Feierliche Amtseinführung von Tobias Borho in Unteröwisheim
Am Mittwochabend endete nach 16 Jahren die Ära Ulrich Hintermayer
Großer Bahnhof in der Mehrzweckhalle Unteröwisheim – ein Bild das in Zeiten der Corona-Krise mit all ihrer Distanz mittlerweile Seltenheitswert besitzt. Mit großem Abstand fanden sich zur feierlichen Amtsübergabe von Bürgermeister Ulrich Hintermayer an seinen Nachfolger Tobias Borho, zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft ein, darunter auch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und die Abgeordneten Andrea Schwarz, Ansgar Mayr und Christian Jung. Vor kleinem Publikum in der Halle und großem Publikum via Youtube-Livestream vollzog sich im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung die Übergabe des Staffelstabes und der Amtsgeschäfte an den 28-jährigen Tobias Borho. In seiner Abschiedsrede ließ der scheidende Bürgermeister Ulrich Hintermayer noch einmal die 16 Jahre seiner beiden Amtszeiten Revue passieren und bedankte sich bei den Kraichtaler/innen, seinen Weggefährten und seiner Familie – am Ende übermannten ihn dann doch die Gefühle und das langjährige Stadtoberhaupt kämpfte sichtlich mit den Tränen.
Im Beisein von Freunden, seiner Familie und sogar Kommilitonen der Sängerschaft Markomannen zu Brünn aus Karlsruhe, nahm im Anschluss Gemeinderätin Ruth Römpert Tobias Borho den Amtseid ab. Sichtlich ergriffen richtete der frisch vereidigte Bürgermeister im Anschluss das Wort an die Menschen in Kraichtal. In seiner schon fast etwas pastoral anmutenden Laudatio verglich Borho die Stadt Kraichtal mit “einem Schiff das sich Gemeinde nennt”, angelehnt an das Kirchenlied von Martin Gotthard Schneider. Borho versprach jeden Tag mit dem Vorsatz zu beginnen, das Beste für Kraichtal und seine Kinder erreichen zu wollen.Gleichzeitig schwor er die Menschen auch auf einen schwierigen Weg ein “wir werden zweifeln und oft verzweifeln, aber am Ende in einen sicheren Hafen einlaufen”. Die Zukunft verglich er dabei mit dem unentdeckten Land – ein schönes Bild und gleichzeitig ein sehr klassisches Zitat aus Star Trek. Er wolle Kraichtal voranbringen, nicht weniger verdiene diese Stadt, so der neue Bürgermeister Tobias Borho zum Ende seiner Rede hin, die er schließlich mit den Worten “Der Herr beschütze unsere Stadt und unsere badische Heimat. Frisch auf” schloss.
Für die musikalische Untermalung des Abends zeigte sich niemand geringeres als der Komponist Matthias Böhringer verantwortlich. Mit seinem eindrucksvollen Klavierspiel – unter anderem ließ er eine Kantate von Johann Sebastian Bach erklingen – beeindruckte er das Publikum zutiefst und wurde mit donnerndem Applaus bedacht.
Im Anschluss folgten noch zahlreiche Grußworte, unter anderem von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki, aber auch von Vertretern aus dem öffentlichen Leben der Stadt Kraichtal. Das Online-Publikum hat leider nicht alles lückenlos verfolgen können, zwischenzeitlich war die Auslastung im Ortsnetz Unteröwisheim derart hoch, dass die Internetverbindung zum Schluss der Veranstaltung häufiger in die Knie ging. Gut, dass der Ausbau des schnellen Internets auch auf der Agenda des neuen Bürgermeisters Tobias Borho steht. Die Stadt startet nun in eine ganz neue Ära mit einigen, neuen Gesichtern an ihrer Spitze. Neben dem Wechsel auf dem Chefposten steht auch nach dem Rücktritt von Alfred Richter die Neubesetzung des stellvertretenden Bürgermeisters auf der Agenda. Offiziell hat Tobias Borho die Aufgaben des Bürgermeisters bereits am gestrigen Montag übernommen – der erste Arbeitstag des politischen Newcomers. Nun ist es an ihm, die Stadt auf den von ihm veranschlagten Kurs zu bringen – ob ihm das gelingt, wird die Zeit zeigen. Betrachtet man diesen durch und durch harmonischen Abend aber als Vorboten und Vorgeschmack auf die Ära Borho, so darf Kraichtal mit Fug und Recht optimistisch und positiv in die Zukunft blicken.
Auch der Abgeordnete Ansgar Mayr war anwesend.
Danke, haben wir gleich im Text ergänzt
Schön das der Otto normal Bürger nichtmal einen Kindergeburtstag oder eine Hochzeit feiern darf. Aber sowas ja scheinbar statt findet.
Finde ich sehr geschmacklos gegenüber allen die sich seit Monaten zurück halten und zusammenreisen müssen und keine festlichkeiten mehr haben oder absagen mussten. Da werden natürlich keine Ausnahmen gemacht.
Hauptsache meckern, es nervt einfach, dass immer nur das Schlechte gesehen wird