Der Büttel, der Bajass und der Mundschenk lassen grüßen – Bauerbach feiert Kerwe

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Eine uralte Tradition erwacht Jahr für Jahr in Bauerbach zum Leben

In den meisten Ortschaften im Kraichgau wird die Kirchweih nur noch mit einem kleinen feinen Festle und vielleicht ein paar wenigen Fahrgeschäften gefeiert. Im Brettener Stadtteil Bauerbach wird die Kerwe hingegen seit Jahr und Tag mit uralten Traditionen verknüpft. Der Dank hierfür gebührt den Bauerbacher Kerwebuben, die nicht müde werden die althergebrachten Abläufe und Rituale jedes Jahr zu wiederholen. Dies gestaltet sich wie folgt: An jedem 11. November ziehen Punkt 14 Uhr die Buben mit ihrem bunten Kerwewagen und tatkräftiger musikalischer Begleitung durch den Musikverein durch das Dorf. Die Route führt sie vorbei am markanten Portal der alten Bauerbacher Schule und direkt hinein in den Innenhof des Ortsvorstehers Wolfgang Rück. Dort wird dann zuerst das Kerwelied gesungen und anschließend in einer Art Büttenrede das Dorfgeschehen der vergangenen Monate auf die Schippe genommen.

Ein paar der Buben schlüpfen dabei in die Rollen von historischen Gestalten, die von zentraler Bedeutung für die Bauerbacher Kerwe sind. Da wäre der Mundschenk der für das flüssige Wohl mit seinem immer gefüllten Weinkrug sorgt, das Kerwe-Pärchen das zusammen einen Walzer aufs Parkett legt und der “Bajass”, der mit luftgefüllten Schweinsblasen durch die Menge jagt. Diese lauscht nicht nur den Darbietungen der Buben sondern versucht ebenso die Kerwe-Puppe zu ergattern – Wird sie ihrer habhaft, würde die Schmach schwer auf den Kerwebuben lasten. Der ganze Ritus endet schließlich mit einer Begräbniszeremonie für besagte Puppe, die schlussendlich im kommenden Jahr zur nächsten Kerwe in Bauerbach wieder exhumiert wird. Im Anschluss klingt die Feier dann bei einem großen Kerwe-Essen für die ganze Gemeinde im Pfarrheim aus.

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