsse von weniger als 600 Liter pro Sekunde zu beobachten. Das entspricht einem geringeren Abfluss als dem Mittelwert niedrigster jährlicher Abflüsse. Der normale mittlere Abfluss liegt bei fast dem Doppelten. Daher erhält der Kriegbach derzeit wenig, bis keinen Zufluss über den am Schneidmühlenwehr installierten Fischpass und ist mittlerweile abschnittsweise, bis auf einige Tiefstellen, trockengefallen.
Für die Fische und das Makrozoobenthos, wirbellose Kleinstlebewesen, ist der Kriegbach deshalb aktuell nicht vollständig durchgängig. Sie müssen sich in tiefere Bereiche des Gewässers zurückziehen. In einer früheren Maßnahme hat der LBG Teile des Kriegbachs renaturiert und dort unter anderem sogenannte „Kolke“ angelegt. In diesen tieferen Stellen im Gewässerbett können die Tiere Niedrigwasserphasen überdauern. Wo dies nicht ausreicht, hat der LBG im Rahmen seiner Möglichkeiten mehrfach vor Ort Fische eingesammelt und in tiefere Gewässerabschnitte benachbarter Gewässer versetzt. Das Makrozoobenthos kann in der Regel in den verbliebenen Pfützen und Schlamm überleben.
Zur Lösung der Problematik wurden nun verschiedene Lösungsansätze geprüft. Die diskutierte Öffnung des Schneidmühlwehrs und damit das Einlassen von mehr Wasser in den Kriegbach musste jedoch wegen der damit einhergehenden Nachteile verworfen werden. Eine veränderte Abflussaufteilung am Schneidmühlwehr zu Gunsten des Kriegbachs würde einerseits die Situation des Kraichbachs verschärfen und andererseits auch die Gefahr mit sich bringen, dass wieder Fische in den Kriegbach einwandern und letztendlich wieder versetzt werden müssten.
Aufgrund der Komplexität des Gewässersystems Kraichbach-Kriegbach im Zusammenspiel mit verschiedenen Wechselwirkungen auf die einzelnen Gewässer mit dem Grundwasser sowie mit der Flora und Fauna, können der LBG und das Landratsamt Karlsruhe als zuständige Zulassungsbehörde, keine kurzfristige Lösung im Umgang mit diesen Niedrigwasserphasen anbieten. Auf lange Sicht wird jedoch weiterhin an Lösungen gearbeitet: So befinden sich der LBG und das Landratsamt derzeit am Anfang eines langfristigen Datenerhebungs-, Planungs- und Genehmigungsprozesses. Hierzu hat bereits ein Abstimmungsgespräch zwischen den Beteiligten stattgefunden. So wird nun in einem ersten Schritt durch den LBG ein Konzept für Niedrigwasserphasen für den Kriegbach unter Einbindung verschiedener Akteure entwickelt, um für die nächste Niedrigwasserphase besser vorbereitet zu sein. In diesem Zusammenhang werden die zuständigen Unteren Wasserbehörden auch Wasserentnahmen aus Kriegbach, Kraichbach und Grundwasser in den Blick nehmen.
Mitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe
Der Kriegbach ist nur zur Entlastung des kraichbaches gebaut worden, und bei niedrieg Wasser im kraichbach trocken zu fallen!! Wir haben in Deutschland auch keine anderen Sorgen ,es gibt halt Leute bei uns wo der Tag lang sein kann wenn man keine Arbeit hat !!!
Sie haben recht was sie schreiben ! Wir haben bei uns nur noch selbst ernannte Naturschützer, wo von nichts eine Ahnung haben ,aber überall mitreden wollen !!
Bei niedrig Wasser gibt es auch noch eine andere Lösung!! Telefon nehmen und beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach anrufen und um Regen bitten !!
@Jochen: Oder einen Regentanz aufführen, vielleicht hilft das auch! Und die Erfahrung von den selbst ernannten Naturschützern habe ich auch gemacht. Bei der CO2 Verbreitung gehen sie nur auf das ein, was ihnen gefällt. Es ist schon seltsam, dass sich diese Leute nicht um Zementindsutrie noch um Container- und Kreuzfahrtschiffe kümmern, die mit Schweröl betrieben werden.