Abholen statt Abjodeln – Oktoberfest to go in Kraichtal

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Im Jahr der Notlösungen ist Improvisation Trumpf

3000 Menschen… dicht gedrängt, Arschback an Arschback und Wange an Wange in einem Festzelt. Gejohle, Gegröle, Tanzen, Schunkeln, Singen, Essen und nicht selten…ganz viel Trinken. Seien wir ehrlich, ein Oktoberfest macht jede Menge Spaß, ist aber nicht gerade sinnbildlich stellvertretend für filigrane Hochkultur. Schon vor der Corona-Krise waren die Münchner Imitat-Sausen im Kraichgau ein Stück weit in der Krise und leider auch hier und da mit negativen Schlagzeilen in den Medien. Schlägereien und Polizeieinsätze im Anschluss, haben bei manchen Organisatoren mitunter bewirkt, dass sie die Reißleine für ihre jeweiligen Oktoberfeste gezogen haben. Na ja, wer sich aktuell die ARD-Serie über das Oktoberfest im Jahr 1900 angesehen hat, der kommt nicht umhin zu bemerken: Übermäßiger Alkoholkonsum und Exzesse auf der Wiesn sind keine Erfindung der Neuzeit.

Doch trotz dieser unerfreulichen Spitzen, standen Oktoberfeste aber auch immer für jede Menge Spaß und gute Laune. Wer es salopp gesagt schafft, das Hirn ein bisschen an der Garderobe abzugeben, wird mit viel Geselligkeit und bayrischer Gaudi belohnt. Wenn das erste Mal im Jahr eine dampfende Haxen vor einem auf der Bierbank steht, daneben eine schäumende Maß und von der Bühne die Vogelwiese schallt, ist das schon ein ganz besonderer Moment. In diesem Jahr übrigens einen Moment, auf den sie in gewohnter Form definitiv verzichten müssen. Zweitausend Mann, nicht selten strackevoll im Festzelt und die aktuellen Corona-Verordnungen passen nicht wirklich gut zueinander. Wer deshalb aktuell bei Google “Oktoberfest” und “Kraichgau” eingibt, der stößt überall auf ein kleines, unangenehmes Wörtchen: ABGESAGT.

Gibt es also dieses Jahr überhaupt keine Chance im Kraichgau mit Haxen und Maßkrug in der Hand zu feiern? Doch die gibt es, wenn man bereit ist ein paar Einschnitte zu akzeptieren. Für alle Fans der zünftigen, bayerischen Küche springt z.b. der FzG Münzesheim engagiert in die Bresche und richtet am Tag der Deutschen Einheit ein “Oktoberfest to go” aus. Die Kicker aus Münzesheim haben sich etwas Besonderes einfallen lassen und bieten am 3. Oktober urige, bayerische Gerichte wie z.b. Haxen oder aber auch ein Wiesn-Schnitzel “to go” an. Dazu lässt sich auch gleich das passende Bier, entweder ein Jubelbier oder ein Hefeweizen ordern. Abgeholt werden kann das Ganze am besagten Tag dann völlig kontaktlos, in einem eigens dafür eingerichteten Drive-In Schalter auf dem Gelände des FzG Münzesheim. Eigentlich war die Deadline für Bestellungen bereits am gestrigen Mittwoch, nach Rücksprache mit dem FzG werden aber noch Vorbestellungen bis einschließlich morgen am Freitag akzeptiert. Diese können direkt auf dem Vereinsgelände in den Briefkasten geworfen werden, oder per E-Mail an fzg@fzg-muenzesheim.de geschickt werden. Haxen gibt es bereits für 7,50 Euro, ein Schnitzel für magere vier Mäuse..

Wer also mit der Familie oder ein paar Freunden – selbstredend innerhalb der aktuell gültigen Grenzen der Corona-Verordnungen Baden-Württemberg – zuhause ein kleines “Oktoberfest Light” feiern möchte, kann sich beim FzG Münzesheim mit den passenden Accessoires ausstaffieren. Lederhosen und Dirndl haben Sie vermutlich alle noch im Schrank, den entsprechenden Soundtrack dazu gibt’s z.b. hier als Playlist auf Spotify.

Was immer Sie auch zum Herbstbeginn 2020 unternehmen um sich bei Laune zu halten, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei und appellieren an ihre Einsicht, dass in diesem Jahr weniger eben mehr sein muss und auch sollte. O’zapft is – und zwoar dahoim.

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