Orkantief Sabine hält Einsatzkräfte in der Region in Atem

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Erste Berichte über Schäden

Blockierte Straßen und Stromausfälle – Weitere schwere Böen im gesamten Tagesverlauf möglich

Eine lange Nacht liegt hinter den Rettungskräften in der gesamten Region. Fast alle Feuerwehrhäuser im Kraichgau waren in den zurückliegenden Stunden, während Sabine mit maximaler Kraft durch das Hügelland fegte, nonstop besetzt und sind es immer noch. Stück für Stück zeigen sich die Schäden die das Orkantief bisher angerichtet hat und immer noch anrichtet. Nachdem bereits am Abend die Deutsche Bahn den Fernreiseverkehr ausgesetzt hat, entschied man sich im Einsatz-Zentrum der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft gegen 23:30 Uhr den Stadtbahnverkehr fast vollständig auszusetzen. Auch der Busverkehr dürfte heute morgen nur sehr eingeschränkt verfügbar sein. Das Vorwärtskommen auf der Straße gestaltet sich für Pendler als echtes Geduldsspiel, denn zahlreiche Verbindungen wurden aufgrund umgestürzter Bäume bereits gesperrt. Schülern in Baden-Württemberg ist der Schulbesuch am heutigen Montag freigestellt, maßgeblich ist eine sichere Passage zur Schule. Wie das Kultusministerium bereits gestern verkündete, haben Eltern die Möglichkeit, so keine besagte sichere Passage gewährleistet werden kann, das Kind nach vorheriger Information bei der Schule heute vom Unterricht zu beurlauben.

Konkrete Schadensmeldungen aus allen Ecken die Region erreichen unsere Redaktion gerade unregelmäßig und tröpfchenweise. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden und ergänzen die folgende Liste fortwährend mit entsprechenden Updates:

  • In Gondelsheim fiel in weiten Teilen der Gemeinde heute Morgen gegen 3 Uhr der Strom aus, die Versorgung konnte zwischenzeitlich wieder hergestellt werden.
  • Wegen umgestürzter Bäume wurde die Jöhlinger Straße zwischen Gondelsheim und Jöhlingen für den Verkehr gesperrt
  • Die Ortsmitte der Gemeinde Forst wurde für den gesamten Publikumsverkehr wegen herabstürzender Ziegel abgesperrt
  • Ein umgestürzter Lastwagen blockiert derzeit die Landesstraße zwischen Ubstadt und dem Kraichtaler Stadtteil Unteröwisheim
  • In Bad Rippoldsau und Altensteig wurden Stromleitungen abgerissen, so dass es kurzzeitig zu einem Stromausfall kam. Bis 04.00 Uhr waren über 60 Einsätze zu bewältigten.
  • Derzeit sind im Landkreis Freudenstadt acht, im Landkreis Calw sieben und im Enzkreis sowie in der Stadt Pforzheim fünf Kreis-, Landes- und Bundesstraßen gesperrt.
  • Zwanzig umgestürzte Bäume die größtenteils auch auf Fahrbahnen wie die Autobahnen 5 und 6, sowie die Bundesstraßen 291,292, 38, 39 und die Landesstraßen 532, 536, 546, 597 ragten, wurden festgestellt. Aufgrund de Aufräumarbeiten mussten teilweise die Straßen kurzfristig voll gesperrt werden.
  • Nachdem die Polizei die Verbindungsstraße zwischen Östringen und Odenheim wegen herabstürzende Äste gesperrt hatte, konnte die Fahrbahn zwischenzeitlich wieder für den Verkehr freigegeben werden
  • Die Landesstraße zwischen dem Kraichtaler Stadtteil Gochsheim und dem Kreisverkehr Luisenhof war wegen einer herabstürzende Tanne kurzfristig gesperrt, kann mittlerweile aber wieder passiert werden
  • Die L618 zwischen dem Kraichtaler Stadtteil Oberacker und dem Bruchsaler Stadtteil Heidelsheim kann wegen herabstürzender Äste derzeit nicht passiert werden.
  • In den Brettener Stadtteilen Bauerbach, Sprantal und Büchig fiel heute Nacht offenbar mehrfach kurzzeitig der Strom aus.
  • in Östringen löste sich am frühen Morgen ein Garagendach und beschädigte mehrere Fahrzeuge
  • in Bretten drohte am Morgen eine Ampel auf die Fahrbahn zu stürzen, sie hing am Ende nur noch an einem Kabel
  • in Bad Schönborn wurde ein Trampolin auf die Fahrbahn gewählt, in Bretten ein Müllcontainer
  • auf der Landesstraße 613 kollidierte ein Lastwagen mit einem herab gestürzten Baum, der Fahrer zog sich dabei schwere Verletzungen zu
  • in Rheinstetten viel eine Stützmauer auf mehrere geparkte Autos und richtete einen fünfstelligen Sachschaden an

Regionalverkehr stabilisiert sich ganz allmählich

Nach telefonischer Rücksprache mit der AVG, sollen die Stadtbahn-Verbindungen nun stückweise wieder in Betrieb genommen werden – immer abhängig von der jeweils aktuellen Wetterlage. Genaue Informationen erhalten Sie zeitnah über den Verkehrsticker auf der Webseite der AVG

Der Verkehr auf den Strecken der Bahnanbieter Abellio und Go-Ahead soll zwischen 10 Uhr und 11 Uhr allmählich wieder anlaufen, beide Anbieter verweisen aber darauf dass es ganztägig immer wieder zu Verspätungen und Ausfällen kommen kann.

