Stadt beantragt Verlängerung des Schulversuchs
Am Leibniz-Gymnasium in Östringen sollen die Schülerinnen und Schüler auch zukünftig in zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten zur Hochschulreife gelangen können. Im Rahmen eines vom Kultusministerium ausgeschriebenen Schulversuchs steht den Schülerinnen und Schülern der der Bildungseinrichtung seit 2013 wahlweise ein acht- und ein neunjähriger Weg zum Abitur offen. Der sogenannte G9-Modus, damals als Alternative zu dem vom Gesetzgeber als Regelfall vorgegebenen achtjährigen Gymnasium eingeführt, hatte bei Eltern und Schülern sehr schnell großen Anklang gefunden. Im zurückliegenden Schuljahr 2016/2017 sind in Klassenstufe 8 fünf G9-Klassen und zwei kleine G8-Klassen registriert, in Klassenstufe 7 waren 6 Klassen im G9-Modus sowie eine Klasse auf dem achtjährigen Weg zum Abitur und in den Klassenstufen 5 und 6 gab es ausschließlich noch G9-Klassen. Auch vor dem neuen Schuljahr 2017/2018 gingen nur ganz vereinzelte Nachfragen nach G8 ein, so dass ebenfalls ausschließlich G9-Klassen gebildet wurden.
Die Praxis bestätigt, dass die Kinder beim neunjährigen Weg zur Hochschulreife deutlich mehr Zeit für die außerunterrichtlichen Angebote des Gymnasiums wie Arbeitsgemeinschaften oder Projektgruppen haben. „Davon profitiert natürlich auch unser schulisches Leben“, zieht Schulleiterin Ulrike Sauer-Ege aus der Sicht des Gymnasiums ein positives Fazit zum bisherigen Verlauf des Modellversuchs. Während am Leibniz-Gymnasium der G9-Modus zudem auch Zeitfenster für eine stärkere Berufsorientierung frei macht, ermöglicht der im Vergleich zu G8 weniger dicht gepackte Stundenplan den Kids und Jugendlichen außerdem auch wieder vermehrte Aktivitäten in Vereinen. Nachdem zuvor die Gesamtlehrerkonferenz und die Schulkonferenz des Leibniz-Gymnasiums den Antrag auf Verlängerung des Schulversuchs jeweils ohne Gegenstimme gebilligt hatten, wurde diese Initiative auch vom Gemeinderat einmütig unterstützt, so dass Bürgermeister Felix Geider auf dieser Basis den förmlichen Antrag beim Kultusministerium einreichen kann.
Redaktion: Wolfgang Braunecker