So feiert Eppingen in den Mai
Am 1. Mai ist die Eppinger Altstadt traditionell wie leergefegt. Warum? Ganz einfach – weil alle Welt auf einem der zahlreichen Maifeste rund um die Fachwerkstatt unterwegs ist.
Ein besonderer Hotspot ist dabei seit Menschengedenken das Areal um den Ottilienberg und den Jägersee. Sowohl droben auf dem Berge im Schatten der uralten Kapelle, als auch weiter unten am Ufer des idyllischen Sees, können die Menschen aus der Region in herrlicher Umgebung in den Mai feiern.
Das Seefest am Jägersee wird bereits seit über 40 Jahren veranstalter. Die Interessengemeinschaft Jägersee gibt hier immer alles und bietet zum Mittagessen leckeren Fisch an, darunter auch fangfrische Forellen aus der Region. Rund tausend Gäste schauten am gestrigen Dienstag im Laufe des Tages auf der neu angelegten Seeterrasse vorbei. Dort konnte man Platz nehmen, ein kühles Getränk genießen und den Blick über den erst kürzlich grundlegend instandgesetzten See schweifen lassen. Gemäß dem Motto “Nach dem Essen sollst du ruhn, oder 1000 Schritte tun” war danach ein aktiver Rundgang über den Eppinger Wohlfühlpfad möglich oder eine kleine Siesta in einer der extra hierfür errichteten hölzernen Hängematten.
Weiter oberhalb, zu erreichen über die steilen Pfade der Eppinger Himmelsleiter, begrüßte die Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins zusammen mit dem Odenwaldklub, ganze Heerscharen von Feiertags-Ausflüglern am höchsten Punkt des Ottilienberges. Das Gelände rund um die mittelalterliche Kapelle ist traditionell sowohl am Vorabend als auch am 1.Mai selbst Anlaufstelle für ganz Eppingen, all seine Ortsteile und die Nachbargemeinden. Hier wird ausgelassen in den Mai gefeiert und zwar nach allen Regeln der Kunst. Auf der großen Wiese treffen hier noch am 30. April im Grunde alle Jugendlichen aus Eppingen aufeinander und feiern – weitgehend friedlich zusammen in den Wonnemonat.
Am 1. Mai kommen dann noch die großen Ausflügler hinzu, um Schulter an Schulter an denen zu jedem Zeitpunkt dicht besetzten Biertischgarnituren, miteinander anzustoßen. Nirgendwo sonst hat man sich eine deftige oder wahlweise frisch gezapftes Stärkung so sehr verdient, wie auf dem Eppinger Ottilienberg. Schließlich wollen die mehreren hundert Höhenmeter bis zur Ankunft auf dem Gipfel, auch irgendwie überwunden werden. Wer es geschafft hat, wird nicht nur mit der Gastfreundschaft des Alpenvereins und des Odenwaldklubs belohnt, sondern auch mit einem atemberaubenden Blick über die wunderschöne Silhouette der Kraichgau-Stadt Eppingen.