Wie Andreas in der alten Jeansfabrik in Odenheim echte Kunstwerke kocht
Andreas Reder aus Odenheim ist kein Selbstdarsteller. Er ist niemand der auffallen möchte oder sich gerne in den Vordergrund stellt. Andreas Reder ist ein Grübler wie er im Buche steht – eigensinnig, stets nachdenklich, vielleicht etwas verschroben aber dafür auf seinem Gebiet unerreichbar und ein rundum lieber Kerl. Die Kunst die Andreas erschafft, entsteht nicht aus Stein, Tinte oder Holz – wird nicht gezeichnet, gemalt oder gehauen… Andreas ist ein begnadeter Koch und erschafft in seiner Küche kleine und große Meisterwerke. Dabei ist er nie abgehoben oder exzentrisch – es geht ihm nur um die Entdeckung des Neuen, das Experimentieren mit Geschmäckern und der Lust an der Kombination unterschiedlichster Küchen- und Esskulturen.
Noch vor einigen Jahren hat Andreas mit Kleidern gehandelt, ganz in der Tradition der Reders. Die Familie hat in Odenheim eine der ersten Jeans-Fabriken des Landes aufgebaut und die robusten Hosen selbst hergestellt und vertrieben. Doch mit der zunehmenden Überflutung des Marktes durch Billigware aus Niedriglohn-Ländern, rentierte sich die Produktion irgendwann nicht mehr und musste aufgegeben werden. Doch was sollte mit den nun leeren Räumen der alten Fabrik in Odenheim geschehen? Andreas nahm all seinen Mut zusammen und baute die alte Jeansfabrik in Odenheim zu einem Restaurant um, dass vieles anders macht als die anderen. Und genau das ist für ein Start Up auf dem Lande natürlich Fluch und Segen zugleich. Andreas will kein gut-bürgerliches Lokal mit Schnitzel und Weizenbier am Tresen. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch gibt es diese Art von Gasthaus zuhauf in der Region.
Bei Andreas sollte der Gast offen für Neues sein und Essen auf einer völlig neuen Ebene kennen lernen wollen. Mit einem bornierten Gourmet-Laden hat die alte Jeansfabrik dabei nichts, aber auch gar nichts gemein. Niemand erwartet hier Anzug und Krawatte oder den sprichwörtlichen goldenen Löffel im Hintern. Andreas will dass sich seine Gäste wohl fühlen und den Laden mit neuen Eindrücken und neuen Geschmackserlebnissen wieder verlassen. Auf seiner Abendkarte gibt es nur eine handvoll Gerichte, doch jedes einzelne wurde mit Liebe erdacht und gemacht. Darunter sind einige von Andreas echten Klassikern: Ein echtes Gedicht ist zum Beispiel das bei Niedertemperatur gegarte Simmentaler Rindersteak mit Whiskey – Schalotten und dazu Apfel-Wasabi Sorbet – Andreas Variante der guten alten Kräuterbutter. Etwas verspielter ist die Ochsenbratwurst mit Zartbitterschokolade auf heißem Apfel – Minz Chutney. Dazu reicht Andreas frischen Salat von der Wiese mit Nüssle und Zitronen-Grappa-Dressing.
Nein, das ist kein Schnitzel mit Pommes und Salat – aber ist nicht besser oder schlechter. Es ist einfach anders. Es ist aufregend, es ist etwas Neues und…. es schmeckt wahnsinnig gut. Beim ersten Bissen weiß man dass Andreas sein Handwerk beherrscht. Man beginnt sofort viel aufmerksamer und achtsamer zu essen – lässt jeden Bissen auf der Zunge zergehen. Die Zeit vergeht etwas langsamer und im Bauch beginnt sich ein wohlig-warmes Gefühl breit zu machen. Man sieht sich in diesem großen, lichtdurchfluteten Raum um, trinkt einen Schluck von seinem würzigen Craft-Beer und weiß dass man wieder kommen wird.
Man fühlt sich einfach gut bei Andreas. Die Preise sind für das Gebotene geradezu lächerlich günstig und auch die Kinder kommen mit einfach Gerichten wie „Würstle mit Kartoffeln“ oder „Hähnchenstreifen mit Dip“auf ihre Kosten. Doch die alte Jeansfabrik bietet noch mehr. Regelmäßig lädt Andreas Musiker ein, die hier ihr Bestes geben. Jazz, Pop, Blues – immer wieder etwas Neues, genau wie die ständig wechselnde Karte. Egal ob unter der Woche an der Food Bar, am Wochenende in gemütlicher Runde oder beim üppigen Brunch. Die Ideen gehen Andreas dabei niemals aus. Er experimentiert mit schockgefrorenen Speisen oder auch mit fluoreszierenden Gerichten. Dabei geht es ihm nicht um den Effekt, sondern nur um den Geschmack und die Lust am Neuen. Und wenn neben dem Gaumen auch noch die anderen Sinne bedient werden, gibt es bei diesem Konzept nur Gewinner.
Kurzum: Ein Besuch in der alten Jeansfabrik ist eine echte Wohltat und Pflicht für all jene die über den berühmten Tellerrand hinaussehen wollen. Denn dahinter warten ungeahnte Möglichkeiten und Geschmackserlebnisse die zu verpassen Sie sich nicht verzeihen würden. Ehrenwort!
ANZEIGE / WERBUNG – Transparenz: Dieser Artikel entstand im März und wurde von einem Hügelhelden-Redakteur aufgrund eigener Eindrücke verfasst. Für den Artikel ist kein Geld geflossen und auch das Testessen wurde von hügelhelden.de bezahlt. Im Nachgang zu dieser Publikation hat sich die alte Jeansfabrik für die Schaltung eines Werbebanners auf unseren Seiten entschieden. Der unten verlinkte Film wurde nicht von uns produziert.