Der Naturpark Stromberg-Heuchelberg wird 40
Entdecke jetzt die schönsten Seiten einer unvergleichlichen Landschaft
Im Vergleich zu anderen Naturparks in Deutschland, die mitunter 100 Jahre und mehr auf dem grünen Buckel haben, ist der Naturpark Stromberg-Heuchelberg mit seinen 40 Jahren noch ein Jungspund. Das Land Baden-Württemberg hatte sich im vergangenen Jahrhundert wiederholt extrem schwer damit getan, einen solchen Park im Ländle auf die Beine zu stellen. Überall wo ein solches Projekt möglich schien, zierten sich die Kommunen aus Angst davor Kompetenzen abzugeben und mögliches Bauland und damit einhergehende Optionen zu verlieren. Der Naturpark Stromberg-Heuchelberg geht dabei also weniger auf ein langes Planungsverfahren zurück, als vielmehr auf einen juristischen Trick um die Ende der 70er Jahre heiß diskutierte Erweiterung des Flugplatzes Stuttgart Schönbuch zu verhindern. Damit dem Flugverkehr keine weiteren Flächen zum Opfer fielen, entschied man sich das entsprechende Gebiet kurzerhand als Schutzgebiet auszuweisen – der Naturpark war geboren.
Mittlerweile umfasst der Park eine Fläche von knapp 400 km² , die über die Landkreise Ludwigsburg, Heilbronn, Karlsruhe und den Enzkreis verteilt sind. 25 Kommunen zählen zu den Mitgliedern des Trägervereins, dessen Vorsitz derzeit Bürgermeister Andreas Felchle aus Maulbronn inne hat. In einem Grußwort auf der Webseite des Parks umreißt dieser die Hauptaufgabe des Naturparks Stromberg-Heuchelberg, die einzigartige Landschaft zu erhalten und gleichzeitig für die Besucher erlebbar zu machen.
Konkret bedeutet dies die Natur in all ihren Facetten zu schützen und zu fördern und gleichzeitig den Menschen näherzubringen, erläutert uns Geschäftsführer Dietmar Gretter bei einem Vor-Ort-Termin im 2009 gegründeten Naturparkzentrum am Stausee Ehmetsklinge. Gerade haben er und sein Team eine große Ausstellung rund um das Thema “Wolf” auf die Beine gestellt, eine Ausstellung die aber vorerst niemanden zu sehen bekommt, weil wegen der aktuellen Krise das Zentrum für den Publikumsverkehr geschlossen werden musste. Mehrere hundert Veranstaltungen musste der Naturpark bereits canceln, wann der reguläre Betrieb hier wieder aufgenommen werden kann, vermag selbstredend niemand zu sagen. Besonders schade ist es natürlich auch um die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen des Parks, die eigentlich in diesem Jahr hätten begangen werden sollten. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben – die Natur ist bekanntlich geduldig, der Naturpark ist es ebenso.
Der Park ist auch in der Krise für die Menschen geöffnet
Der Park selbst ist natürlich weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich und lädt mit einer Vielzahl an spannenden und informativen sowie selbstredend wunderschönen Wanderwegen zum Erkunden ein. Dietmar Gretter empfiehlt hier besonders den sogenannten “Wanderdreiklang Stromberg-Heuchelberg”. Von den insgesamt 23 Wanderparkplätzen an der Peripherie des Parks, führen jeweils drei gut ausgeschilderte Wanderrouten durch das abwechslungsreiche Gelände. Die Routen haben jeweils unterschiedliche Längen und Schwierigkeitsgrade, zudem hat man die freie Auswahl und kann nach Lust und Laune wählen. Soll es durch den Wald gehen, über einen Höhenkamm mit wunderbarem Weitblick oder darf es ein Gang durch die Geschichte werden mit vielen Informationen und spannenden Stationen?
Die Highlights für Wanderfreunde im Naturpark Stromberg-Heuchelberg sind allen voran der Eppinger Linienweg mit originalen Überresten der Verteidigungslinien aus der Zeit der Römer, der Michaelsberg bei Brackenheim, das Derdinger Horn oder der Meditationsweg bei Hohenhaslach. Eine Karte oder ein Smartphone können Sie übrigens getrost zu Hause lassen, alle Wege sind einfach und engmaschig ausgeschildert.
Alle wichtigen Informationen und auch das komplette Netz der Wanderwege, finden Sie auf der Webseite des Parks auf www.naturpark-stromberg-heuchelberg.de
Vielen Dank für die schönen Bilder rund um den Stausee Emetsklinge. Auf das Jubiläum des Naturparks hat auch die Sendung im SWR Fernsehen „Fahr mal hin“ hingewiesen. Die Sendung ist noch in der Mediathek des SWR zu finden. Asugestrahlt wurde die Sendung bereits am 10. Januar. Viel Vergnügen beim Anschauen.