Narrenzunft Noctem startet in ihr 15. Jahr
Wer ein echter Richener Narr werden möchte, der muss zuerst einmal in den ganz ganz sauren Apfel beißen. Wobei selbst der sauerste Apfel vermutlich noch bekömmlicher wäre, als die Aufgaben, denen sich die Anwärter der Narrenzunft Noctem anlässlich ihrer Taufe am Dreikönigstag stellen mussten. Genaue Einzelheiten wollen wir Ihnen an dieser Stelle ersparen, so viel jedoch: Das Ritual beginnt mit dem Genuss hausgebrauter Scheußlichkeiten und endet mit einem beherzten Tauchgang in einem Bottich mit nicht minder scheußlichen Badezusätzen wie Schweinefüßen und Schweineohren. Danach gibt es noch ein bisschen symbolische Kloppe mit den Hexenbesen und im Anschluss endlich die ersehnte Urkunde, die die erfolgreiche Aufnahme in die Zunft bescheinigt.
Bereits zum 14. Mal fand in diesem Jahr das Ritual in der Endgasse statt – schon seit 2005 gibt es die Narrenzunft im Eppinger Stadtteil Richen. Rechnerisch käme man eigentlich auf 15 Taufen, doch aufgrund des schweren Vorfalls und der umstrittenen Konsequenzen der Stadt Eppingen im Nachgang des Nachtumzuges 2018, beschloss man 2019 für ein Jahr auszusetzen.
Der Tag der Taufe bildet nur den Auftakt für ein strammes Programm, das die Hästräger während der vor ihnen liegenden, närrischen Zeit zu absolvieren haben. Schon kommende Woche steht ein Umzug in Brackenheim auf der Agenda, nicht einmal sechs Tage später der Narrensprung in Donzdorf.
Selbstverständlich sind die Richener Narren auch bei so manchem Spektakel im Kraichgau zu Gast. Am Samstag den 15. Februar werden sie beispielsweise Eppingen unsicher machen, am Rosenmontag ziehen sie in Odenheim durch die Gassen.