Der beste Döner im Hügelland

Fleisch mit reichlich Umdrehungen – Die TOP 5 der besten Dönerias

von Philipp Martin

Auch wenn das von außen vielleicht anders aussehen mag, Journalismus ist oft eine stressige Branche. Man muss schnell sein, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können, der Tag ist oft eng durchgetaktet und nicht selten gilt es, einen Artikel mit absurd kurzen Abgabefristen fertigzustellen. Das Frühstück fällt in meinem Fall leider meistens flach, einerseits weil ich morgens einfach keinen rechten Hunger habe, andererseits weil die Zeit schlicht und einfach nicht ausreicht, um sich gemütlich hinzusetzen.

Mittags hingegen packt mich dann schnell der große Hunger, oder fatalerweise spät abends. Die perfekte Mahlzeit, um meine Gelüste zu stillen, ist dann für mich ganz einfach der gute alte Döner. Ich esse ihn am liebsten als Dönerteller, mit Pommes, Fleisch und reichlich Salat und vor allem viel Sauce. Ich kann noch nicht sagen warum, aber diese Kombi ist einfach mein absoluter Liebling, wenn es schnell gehen muss.

Preislich ist der Döner übrigens immer noch ein ziemlich gutes Angebot, auch wenn die Preise in den letzten Monaten steil nach oben gegangen sind. Angefangen habe ich mit einem Döner in den Neunzigern für runde fünf Märker, mittlerweile hat sich der Preis in meinen Lieblingsdönerias bei etwa sieben Euro eingependelt. Ein Freund von mir – akademischer, Gutverdiener – weigert sich zwischenzeitlich Döner zu esse, für ihn wäre die preisliche Schmerzgrenze mittlerweile erreicht. Halte ich persönlich für Quatsch, schließlich bringt ein Döner mit allem drum und dran 350 Gramm auf die Waage, eine Pizza teilweise weit weniger und dennoch meckert hier niemand, wenn diese rund doppelt so viel wie ein Döner kostet. Alles eine Frage der Perspektive.

Soweit, so uninteressant, kommen wir also endlich zum Thema dieses Artikels, zu des Pudels…oder eben des Döners Kern. Da ich in allen vier Himmelsrichtungen unseres Hügellandes beruflich unterwegs bin, habe ich auch überall reichlich und viel Döner ausprobiert. Zeit für meine persönliche TOP 5, meine Lieblingsdönerrias im Hügelland. Ach ja, diese Top fünf ist weder absteigend noch aufsteigend, alle Kandidaten halte ich für solide Empfehlungen meinerseits.

TOP 1

TOP 2

Relativ kurzfristig, weil erst kürzlich entdeckt, haben es die Jungs von Alpizza in diese Top Five geschafft. Zu finden in der Mannheimer Straße in Graben Neudorf sind ihre Döner, oder in meinem Fall viel mehr Dönerteller, echte Kunstwerke. Darauf findet sich nicht nur das altbekannte 0815 Hobel-Gemüse, sondern auch getrocknete Tomaten oder sogar mit Reis gefüllte Weinblätter. Auch wenn der Name erst mal auf eine Pizzeria schließen lässt, ist ein gut gemachter Döner doch das eigentliche Handwerk der beiden. In jedem Fall voll zu empfehlen und ein echter Geheimtipp meinerseits. Mit dieser Meinung scheine ich auch nicht alleine dazustehen. Bei 161 Google-Rezensionen vergeben die meisten Kunden Bestnoten, 4,8 von fünf Sternen sind es im Durchschnitt. Das schafft kaum eine andere Dönerbude.

TOP 3

Kein klassischer Döner, aber eine wirklich gelungene Interpretation davon ist der laut Betreiber erste “Bio-Döner” in der Region. Im “Classy Beef” in Bruchsal haben Martin und sein Bruder das gute Stück ganz neu durchdacht. Selbst gebackenes großes Brot, Fleisch im Bioqualität und dazu eine Auswahl an Zutaten und Saucen, die man so an anderer Stelle noch nicht gesehen hat. Sie wollen Jalapeños, Karotten oder Oliven in ihrem Döner? Kein Thema, bekommen Sie. Dazu eine Zaziki, eine Chili Cheese oder eine Aioli Sauce? Warum nicht? Das Endprodukt muss dann nicht mehr zwangsläufig viel mit dem herkömmlichen Döner zu tun haben, schmeckt aber so gut, dass es unbedingt in diese Top fünf gehört.

TOP 4

Etwas abseits in einem Gewerbegebiet in Eppingen gibt es das türkische Restaurant E52 zu entdecken. Ob der Name an die ehemalige Diskothek E2 angelehnt ist, die vor einigen Jahren noch nur eine Steinwurf entfernt zu finden war, können wir nicht sagen, spielt aber auch keine Rolle. Tatsache ist aber, dass hier wirklich solide und gute türkische Küche gekocht wird. Besonders der Meister am Grill beeindruckt mit seinen Fleischspezialitäten, zusammen mit dem frischgebackenen Brot, findet man hier auf jeden Fall das richtige.

TOP 5

Auch noch relativ jung, aber von Beginn an ein Treffer ist das Maui in Kraichtal. Hier ist besonders das Gesamtpaket hervorzuheben. Zum einen sind die Räume neu und wirklich schön gestaltet, zum anderen ist das Team fröhlich und immer gut gelaunt. Es herrscht eine sehr lockere Atmosphäre, was auch die Hin und wieder anfallende Wartezeit sehr erträglich macht. Der Döner selbst ist völlig in Ordnung, zu überzeugen weiß das frischgebackene Brot und die gute Sauce.

Und sonst?

Soweit zu meinen fünf Favoriten, fünf unter vielen wohlgemerkt. Adressen, die ich auch immer wieder gerne und regelmäßig ansteuere, sind das Otantik in Östringen, das Qeli in Karlsdorf Neuthard, die Drei Engel in Stutensee und das Perre in Gondelsheim. Generell muss man sagen, dass in der Branche auch sehr viel Fluktuation herrscht. War ich früher beispielsweise sehr gerne in Ubstadt Kebab essen, hat dort zwischenzeitlich der Besitzer einige Male gewechselt, ein Phänomen, das man auch anderenorts bestimmt gut kennt. Insofern könnte es sein, dass auch diese Liste sehr schnell obsolet wird, doch für den Moment kann ich guten Gewissens in allen Fällen den Döner-erprobten Daumen heben.