Natürlicher Kreislauf contra Nilgänse am Mühlbacher See

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Pudelwohl fühlen sich Nilgänse am Mühlbacher See, die sich auf der Insel gut geschützt von natürlichen Feinden niedergelassen haben. Dies allerdings zum Nachteil der heimischen Stockenten und zum Leid der Seebesucher, denn aggressives Verhalten der Gänse und kotverschmierte Grünflächen führen zu Konflikten. Diesen will die Stadt Eppingen nun begegnen, indem das natürliche Gleichgewicht von Jäger und Beute am See verbessert wird. Dafür wird die Insel mit dem Waldhang im hinteren Seebereich über einen Holzbalken in Wasserspiegelhöhe verbunden, sodass Fuchs und Marder – die natürlichen Feinde der Nilgans – Zugang zum derzeit exklusiven Revier der Nilgänse erhalten. Dieses Vorgehen ist mit der Wildtierbeauftragten des Landkreises, der Jägerschaft, dem örtlichen Fischereiverein und dem Mühlbacher Ortschaftsrat abgestimmt.

Wichtig ist auch die Einhaltung des bestehenden Fütterungsverbots für Wildtiere. Leider sind immer wieder Verstöße gegen dieses Verbot festzustellen, obwohl Wildtiere im milden Weinbauklima des Kraichgaus fast immer ganzjährig Wasser und Futter im eigenen Lebensraum finden.

Die Nilgans unterliegt dem Jagdrecht und kann damit nur im Zeitraum vom 1. September bis zum 15. Januar bejagt werden. Weitere Regulierungen des Bestandes wie beispielsweise eine kurzgemähte Grasfläche für die Gänse scheitern in Mühlbach an der Größe der Seeanlage, die nicht in ausreichendem Maße zufriedenstellende Ausweichmöglichkeiten für Mensch und Tier bieten kann. Somit müssten Seebesucher der Nilgans weichen und für die Stockentenpopulation, die sich bereits zurückgezogen hat, ergäbe sich keine Verbesserung.

Die zunehmende Verbreitung der Nilgans in Deutschland schafft Probleme. Insbesondere in bewohnten Gebieten wird die Nilgans als Plage empfunden, da die Gänse aggressiv zum Beispiel Liegewiesen und Radwege erobern, wenn diese in ihrem Revier liegen.

Das Zusammentreffen von Mensch und Wildtieren im besiedelten Raum führt aber grundsätzlich zu Konflikten. Damit ist auch der Konflikt bei erholungssuchenden Besuchern der heimischen Badeseen mit den Gänsen vorprogrammiert. Die zunehmende Verkotung der Liegewiesen und Wege werden zum Ärgernis. Auch die eigentliche Gewässerverunreinigung durch die Gänse stellt ein wiederkehrendes Problem dar.

Die Nilgans ist ursprünglich ein Brutvogel des afrikanischen Kontinents. Seit geraumer Zeit hat sie sich in großer Anzahl an unseren Gewässern eingelebt. Die Nilgans ist eine invasive Art und gehört zu den sehr erfolgreichen Neozoen.

Mitteilung und Bild: Bürgermeisteramt Eppingen / Pressestelle

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