Da steppt der Hirsch

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Tausche goldenen Becher gegen Hirschgeweih – Badisch-bayrische Küche im Vogelpark auf dem Östringer Waldbuckel

Wie der Phoenix aus der Asche… wo passt dieses Bild besser als bei einem Vogelpark? Und tatsächlich passt es perfekt, denn noch bis vor kurzem war alles andere als sicher, dass der dahinterstehende „Verein für Natur- und Vogelschutz Östringen“ die beliebte Anlage auf dem Waldbuckel auch in Zukunft erhalten kann. Zu wenige Mitglieder und damit zu wenige Helfer standen zur Verfügung, um den großen Park mit seinen zahlreichen Tieren und der damit einhergehenden Arbeit dauerhaft schultern zu können. Doch man hat die Kurve gekriegt, wie Christian Bender, erster Vorstand des Vereins, stolz bei einem kleinen Rundgang durch das weitläufige Gelände berichten kann. Seit Monaten wird hier oben am Rande Östringens wieder ordentlich rangeklotzt. Der große Teich wurde saniert, ein Barfußpfad angelegt und mit Unterstützung der Messdiener eine lange Kugelbahn für Kinder errichtet. „Wir wollen ein echter Mehrgenerationenpark werden“, umreißt Christian die Pläne, hinter denen auch die nahezu vollständig neu aufgestellte Vorstandschaft geschlossen steht. Stück für Stück ziehen immer mehr Tiere in den Park ein, auch die derzeit noch leerstehenden Volieren und Gehege sollen bald instand gesetzt und neu bevölkert werden. Dass der Verein sich dieser Mammutaufgabe stellt, ist keineswegs selbstverständlich, denn die bürokratischen Hürden für den Betrieb einer solchen Anlage sind immens hoch. Nahezu für jede Tierrasse muss ein separater „Führerschein“ erworben werden, jeweils verbunden mit sehr hohen Gebühren, die die Mitglieder aus eigener Tasche finanzieren müssen. Einnahmen sind für den Verein schwer zu generieren, der Park beispielsweise ist für die Bevölkerung komplett kostenlos zugänglich.

Geld fließt beispielsweise durch die Pachteinnahmen des vereinseigenen Restaurants, das mit seiner großen Terrasse mitten im Park liegt. Nach einem Pächterwechsel laufen aktuell bereits die Umbauarbeiten für einen Neustart im vereinseigenen Restaurant. Schon in wenigen Tagen wird Sabine Sander, das „Gülden Girl“ aus dem Güldenen Becher in der Östringer Ortsmitte, hier ihre Neueröffnung feiern. Die gebürtige Bayerin aus Donauwörth hatte das alte Traditionsgasthaus Anfang 2020 übernommen und kocht seither badisch-bayerische Küche, Seite an Seite mit ihrem Partner Herbert, der schon seit rund 45 Jahren in Östringen lebt. In Kürze werden die beiden hier im Vogelpark ihren „Hirschgarten“ eröffnen und sich dabei kulinarisch treu bleiben. Es gibt bayerische Schmankerl, den ein oder anderen badischen Klassiker und dazu Bier aus Bayern und dem Kraichgau. „Das hat sich in Windeseile herumgesprochen, wir haben schon viele Anfragen für Firmenfeiern, Geburtstage, Hochzeiten“, erzählt Sabine, die seit Tagen auf dem Waldbuckel im Dauereinsatz ist. Unter drei Bewerbern hat sie sich durchgesetzt und konnte den Vorstand des Vereins mit ihrem Konzept überzeugen. Der Hirschgarten, namentlich angelehnt an den kultigen Biergarten in München, will vor allem eines sein: ein Restaurant für die ganze Familie. Dafür könnten Lage und Ausstattung auch nicht besser sein! Direkt nebenan gibt es einen großen Spielplatz, einsehbar direkt von der Terrasse aus, abseits von jedem Verkehr – für Familien mit kleinen Kindern zweifelsohne ein entscheidender Pluspunkt.
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