Fasching

Narren entern das Ubstädter Flaggschiff

Captain Tony und seine Crew entmachtet

Dieses Jahr hatte der Rathaussturm in Ubstadt-Weiher eher etwas von einer Enterung auf hoher See, als von der klassischen Machtübernahme zu Lande. „Wasser“ lautete nämlich der Dresscode den Bürgermeister Tony Löffler für die Kostümierung seiner Mannschaft ausgerufen hatte. So wuselte es am Rosenmontag nur so von Matrosen, Meerjungfrauen, Haifischen und Nixen in der zur Trutzburg umfunktionierten ersten Etage des Ubstädter Amtssitzes von Captain Tony, welcher angesichts seines Ranges natürlich am Ruder des umzingelten Schiffes stand. Die Piraten waren – traditionell in ihre farbigen Umhänge gehüllt – die Mannen des Elferrates Ubstadt-Weiher. Um Punkt 11.11 Uhr ließen die föderierten Kräfte des Zeuterner Schützenvereins die Kanonen sprechen um der Besatzung des Rathauses klar zu machen, wer hier gleich Kielholen wird.

Siegessicher stellte nach seinem Einmarsch, begleitet von den Klängen des Musikvereines Echo,  Elferratspräsident Richard Niederbühl sogleich seine Forderungen an den umlagerten Bürgermeister. Darunter eine Fastnachtsabgabe in Höhe von 11,11 Euro von jedem Einwohner, eine Rast und Bet-Anlage am Kallenberg, Oropax für die Stettfelder Kirchen-Nachbarn und einen Sicherheitsdienst für das Ubstädter Esel-Denkmal. Klar, das Captain Tony diese Forderungen nicht erfüllen wollte und stattdessen einen Bombenhagel aus Chips und Popcorn auf den Elferrat niederprasseln lies. Doch am Ende war auch dieses Aufbegehren vergebliche Liebesmüh und die Freischärler stürmten das Rathaus. Die Hände am Strick gebunden führten die belagernden Truppen den Captain und seine Offiziere hinaus auf den Rathausplatz und übergaben das Schiff geschlagen an die siegreiche Übermacht. Noch bis zum Aschermittwoch herrscht nun das närrische Regiment im Amtssitz des hohen Rates zu Ubstadt-Weiher, die Amtsträger nehmen´s gelassen, hat man doch so mehr Zeit um bei prächtigem Wetter den Zug der Gaudi durch die Ubstäder Gassen zu genießen.