Meditative Momente an einem magischen Ort
Wer Oberöwisheim an seinem wilden Ende verlässt und sich unbeirrbar auf der Straße nach Odenheim hält, vor dem öffnet sich nach einer Weile der Wald und gibt den Blick auf den Pfannwaldsee frei. Dieser naturbelassene Flecken Erde überrascht den nichts ahnenden Wanderer und bringt ihn ob seiner pittoresken Idylle abrupt zum Schweigen. Das Wasser im mystischen Grün längst verstaubter Märchenbücher, knorrige Bäume die ihre Äste danach recken und in der Mitte eine kleine Insel wie eine Kultstätte keltischer Druiden aus dem dunklen Grund aufragend.
Von fern her dringt das Plätschern eines kleinen Baches heran. Wer dem kleinen Wasserlauf folgt findet drei Stationen für Kneipp-Wassertreter, deren Stauhölzer jedoch fehlen. Dennoch lässt sich dem Drang Schuhe und Strümpfe abzustreifen und in das kalte, klare Nass zu steigen kaum widerstehen. Zurück am See laden mehrere Bänke zum Verweilen ein. Während die Füße in der Frühjahrs-Sonne wohlig zu kribbeln beginnen, wandert der Blick zum Ufer und findet die Quelle für das raunende Rumoren das die Luft erfüllt. Überall sitzen Frösche, fest im Liebesspiel verschlungen und singen ihre gutturalen Lieder. Hin und wieder landet ein turtelndes Stockenten-Pärchen um sich zu erfrischen. Und wer ganz genau hinsieht, bemerkt hier und da das uralt-runzlige Köpfchen einer Wasserschildkröte im dichten Grün. Oft gesellen sich noch Biberratten dazu und durchforsten den Morast um das Wasser nach einer kleinen Mahlzeit.
Wer Glück hat, trifft alleine an diesem einzigartigen Ort ein und kann hier unerwartete, meditative Momente erleben. Meist jedoch haben schon junge Familien das Ufer in Beschlag genommen und das fröhliche Geschnatter von Kindern mischt sich unter jenes der aufgeregten Enten. Auch das gehört zum Leben am wunderschönen Pfannwaldsee.
Dieser Beitrag erschien erstmals 2016
Ich war schon damals positiv überrascht von den wunderschönen Bildern. Obwohl so nahe, bin ich nur vorbei gefahren. Nächstes Mal werde ich mal anhalten. Vielen Dank.