Die Prunksitzung 2017 des Elferrates übertrifft alle Erwartungen
„Clowns,Artisten,Popcornduft, der Esel schnuppert Zirkusluft“ – Vor dem spektakulären Programm der gestrigen Prunksitzung des Elferrates Ubstadt unter besagtem Motto, kann man nur den Hut, bzw. den Zylinder ziehen. In einer rund fünfstündigen und dennoch kurzweiligen Show, zeigten unzähligen Akteure aus allen Ecken der Gemeinde was sie auf dem Kasten haben. In der knallbunt gestalteten und restlos ausverkauften Kulturhalle Ubstadt, entzündeten Sänger, Clowns, Artisten und jede Menge Tänzer ein furioses Feuerwerk bester Unterhaltung.
Nach dem Einmarsch der Akteure und dem obligaten Evergreen „Ubstadt isch a scheene Stadt“, brachte die Minigarde mit einem elektrisierenden Intro den Saal gleich auf Betriebstemperatur – Standing Ovations bereits nach zehn Minuten. Es folgten die Grußworte von Sitzungspräsident Richard Niederbühl, der auch die anwesenden Ehrengäste, darunter Bürgermeister Tony Löffler und Bürgermeister a.D. Helmut Kritzer, herzlich zur großen Show begrüßte. Diese wurde auch prompt mit feinster Bütten-Comedy von Party-Crasher André Konrad fortgesetzt. Kein Halten mehr auf den Stühlen gab es bei der folgenden Tanznummer der bekanntesten Zwillinge in der ganzen Region. Anika und Sarah Kempf haben in den letzten Jahren stets ihre Leistungen aus dem Vorjahr getoppt und wirbelten wie zwei funkensprühende blau-goldene Blitze über die Bühne. Hebenummern und gewagte Salti entfesselten frenetischen Applaus unter den Gästen – Ubstadt kann stolz auf diese beiden Tanzstars sein.
Zum Brüllen komisch war die anschließende Comedy-Nummer der Gruppe „Voca“. In einer Art Ausdruckstanz stellten Sie mehrere Berufe in Text und Aktion da und bildeten dadurch eine verdammt lustige Kakophonie, deren Mittelpunkt zweifellos ein künstlicher Hintern markierte. Anschließend war es an der Piccologarde den Saal weiter anzuheizen. Mit einer fröhlichen, perfekt einstudierten Choreographie, gelang den Mädels das auch wie immer im Handumdrehen. Die Damen die im Anschluss die Bühne und die Begeisterung der Gäste im Sturm nahmen, überzeugten weniger durch Bewegung als durch musikalische Begeisterung. Der kultige Klothild-Fischer-Chor orientierte sich mit seinem Medley am diesjährigen Zirkus-Motto und bald sang der ganze Saal die handverlesenen Gassenhauser mit. Noch bevor die Prunksitzung nach stolzen zweieinhalb Stunden in die Halbzeitpause ging, holten die Tanzmäuse und die grün-schwarzen Hardtseegugga noch einmal alles aus den Gästen heraus. Spätestens als „Sweet Caroline“ durch den Saal schallte, erreichte die Stimmung den sprichwörtlichen Siedepunkt.
Nach der zweimal elf Minuten dauernden Pause, schlug das Zirkus-Motto dann richtig durch. In einer kleinen Manege zeigten die Aktiven des Elferrates, dass sie dem Credo des Abends nichts schuldig blieben. Eine (fast) echte Eisbären-Dressur, beste Akrobatik, kraftlose Kraftprotze und verrückte Clowns eroberten die Ubstädter Bühne. Mit ihrer Interpretation des Evergreens „Oh mein Papa“ aus der Komödie „Der schwarze Hecht“ von 1939, ließen Claudia und Silke im Anschluss den Saal ehrfürchtig schweigen und ergriffen lauschen. Auch das Duo Uli und Saskia wusste im weiteren Verlauf mit ihrer Ballon-Nummer zu begeistern. Für Gänsehaut-Atmosphäre pur sorgten schließlich „Die Vier aus Ubstadt-Weiher“ und brachten mit der Nationalhymne „4 Teile – Ein Ganzes“ alle Gäste zum Singen, die Hand auf der Brust.
Richtig wild wirbelten die Eselhopfer über die Bühne. In ihrem Showtanz führten Sie dem Publikum die zwei Seiten eines Clowns vor Augen. Die lustige und liebenswerte, aber auch die gruselige – Horrorclowns im Stile von „Es“ ließen grüßen. Zu den Klängen von AC/DC´s „Hells Bells“ vollzogen sie die Metamorphose von Gut zu Böse und wieder zurück. Den krönenden Abschluss der Show bildete eine echte Flugfigur, die für gestandene Kerle (von denen manche deutlich mehr als 100 Kilo auf die Waage bringen) nicht selbstverständlich ist. Nach der One-Woman-Nummer „Miss Sofie“ von Silke Geiselhardt, die früher am Abend schon mit ihrem Mann Matthias das kultige Hausmeisterpaar wieder auferstehen ließ, nahte schon das große Finale. Alle Akteure des Abends bestiegen noch einmal die Bühne und ließen sich im bunten Luftballon-Regen von der Menge feiern. Alle waren sich am Ende einig – So eine exzellente Show hatte Ubstadt schon lange nicht mehr gesehen.
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