Was es mit den roten Booten über dem Brettener Saalbach auf sich hat
Sind sie auch schon einmal entlang des Brettener Seedamm am Saalbach entlang flaniert und haben sich gewundert, wieso über dem kleinen Wasserlauf mehrere rote Boote an Stahlseilen hängen? Vielleicht haben sie sich gefragt, was es mit den kleinen Barken auf sich hat, ob diese einen bestimmten Zweck erfüllen oder ob es sich um eine künstlerische Installation handelt?
Die Antwort darauf ist definitiv: Letzteres. Die Installation trägt den Namen “Exodus” und wurde 1990 im Zuge eines Kunstwettbewerbs während der damaligen Heimattage Baden-Württemberg vom Bruchsaler Künstler Günter Wagner erschaffen. Die sieben Boote sollen die Geschichte der Massenauswanderung aus Baden im 18. und im 19. Jahrhundert erzählen. Damals waren die Lebensverhältnisse für viele Menschen in unserer Heimat derart prekär, dass sie es vorzogen ihr Glück in der Ferne zu suchen. Besonders nach Amerika übersiedelten dereinst viele Badner/innen und nahmen mitunter Namen, Sitten und Gebräuche von zuhause mit. Aus diesem Grund finden sich auch überall auf der Welt badische Ortsnamen. Ein Karlsruhe gibt es beispielsweise in den USA oder Australien, Heidelberg gibt es gleich gut ein Dutzend Mal auf der Welt und sogar ganze Landstriche im Ausland tragen den Namen “Baden”.
“Exodus” ist übrigens bei weitem nicht das einzige Kunstwerk im öffentlichen Raum, das von Günter Wagner erschaffen wurde. Mitten in Bruchsal, auf der grünen Insel des Kreisverkehrs an der Werner-von-Siemens-Straße, prangt seine Installation “Conte und Contessa” aus dem Jahr 2002, vier Jahre zuvor entstand nur wenige Meter entfernt die Skulptur “Royden” in direkter Blickachse.