Philippsburg lässt die Narren los
Noch bevor die Narren die Philippsburger Ortsmitte stürmten, stürmte bereits der Wind durch die Straßen und Gassen der Stadt. So manche Kapp´ und so manches Hütchen wurden durch das beständige Pfeifen durch einen Konfetti-Sandsturm gewirbelt. Pünktlich zum Umzugsbeginn um 11 Minuten nach 14 Uhr schob sich dann aber auch noch die Sonne hinter dem Zwiebeldach von St. Maria hervor und spendierte dem 72. Umzug der KaGe Narhalla ein echtes Träumchen von Wetter bei angenehmen Temperaturen.
Bis der 42 Zugnummern umfassende Tross an Narren aber den Marktplatz erreichte, sollte noch eine gute dreiviertel Stunde ins Land ziehen. In Philippsburg lässt man sich eben Zeit, warum auch nicht, schließlich muss ein solcher Tag ausgiebig genossen werden. Irgendwann war es dann aber soweit und der närrische Lindwurm ergoss sich aus der Rote Tor Straße in das Herz Philippsburgs und in die Arme hunderter Kostümierter und gut gelaunter Besucher rechts und links des Weges.
Konfetti und Süßigkeiten segelten in erklecklichen Mengen durch die Luft, dazu eine Kakophonie aus Guggemusik und Karnevalsmucke aus der Konserve. Dazu noch ein beständiges Klingeln in den Ohren, nachdem der erste Schützenverein Philippsburg mit wuchtigem Donnerschlag seine Kanone vor der Ehrentribüne abfeuerte.
Danach ging es Schlag auf Schlag, Zugnummer auf Zugnummer. Alle waren sie gekommen – die Pfinzhexen, die Bagaasch und natürlich die Geesen aus Philippsburg, dazu jede Menge Gäste aus dem Umland rechts und links des Rheines. Bellheim, Wörth und Hördt (ja, des reimt sich) waren genauso vertreten wie Oberhausen-Rheinhausen, Graben-Neudorf oder Hambrücken.
Unterwegs waren sie in Philippsburg traditionell ausschließlich zu Fuß. Eine kleine Ausnahme gab es für den Prinzen samt Anhang, die mit einem schicken, motorisierten Gefährt chauffiert wurden. So zogen sie von der Salbach über den Île de Ré-Platz, die Söternstraße, die Skalstraße und die Zeughazsstraße bis hin zum Festplatz, wo die bunte Party noch lange weiterging. Bleibt zu sagen: Schön war´s und natürlich – Philippsburg A-Jau!