Umfassende Aufarbeitung des Vorfalls
Das ging schnell. Auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz informierten die Stadt Eppingen, die Polizei und die Veranstalter des Nachtumzuges über die Geschehnisse vom vergangenen Samstag-Abend. Wie bereits mehrfach berichtet, wurde eine junge Frau während des Umzuges verletzt, als eine Fasnachtsgruppe sie mit den Beinen in oder über einen Kessel heißen Wassers hob.
Den genauen Ablauf schilderten der Leiter des Eppinger Reviers Jens Brocksted sowie Oberbürgermeister Klaus Holaschke. Demnach wurde die 18-Jährige von einer Zuschauergruppe hochgehoben, danach an die Hexen „übergeben“ und schließlich in den heißen Kessel gestellt. Die junge Frau zog sich dabei schwere Verbrühungen bis zu den Kniekehlen zu. Ob dies durch heißes Wasser oder heißen Dampf verursacht wurde, ist bisher nicht bekannt. Auch die Identität der Hexengruppe wurde bisher noch nicht veröffentlicht, die Polizei steht mit den als kooperativ beschriebenen Verantwortlichen aber offensichtlich in Kontakt. Als sie zu schreien begann, wurde die Frau von den Hexen aus dem Kessel gehoben und offenbar am Straßenrand stehen gelassen. Ein möglicher Tatvorwurf ist daher auch die unterlassene Hilfeleistung. Mit einem Rettungshubschrauber wurde sie anschließend in eine Spezialklinik geflogen, ihre Behandlung dauert noch an.
Die Stadt und die Hexenzünfte werden sich nun zusammensetzen und die Konsequenzen dieses unglücklichen Vorfalls diskutieren. Klar ist schon jetzt, dass Elemente wie Feuer, heißes Wasser, etc. bei weiteren Umzügen strikter reguliert werden. Ob der Umzug selbst von einem Verbot bedroht sein könnte, lässt sich zur Stunde noch nicht sagen, hier will man erst die weiteren Erkenntnisse und Gesprächseregbnisse abwarten. Ausschließen will Klaus Holaschke diese Möglichkeit aber ausdrücklich nicht, schließlich trüge er eine Verantwortung für die Stadt und die Menschen, so der Oberbürgermeister weiter.
Mach nix mit der Maske, was du nicht auch ohne Maske tun würdest. Mit diesem ungeschriebenen Credo umschrieb Zunftmeister Henke die bisherige Haltung der Gastgruppen. Oberbürgermeister Klaus Holaschke stellte angesichts des Vorfalles auch einen künftig schriftlich zu fixierenden Verhaltenskodex zur Diskussion.