Pläne stoßen auch auf Widerstand
Wenn der Islamverband Ditib sich mit neuen Bauplänen zu Wort meldet, lassen die kritischen Stimmen selten lange auf sich warten. Die sich selber aus neutral bezeichnende Institution steht seit langem im Verdacht in direkter Verbindung zur türkischen Regierung um Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zu stehen. Kein unbegründeter Gedanke, betrachtet man z.B. die Veranstaltung im nahen Speyer am vergangenen Sonntag an. Anlässlich des Jubiläums der „Schlacht von Gallipoli„, dem gescheiterten Angriff des vereinigten Königreiches, Frankreichs und Russlands auf die Osmanen, hatte der Ditib-Landesverband Rheinland-Pfalz zu einer Feierstunde in die Speyrer Stadthalle geladen. Eingeladen waren auch der Bildungsattaché des Generalkonsulats der Türkei in Köln und der Generalkonsul, so berichtete es der Spiegel am 17. März in seiner Internetausgabe.
Entsprechend skeptisch reagieren viele Menschen in der Region wenn Ditib plant neue Moscheen zu errichten. In Karlsruhe tobt derzeit eine hitzige Debatte um ein neuen Gotteshaus in der Oststadt. Der Bau soll bis 2020 realisiert werden, inklusive einem 35 Meter hohen Minarett. Grund für den Neubau ist der akute Platzmangel in den bisherigen Räumlichkeiten in einem alten Fabrikgebäude.
Auch in Graben-Neudorf will Ditib das islamische Gemeindehaus ausbauen und mit einem neuen Gebäudeteil inklusive Gebetsraum erweitern. Der Gemeinderat von Graben-Neudorf hat in seiner jüngsten Sitzung den Plänen mehrheitlich zugestimmt. Diese sehen einen Neubau für geschätzte 650.000 Euro auf dem Gelände vor, schreibt der SWR in seiner Online-Ausgabe. Graben-Neudorfs Bürgermeister Christian Eheim äußerte sich gegenüber den Kollegen hinsichtlich der weiteren Abläufe – demnach werde man Einblick in alle Einzelheiten der Planung haben und zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung einladen. Ähnlich äußerte sich auch ein Sprecher der islamischen Gemeinde und versprach ANZEIGE / WERBUNG – Transparenz in der Sache.