Zur Goldenen Hochzeit – nämlich zum Jubiläum 50 Jahre Gesamtstadt Eppingen – lud die Stadt Eppingen am Samstag, 12. November in die Stadthalle ein.
Als Ehrengäste begrüßte Oberbürgermeister Klaus Holaschke den Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl sowie den Präsidenten des Gemeindetages, Steffen Jäger, die mit ihren Festreden das kurzweilige Programm bereicherten. Neben den Abgeordneten des Deutschen Bundestags und des Landtags, dem Heilbronner Landrat Norbert Heuser und den amtierenden und ehemaligen Stadt- und Ortschaftsräten der letzten 50 Jahre waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Einladung gefolgt. Durch das Programm führte in seiner gekonnt sympathischen Art Stadtrat Reinhard Ihle, gleichzeitig Vorsitzender der Heimatfreunde Eppingen und des Bürgerbusvereines. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Musikschule Eppingen mit dem Blechblas-Ensemble „BrassEpp22“ unter der Leitung von Susanne Sailer und das Duett vom Leiter der Musikschule, Adrian Fischer am E-Piano mit Yotam Baruch am Cello.
In seiner Begrüßung betonte Oberbürgermeister Klaus Holaschke, dass die Eingemeindung vor 50 Jahren wahrlich keine Liebesheirat darstellte und die Verhandlungen zwischen dem damaligen Eppinger Bürgermeister Rüdiger Peuckert und den Bürgermeistern und Gemeinderäten der selbstständigen Gemeinden Adelshofen, Elsenz, Kleingartach, Mühlbach, Richen und Rohrbach nicht unumstritten waren. „Dennoch speist sich heute das Eppinger Lebensgefühl vom Charme, der Kultur und dem ganz eigenen Charakter der sechs Stadteile und wir profitieren gegenseitig voneinander“, so der Oberbürgermeister. Er sei stolz und dankbar für die mehr als positive Entwicklung der Gesamtstadt Eppingen und freue sich, das stolze Jubiläum gebührend feiern zu dürfen.
Innenminister Thomas Strobl, der in Heilbronn geboren und aufgewachsen ist, lobte die Entwicklung der Stadt Eppingen in den letzten 50 Jahren: „Eppingen ist heute eine prosperierende Große Kreisstadt und wichtiges Schul-, Behörden- und Wirtschaftszentrum der Region. In den zurückliegenden Jahrzehnten haben Sie in Eppingen Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Grundlagen, die Eppingen auch für die kommenden Generationen zu einer lebenswerten Heimat macht. (…) Für die Zukunft bin ich mir sicher, dass Sie alle gemeinsam auch die künftigen Herausforderungen meistern und die Entwicklung von Eppingen insgesamt positiv vorantreiben können“. Der Festakt wurde zum Anlass genommen, das Goldene Buch der Stadt Eppingen für einen Eintrag des Innenministers hervorzuholen. Bereits einige Male hat er die Fachwerkstadt besucht, zuletzt während der Gartenschau, doch eine Widmung im Goldenen Buch fehlte bislang. „Ein starkes Land gibt es nur mit starken Kommunen“, schrieb er neben seinen Glückwünschen nieder.
Steffen Jäger in seiner Funktion als Präsident des Gemeindetages Baden-Württemberg und als Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Sprachrohr von 1063 Kommunen im Land fand neben den Glückwünschen zum Jubiläum auch Worte, die zum Nachdenken anregten. Die Kommunen seien bei der Bewältigung der multiplen Krisen am Rande ihrer Leistungsfähigkeit angekommen und ein Umdenken auf allen Ebenen nötig. „Projekte wie die Gartenschau Eppingen zeigen einmal mehr, wie Zusammenhalt und Gemeinschaft funktionieren“, fand Jäger gleichermaßen lobende Worte für die Stadtentwicklung sowie die Eppinger Gesellschaft und wünschte für die Zukunft eine aufstrebende Entwicklung.
Ein weiteres Highlight des Programms war die Gesprächsrunde mit dem Titel „Eppinger Leit verzähle von der Eingemeindung“. Hier stellte Reinhard Ihle im Stil seines bekannten „Stadtgesprächs“ Fragen zu den zähen Verhandlungen der Eingemeindung an die damaligen Gemeinderäte Kurt Heidel aus Richen, Karl Tagscherer aus Mühlbach und an Klaus Föringer, der ab 1967 viele Jahre als Stadtbaumeister in der Eppinger Verwaltung beschäftigt war. Die Zeitzeugen erzählten dabei Anekdoten aus so manch bis spät in die Nacht andauernden, von Zigaretten rauchgeschwängerten Sitzungen im Groß-Gemeinderat mit 44 Mitgiedern, vom gespaltenen Mühlbach und den knappen Abstimmungsergebnissen, aber auch von Projekten, die in den Stadtteilen begonnen und von der Gesamtstadt fertiggestellt werden mussten und brachten damit das Publikum mehr als nur zum Schmunzeln.
Im Anschluss konnte Reinhard Ihle noch Stadt- und Ortschaftsrätin Melanie Veith begrüßen, die seit 1999 bis heute am kommunalpolitischen Geschehen der Stadt Eppingen mitwirkt. Zunächst im Alter von 19 Jahren als Stadträtin, anschließend von 2004 bis 2009 als Ortsvorsteherin von Elsenz hat sie maßgeblich dazu beigetragen, die Unruhen zu beseitigen und die Wogen zwischen der Gesamtstadt und dem Stadtteil Elsenz zu glätten. Wie sie das geschafft habe, habe sie sich oft selbst gefragt, so die Stadträtin. Aber der „Sand im Getriebe“ sei im Großen und Ganzen beseitigt.
Das Programm endete mit der Aufführung des Oberbürgermeisters und der Ortsvorsteher, die schon vielen aus dem bunten Eppinger Abend am 8. Juli auf der Sparkassenbühne im Rahmen der Eppinger Heimattage bekannt war. So demonstrierte jeder Ortsteil seine Eigenheiten und sein Alleinstellungsmerkmal. „Ein Fest – drum feiert alle mit, ein Fest – Eppingen ist der Hit“ lautete eine der letzten Zeilen des umgedichteten Liedes der Ortsvorsteher zur Melodie „Go West“ von den Pet Shop Boys. Ein gelungener Abschluss des Programms zum Festakt und eine schöne Überleitung zum gemütlichen Stehempfang, zu dem Oberbürgermeister Holaschke die Gäste einlud. Die Gelegenheit für Gespräche und Austausch nutzen neben den Festgästen natürlich auch auch Steffen Jäger und Thomas Strobl beim „besten Bier der Welt“.
Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, die zu diesem gelungenen Jubiläumsabend beigetragen haben. Großer Dank gilt auch den Fahr- und Pferdefreunden Birkenhof in Zusammenarbeit mit der Metzgerei Höfle, die gemeinsam die Bewirtung übernommen haben.
Quelle: Pressestelle der Stadt Eppingen