Wenn de Vadder schwofen geht

Es gibt viele tolle Vatertagsfeste im Kraichgau, das Kultigste feiern aber die Hakofreunde in Weiher

Was brauchen Männer, um glücklich zu sein? Seien Sie bitte nicht politisch korrekt, hauen Sie einfach mal ein paar schöne Stereotype auf den Tisch! Wie war das? Bier, Mädels und heiße Öfen? Na gut, wenn sie meinen…das lässt tief blicken…wetten, sie haben in ihrem DVD-Regal mindestens “Easy Rider” und “Roadhouse” im Schnellzugriff stehen? Guter Mann, so muss das! In diesem Fall werden sie sich auf der alljährlichen Vatertagsparty der Hakofreunde in Weiher unter Garantie wohl fühlen, denn auch diese Jungs haben beide Filme immer oben auf dem DVD-Player liegen, daher können wir die Checkliste sofort und ohne nachzudenken abhaken: Bier? Check! Mädels? Check! Heiße Öfen? Check!

Wobei, ein bisschen spezifizieren müssen wir dann doch. Wer die Hako-Freunde aus Weiher nicht kennt, der kommt ganz offensichtlich nicht von hier. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sie die letzten Jahrzehnte des schrägsten und lustigste Rennwochenende der Saison verpasst haben? Diese herrlichen Tage, wenn junge Kerle und alte Haudegen gemeinsam auf aufgemotzten Gartenfräsen durch Schlammgruben rasen, durch Hundehütten kriechen oder nach Gummihühnern jagen. Keine Sorge, Sie haben es nicht verpasst, das nächste Rennen – übrigens bereits Ausgabe Nummer 26 – steigt am 7. September!

Doch die Hako-Freunde feiern nicht nur dieses einmalige Event, sondern darüber hinaus gerne, oft, häufig und eigentlich immer, wenn es etwas zu feiern gibt und auch wenn es nichts zu feiern gibt. Der gestrige Vatertag gehört definitiv in die Kategorie “Es gibt etwas zu feiern” und dementsprechend wurde auch gefeiert. Auf der grünen Festwiese, ganz in der Nähe des Kreisverkehrs wo sich Weiher und Stettfeld an ihren Allerwertesten küssen, errichteten die Fräsen-Piloten eine Art Festival-Gelände, mit allem was “Mann” sich nur wünschen kann. Diverse Stände für die Zubereitung fleischhaltiger Fleischgerichte, Zapfstellen für kaltes Bier und Entnahmestellen für Kurze jeder Konsistenz und Härtegrade.

Damit wäre der erste Checkpunkt auf der Liste hinreichend belegt, kommen wir zum zweiten Punkt, der holden Weiblichkeit. Hier mussten die Hakofreunde gar nicht sonderlich viel Eigeninitiative an den Tag legen, die Ladies kamen gerne und freiwillig. Eigentlich ist der Vatertag den Männern oder – noch spezifischer – den Vätern vorbehalten, doch sehen wir das lieber als unverbindliche Empfehlung. Viele Kerle brachten ihre Frauen, ihre Partnerinnen und manche sogar die ganze Familie mit nach Weiher, gemeinsam feiern ist einfach am schönsten. Dazwischen, um den bestmöglichen Service bemüht, die Mädels aus der Crew und den Reihen der Hakofreunde, aus irgendeinem Grund in Dirndl gewandet…warum auch immer.

Fehlen noch die heißen Öfen und hier mangelte es an diesem sonnenverwöhnten Vatertag am Rande von Weiher in wirklich absolut keinster Weise. Besondere Hingucker waren die glänzenden Oldies aus den amerikanischen ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Heiße Roadster, kantige Haifischflossen-Rücklichter und blitzender Chrom zogen die Blicke auf sich. Dennoch waren diese Oldtimer eher die Exoten, wir Kraichgauer verstehen unter heißen Öfen dann doch etwas anderes. Und so stand sie da wie eine Eins – die Schlepper-Armada aus dem ganzen Hügelland. Fendt, Allgaier, Hanomag, John Deere, Eicher… und wie die ganzen feuchten Träume echter Hügelländer auch heißen mögen. Daneben, auf einem Ehrenplatz wie es sich für die Hako-Freunde gehört, die kleinen Fräsen in allen erdenklichen Varianten: Von Agria bis – klaro – Hako, würdig vertreten. Ein echtes Schaulaufen der landwirtschaftlichen Prachtstücke mit entsprechendem Zulauf durch ihre Liebhaber. Alle waren sie gekommen, die Jungs vom Trecker Treck aus Adelshofen bis zu den Oldtimer und Schlepperfreunden aus Kraichtal.

Insgesamt ein unvergesslicher Vatertag bei den Hakofreunden, der völlig zurecht zwischenzeitlich Kultstatus genießt. Na ja, wie so ziemlich alles andere auch, was die Knatterknistenkumpels in die Hände nehmen. Wir melden uns das nächste Mal vom Hako-Rennen Anfang September.