„Tante Ottilies Pokerrunde“ begeisterte das Mingolsheimer Publikum

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„Tante Ottilies Pokerrunde“ begeisterte das Mingolsheimer Publikum
v.l. Walter Schröpfer, Denise van den Bergh, Sven Honeck, Tobias Riedel, Kevin Dickgießer

Amüsante Wirrungen um reichlich unadelige Blaublüter

Prasselnden Beifall erntete jetzt die Theatergruppe des Mingolsheimer Turn- und Sportvereins bei der Premiere ihres neu einstudierten Lustspiels „Tante Ottilies Pokerrunde“ in der voll besetzten Ohrenberghalle. Unter der bewährten Regie von Eckhard Böer zeigten sich die Darsteller in prächtiger Spiellaune und setzten den mit wortwitzigen Dialogen und viel Situationskomik gewürzten Dreiakter aus der Feder von Karl-Michael Kehler und Maria Warmuth wirkungsvoll in Szene.

Im Haushalt der ehrwürdigen Familie von Vogelsberg geht es drunter und drüber und jeder der „Blaublüter“ hat seine speziellen Geheimnisse. Während Graf Eduard (Kevin Dickgießer) seine nächtlichen Ausflüge ins Casino mit den vorgeblichen Besuchen bei seiner Erbtante Ottilie tarnt und am Pokertisch Haus und Hof verspielt, empfängt seine Gemahlin Henriette (Denise van den Bergh) währenddessen ihren Liebhaber und auch Töchterchen Charlotte (Carolin Schröpfer) pflegt eine heimliche Liebschaft. Über allem wacht der listige Butler Johann (Walter Schröpfer), der sich die besondere Verschwiegenheit von seiner Herrschaft immer wieder gerne mit einem kleinen Handgeld vergüten lässt. Als dann bei Graf Eduard noch der mit einem zwerchfellerschütternden Sprachfehler behaftete Gerichtsvollzieher Philipp Pfeiffer (Sven Honeck) mit einem Pfändungsauftrag vorstellig wird und auch die resolute Krankenschwester Gisela von der nahen Heilanstalt (Jasmin Moch) auf der Suche nach ihrem verwirrten Patienten Rudolpho Valentino (Tobias Riedel), der die Nächte der Gräfin verkürzt, auf den Plan tritt, treibt das amüsante Geschehen seinem Höhepunkt zu.

Vollends aus den Fugen gerät der eher unadelige wie untadelige Schlosshaushalt, als urplötzlich die schwerreiche Erbtante Ottilie (Tanja Lieb) tatsächlich vor der Tür steht. Von Panama aus hatte Ottilie, auch dank der Augen und Ohren von Butler Johann, stets ihre schützende Hand über ihre Familie gehalten. Was sie allerdings vor Ort antrifft, gefällt ihr ganz und gar nicht und so kommt es, dass Ottilie, zwischenzeitlich geschwächt durch eine spontane „Herzinsolvenz“, zum Vergnügen der Zuschauer ihrer Familie kräftig die Leviten liest und einiges bekannt zu geben hat. Mit einem donnernden Schlussapplaus entließ das Publikum die Darsteller der Mingolsheimer Theatergruppe von der Bühne.

Redaktion: Wolfgang Braunecker

 

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