Region unterbietet bundesweite Obergrenze um mehr als die Hälfte
Um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland in den Griff zu bekommen, haben sich Bund und Länder bereits vor Wochen auf eine Grenze festgelegt: Bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern wird die Reißleine erneut gezogen, diese Größenordnung ist mittlerweile allseits bekannt. Werden darüber hinaus Neuinfektionen registriert, so ist es an den entsprechenden Landkreisen die Lockdown-Regeln wieder hochzufahren und erneut zu verschärfen – Ein Vorgang der bis heute durch die weiter abflachende Infektionskurve nur in Ausnahmefällen nötig wurde. Manchen Landkreisen ging dieser Richtwert nicht weit genug und sie legten die Zahl ab deren Erreichen entgegengesteuert werden sollte, auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner fest, dieser Wert gilt auch für Baden-Württemberg.
In einer Pressekonferenz kündigten nun die Behörden eine sogar noch darüber hinausgehende Regelung für den Stadt und Landkreis Karlsruhe an. Mit erneuten Einschränkungen müssen die Menschen hier nun bereits ab 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern rechnen. Stein des Anstoßes hierfür war eine Berechnung des Karlsruher Institutes für Technologie, wonach anderenfalls die Gesundheitsämter nicht mehr die entsprechende Manpower aufbringen könnten um alle Kontaktketten vollständig nachverfolgen zu können.
Dass die selbst im Vergleich zum niedrigen baden-württembergischen Richtwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, nun noch weiter gesenkte Alarmschwelle aber in nächster Zeit touchiert wird, danach sieht es derzeit zumindest nicht aus. Am Donnerstag wurden nur neun Neuinfektionen gemeldet – nicht im Stadt und Landkreis Karlsruhe, sondern im ganzen Bundesland.