Odnas schwarzer Panther

| ,

Dreimal pro Woche verlässt Andreas seine alte Jeansfabrik um mit dem Foodtruck seine alles andere als alltäglichen Gerichte unter die Leute zu bringen

Ein bisschen melancholisch schaut Andreas über die Theke hinweg in den nebelverhangenen Februar-Himmel. Später Vormittag, noch ist nicht viel los hier im Östringer Einkaufsviertel. “Barneys Soulfood – Barney Seelennahrung” steht in filigranen Lettern auf dem Truck, wäre die Klappe über dem Ausgabefenster noch unten, wüsste man auch gleich warum. Barney ist nicht etwas Andreas Künstlername, sondern der seines langjährigen und treuen Begleiters. Barney war ein Bernersennenhund, den Andreas schon als Welpe bekommen hat und der kürzlich nach einem langen Hundeleben von ihm gegangen ist. Andreas wollte ihm zu Ehren ein Andenken erschaffen, benannte seinen Foodtruck nach Barney. “Barney war kein Kostverächter“, lacht er.. “ein echter Genießer, der wusst was ihm schmeckt und was nicht”. Das passt ja, oder wie man hier sagen würde: “Wie der Herr, so’s Gscherr”. Auch für Andreas ist das Essen und noch viel mehr das Kochen Leidenschaft und Berufung. In seiner alten Jeansfabrik, in der in Odenheim früher tatsächlich robuste Hosen genäht wurden, hat er vor Jahren ein eigenes Restaurant eingerichtet und sich dort auf hochwertige und ausgewählte Küche festgelegt. Doch das Konzept, das auf ungewöhnliche Gerichte und Kreationen jenseits von SchniPoSa und Einheitsküche setzte, verfing nicht nachhaltig. Als Corona, absurde Preissteigerungen im Lebensmittelbereich und schließlich noch der Personalmangel der angeschlagenen Gastronomie eine Breitseite nach der anderen verpassten, zog Andreas schließlich die Reißleine.

Seither hält er sich mit Catering und Events über Wasser, ist seinem Konzept und seiner Überzeugung aber auch dabei treu geblieben. “Essen ist für mich Genuss, Kultur, die es ganz bewusst zu erleben gilt“, sagt er und sieht die Verlagerung seiner Küche aus ihrer stationären Form heraus in die nun mobile Variante nicht als Rückschritt, sondern als Weiterentwicklung an. Derzeit brät Andreas in seinem Foodtruck Burger, doch diese haben mit den altbekannten 08/15 Varianten nur wenig gemein. Etwas einschüchternd sieht eine besonders üppige Variante mit tiefschwarzen Buns aus, die Andreas auf den Namen “The Black Panther” – “Der schwarze Panther” getauft hat. Gemacht wird er aus zwei jeweils 150 Gramm schweren Patties aus regionalem Fleisch, einem Spiegelei, Speckstreifen und dazu jeder Menge schwarzer Bohnen, eingelegter Jalapenos und Andreas hausgemachter Chilisauce. Die schwarze Farbe der Brötchenhälften ergibt sich übrigens aus einer außergewöhnlichen Zutat: Essbarer Asche. Unsere wie immer selbst beglichene Verkostung lässt aber keine Schwächen erkennen. Der Burger schmeckt sehr intensiv, äußerst aromatisch, brennt dezent, aber angenehm im Abgang. Größe und Intensität sind aber nichts für zartbesaitete Esser. Für Letztere hat Andreas aber natürlich auch das passende Angebot. Zum Beispiel, den “Heartbreaker” mit karamellisierten Zwiebeln auf Pulled Pork. Tja, neben seinem Geschmack ist auch Andreas Humor von der deftigen Sorte. Einen Herzensbrecher in der Woche des Valentinstags zu bringen, das muss man drauf haben ;-)

Transparenz: Werbung / Empfehlung – Dieser Artikel bildet ausschließlich unsere subjektive Meinung ab. Er wurde weder beauftragt, inhaltlich beeinflusst, bezahlt oder in irgendeiner anderen Weise vergütet oder kompensiert.

Vorheriger Beitrag

Narhallas Marsch!

Narrendämmerung

Nächster Beitrag

2 Gedanken zu „Odnas schwarzer Panther“

  1. Klingt toll und spannend!

    Und wenn man jetzt noch rausfinden könnte wann und wo genau man die Burger selber erleben könnte, würde ich das vielleicht sogar selbst probieren.

Kommentare sind geschlossen.