Weiterer schwerer LKW-Unfall am Stauende auf der A5

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Am Stauende vom LKW-Unfall bei Kronau ereignete sich ein weiterer schwerer LKW-Auffahrunfall zwischen Untergrombach und Bruchsal. Es waren wieder drei LKW beteiligt und ein Fahrer in der deformierten Fahrerkabine eingeklemmt.

Die Rettungsgasse war hier für die Rettungskräfte noch mühsamer zu passieren und PKW sowie LKW blockierten die Noteinfahrt, um aus dem Stau zu kommen. Der Fahrer wurde schwerverletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik verbracht.

Am Dienstagnachmittag wurde um 16:48 Uhr die Feuerwehr Bruchsal mit den Abteilungen Bruchsal und Untergrombach sowie die Feuerwehr Karlsdorf-Neuthard zu einem LKW-Unfall mit eingeklemmter Person auf die A5 in Richtung Frankfurt gerufen. Zwischen Untergrombach und Bruchsal, auf Höhe des Parkplatzes kam es am Stauende zu einem weiteren LKW-Unfall mit einem eingeklemmten LKW-Fahrer. Auch hier musste über eine Rettungsplattform ein Zugang zum Verletzten geschaffen werden. Mit hydraulischem Rettungsgerät wurde das Fahrzeugwrack geöffnet und der Verletzte Fahrer gerettet. Nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst wurde der Verletzte mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik verbracht. Der Kreisbrandmeister Jürgen Bordt machte sich vor Ort ein Bild über den Einsatz.

Während der Rettungs- und Bergemaßnahmen musste die Autobahn wieder für den Verkehr voll gesperrt werden.

Die verunfallen Fahrzeuge mussten von einem Bergeunternehmen abgeschleppt werden. Die Feuerwehr Bruchsal war unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Bernd Molitor mit dem Rüstzug bis 18:30 Uhr im Einsatz.

War ein Durchkommen für die Rettungskräfte beim Unfall in Kronau schon recht schwer, so steigerte sich dies an dieser Unfallstelle. An der Notauffahrt in Untergrombach, die als Zugang für die Rettungskräfte gedacht ist, herrschte ein reger Verkehr von PKW und LKW, die so versuchten auf unzulässige Weise dem Stau zu entkommen. Das hier eine Abfahrt auf die Kreisstraße für LKW unübersichtlich ist, da diese nicht dafür ausgelegt sind, und somit eine Einfahrt blockiert ist dürfte jedem klar sein. 

Hierdurch war für die Rettungskräfte mit Großfahrzeugen ein Auffahren auf die Autobahn schon fast unmöglich. Die Zufahrten sind für die Feuerwehrfahrzeuge extra befestigt, allerdings nicht für Gegenverkehr ausgelegt. Ein Ausweichen mit den Rettungsfahrzeugen auf den unbefestigten Seitenstreifen ist sehr riskant.

Wenn Retter nicht mehr retten können – wenn durch egoistisches Verhalten von Verkehrsteilnehmern wichtige Minuten verloren gehen stößt das auf großes Unverständnis. Wenn auf der Anfahrt auf allen drei Fahrspuren LKW fahren, wie sollen die Rettungskräfte, wenn es um Menschenleben geht, rechtzeitig am Unfallort sein? Und immer wieder ist zu beobachten, ein Rettungsfahrzeug passiert mühevoll die Rettungsgasse wechseln Fahrzeuge unnötig die Spur und die Rettungsgasse schließt sich wieder. Wenn die Autobahn komplett dicht ist kommt selten nur ein Fahrzeug der Rettungskräfte. Weiter muss bei Unfällen meist auch ein Abschleppunternehmen zur Einsatzstelle und solange diese nicht vor Ort sind behebt sich die Behinderung für den fließenden Verkehr auch nicht und es dauert noch länger, bis die Behinderung sich auflöst.

Inzwischen wurden die Bußgelder bzgl. Rettungsgasse und Behinderung von Einsatzkräften zwar verschärft, aber es stellt sich doch die Frage wie die Verkehrsteilnehmer denken würden, wenn sie in der Notlage wären. Jeder steht nicht gerne im Stau, aber je schneller Rettungskräfte vor Ort sind um so schneller kann betroffenen geholfen werden und umso schneller löst sich die Situation.

Bei Stau – Rettungsgasse bilden! Vielleicht retten Sie so indirekt ein Menschenleben!

Bericht und Foto: Tibor Czemmel / Pressesprecher Feuerwehr Bruchsal

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