Förderverein sorgt für den Erhalt eines Treffpunktes für alle Generationen
von Martin Stock
Das neue Jahr ist noch ganz frisch und schon gibt es in Kraichtal-Oberacker Grund zum Feiern: Am 5. Dezember hatten 14 engagierte Menschen den „Förderverein zum Erhalt denkmalgeschützter Gebäude in Oberacker“ gegründet im Beisein von Bürgermeister Tobias Borho und Pfarrerin Stefanie Nuß. Beide unterstützen gerne nach Kräften das Vorhaben. Der Verein dient dazu, den historischen Pfarrhof als Dorfmittelpunkt zu erhalten. Nun hatten die Vereinsgründer am 6. Januar zu einem „Gründungsfest“ eingeladen, um der Bevölkerung das Projekt und seine Auswirkungen vorzustellen. Gleichzeitig warben sie engagiert um Mitglieder für diesen Verein. „Aus dem Pfarrhaus wird ein Bürgerhaus für alle Generationen“, sagen Wolfgang Jirasek vom Kirchengemeinderat und Bernd Sauer, der neue Vorsitzende des Fördervereins. „Wir wollen den Pfarrhof als Begegnungsort in Oberacker erhalten und nutzbar machen.“ Entstanden aus einer Initiative des Kirchengemeinderates griff das Projekt rasch auf andere Interessierte in Oberacker über. Vertreter aller Vereine beteiligen sich seitdem an Aktionen zum Erhalt des Pfarrhofes. So ist eine lebendige Gemeinschaftsaktion des gesamten Dorfes entstanden. Das historische Pfarrhaus bietet mit einem Gemeinderaum einen Treffpunkt und aus den Räumen im Obergeschoss sollen drei Wohnungen entstehen. Dazu kommt eine geräumige Scheune, die für eine öffentliche Nutzung um- und ausgebaut werden soll. Schon vor einiger Zeit hatte der Kirchengemeinderat an einem Nutzungskonzept gearbeitet und dieses in Teilen umgesetzt. Freiwillige sanierten eine Stützmauer und richteten das Hofgelände wieder her, damit es für Aktivitäten nutzbar ist. Man feierte Gemeinde- und Jubiläumsfeste, Maibaumstellen, runde Geburtstage und Hochzeiten, lud zu Konzerten ein und zu einem Nikolausempfang. Auch die Jungscharkinder und die Senioren haben hier einen Platz gefunden für ihre Aktivitäten. Besonders beliebt war im vergangenen Jahr die „Mobile Küche“, bei der alle eingeladen waren, sich zum Mittagessen im Pfarrhof zu treffen. „Es wäre jammerschade, wenn wir den Pfarrhof verloren hätten“, sagt Jirasek mit Blick auf das wieder rege Leben dort. Mitglieder des Gemeinderates zollten dem Engagement großen Respekt und wünschten den Verantwortlichen einen „langen Atem, denn den werden Sie brauchen zur Verwirklichung Ihres Vorhabens.“ Bürgermeister Borho lobte das „große ehrenamtliche Engagement für die Dorfgemeinschaft“ und ist sich sicher, „dass sich noch viele weitere Mitmacherinnen und Mitmacher von dem Elan anstecken lassen und sich anschließen weden.“
In Verhandlungen mit dem Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe konnte man erreichen, dass das gesamte Pfarrhofgelände mittels eines Erbpachtvertrages von der Kirchengemeinde an den neuen Förderverein übergeht und somit an die Bürger von Oberacker. Finanzieren wollen sie das Projekt durch Mieteinnahmen, Erlöse von Veranstaltungen sowie Spenden und Fördergelder. Jirasek und Sauer sind sich einig: „Gemeinsam werden wir den Pfarrhof als Dorfmittelpunkt beleben und erhalten.“ Sie und die Vereinsmitglieder sprudeln nur so vor weiteren Ideen für Oberacker.