Eine ganze Branche steht durch den monatelangen Lockdown vor dem Abgrund
Sie zählten zu den ersten die vom Lockdown infolge der Corona Pandemie betroffen waren und werden vermutlich die letzten sein, die den Betrieb wieder aufnehmen können. Die zahlreichen Unternehmen der Veranstaltungsbranche leiden enorm unter den wirtschaftlichen Folgen der Krise, ob am Ende alle die bereits mehrere Monate andauernde Durststrecke überleben werden, ist mehr als fraglich. Kein Wunder, finden doch bereits seit März keinerlei Veranstaltungen mehr statt – ein Zustand der von der Politik erst kürzlich bis Ende Oktober verlängert wurde – mit der realistischen Option bis ins neue Jahr hinein anzudauern.
Wie es einer Branche geht, die regelrecht über Nacht alle Aufträge für die Gegenwart und die Zukunft verloren hat, kann sich vermutlich ein jeder bildlich vorstellen. Um dieser bildlichen Vorstellungen zudem ein Gesicht zu geben, haben Branchenvertreter überall im Land in der vergangenen Nacht Kulturstätten in ein durchdringendes, rotes Licht getaucht um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Die Veranstalter der bundesweiten Aktionen “Night of Light” verweisen in einer Presseerklärung auf die Dimensionen der unmittelbar vom Lockdown betroffenen Branchen: So hätten bisher Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagenturen, Catering, Bühnenbau, Eventlocations, Messegesellschaften, Kongresscenter, Tagungshotela, Konzertveranstalter und Künstler einen jährlichen Umsatz zwischen 130 und 200 Milliarden Euro erwirtschaftet. Seit Beginn des Lockdowns seien diese Umsätze um 80 bis 100% eingebrochen für eine Dauer von mehreren Monaten, was zu einer akuten Insolvenzgefahr für die gesamte Branche führen könnte, so die die Veranstalter der Aktion, die LK Aktiengesellschaft aus Essen.
Auch im Kraichgau wurden mehrere Locations in tief rotes Licht getaucht, darunter beispielsweise der Pfeifferturm in der Brettener Altstadt oder die kurz vor ihrem Abriss stehenden Zuckersilos nahe der Eremitage in Waghäusel.