UPDATE VON AVG / KVV

Aufgrund des Sturms sind die Linien S51/S52, S6 und S7 noch bis mindestens 14 Uhr komplett gesperrt. Die Linie S5 verkehrt zwischen Wörth Bahnhof und Söllingen Bahnhof. Die Linie S31/S32 verkehrt wieder normal. Die Linie S8 verkehrt zwischen Rastatt Bahnhof und Freudenstadt Bahnhof. Die Linie S4 fährt nur zwischen Öhringen Cappel und Heilbronn Bahnhof. Die Innenstadt in Heilbronn bleibt gesperrt. Die Linie S41 fährt wieder zwischen Heilbronn Bahnhof und Neckarelz. Die Linie S42 verkehrt wieder zwischen Heilbronn Bahnhof und Bad Rappenau. Es kann aber überall noch zu Verspätungen und kurzfristigen Ausfällen kommen. Aufgrund des Sturms sind die Linien S51/S52, S6 und S7 noch bis mindestens 14 Uhr komplett gesperrt. Die Linie S5 verkehrt zwischen Wörth Bahnhof und Söllingen Bahnhof. Die Linie S31/S32 verkehrt wieder normal. Die Linie S8 verkehrt zwischen Rastatt Bahnhof und Freudenstadt Bahnhof. Die Linie S4 fährt nur zwischen Öhringen Cappel und Heilbronn Bahnhof. Die Innenstadt in Heilbronn bleibt gesperrt. Die Linie S41 fährt wieder zwischen Heilbronn Bahnhof und Neckarelz. Die Linie S42 verkehrt wieder zwischen Heilbronn Bahnhof und Bad Rappenau. Es kann aber überall noch zu Verspätungen und kurzfristigen Ausfällen kommen. (Quelle: KVV.DE)

Kreisforstamt: Wegen des Sturmtiefs „Sabine“ ist das Betreten des Waldes lebensgefährlich!

Sturmtief „Sabine“ zieht aktuell über den Rhein-Neckar-Kreis. Laut Deutschem Wetterdienst ist mit Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten über 120 Stundenkilometern zu rechnen. Bei derart hohen Windgeschwindigkeiten werden Kronenteile abbrechen und Bäume entwurzelt werden. Das Betreten des Waldes ist lebensgefährlich, warnt daher das Kreisforstamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Der Waldbesuch ist laut Amtsleiter Manfred Robens auch in den nächsten Tagen noch sehr gefährlich: „Häufig treten Astabbrüche oder umstürzende Bäume erst mit Verzögerung nach einem Sturm auf. Das Kreisforstamt warnt deshalb dringend vor den Gefahren im Wald und rät von Waldspaziergängen bis Ende dieser Woche ab.“ Aufgrund der verstreuten Lage der Sturmwürfe wird die Aufarbeitung noch Zeit in Anspruch nehmen. Bis alle Waldwege wieder frei sind, kann es deshalb noch einige Zeit dauern. (LRA RNK)

UPDATE AUS ÖSTRINGEN

Am Sonntagabend standen vor der Ankunft von Orkantief „Sabine“ auch in Östringen die Zeichen buchstäblich „auf Sturm“. Nach den ersten Einschätzungen von Feuerwehr, Polizei und sonstigen Ordnungskräften am Montagmorgen kam die Kraichgaustadt bei dem Unwetter allerdings noch relativ glimpflich davon. Nachdem es sonntags für den Kraichgau Warnungen vor orkanartigen Böen gegeben hatte, waren die Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr in erhöhter Alarmbereitschaft und trafen in der Zusammenarbeit mit Polizei und städtischem Bauhof unter anderem die notwendigen Vorkehrungen, um bei entsprechender Gefahren- oder Schadenslage kurzfristig im notwendigen Umfang Straßen sperren zu können. Gegen 1.30 Uhr musste der durch das Waldgebiet beim Siegfriedsbrunnen führende Streckenabschnitt der Landesstraße 635 zwischen der Siedlung Schindelberg und Odenheim bis in die Morgenstunden wegen der Gefahren durch herabfallende Äste blockiert werden. Auch bei Tiefenbach kam es nach einem Baumbruch zu einer vorübergehenden Straßensperrung und gegen Morgen war in Östringen die Hilfeleistung der Feuerwehr gefordert, als von zwei Garagen durch den starken Wind die Blechabdeckungen abgerissen worden waren. An den Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet musste am Montag ein „Notprogramm“ gefahren werden, nachdem zahlreiche Eltern ihre Kinder wegen der unsicheren Wetterlage vom Unterricht befreien ließen. Zuvor hatte das Kultusministerium via Internet einen entsprechenden Hinweis gegeben, den die Schulen auf ihren Webseiten veröffentlichten. Während sich die Lage bis zum Montagmittag zunächst etwas entspannte, muss zumindest bis Dienstag noch weiterhin mit stürmischem Wind und starkem Regen gerechnet werden. (Wolfgang Braunecker)

Liste wird ständig fortgesetzt

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