Befreiungsschlag am Hardtsee – Mit ihrem HaWei-Ultralauf durch heimische Gefilde findet die Laufsportgemeinschaft Weiher den Weg zurück aus dem Corona-Tief zurück ans Licht.
HaWei – so nennt die Laufsportgemeinschaft Weiher ihr Laufevent – einen Ultramarathon über eine Distanz von stolzen 50 Kilometern. Auch wenn der Name augenzwinkernd an die sonnige Insel im Pazifik erinnert, ist der Schauplatz für die Sportveranstaltungen eigentlich das Festland rund um den Hardtsee Ubstadt-Weiher. Gemeinsam haben die Locations das Wasser und den Strand, nicht aber die tropischen Temperaturen. An diesem Samstag musste man sich im Kraichgau mit knackigen Werten, meist noch im einstelligen Bereich begnügen. Doch Bewegung erzeugt bekanntlich Wärme und an Bewegung mangelte es den mehreren hundert TeilnehmerInnen an diesem Wochenende nicht.
Das im DUV-Cup 2022 gewertete Event, welches durch die kleineren Begleitveranstaltungen HaWei by night am Abend umrahmt wurde, ist eine bodenständige, ehrliche und harmonische Begegnung für Läuferinnen und Läufer- auf die Beine gestellt und organisiert von Gleichgesinnten. Bei den HaWei-Läufen geht es um die sportliche Herausforderungen, den Spaß am Laufen und einfach eine gemeinsame, gute Zeit. Anders als bei dem – nennen wir es salopp „großkopferten“ Event im Sommer, müssen dafür nicht reihenweise Straßen abgesperrt werden, man bleibt unter sich, man bleibt am Hardtsee.
Die Strecke führt dabei rautenförmig um das Seegelände mit Wendepunkt nahe der Ausfahrt zur Kreisstraße 3524. Schon in den frühen Morgenstunden sammelten sich die Laufbegeisterten am Hardtsee, auf dem noch die zarten Nebelschwaden der kalten Nacht schwebten. Um 8 Uhr wurden die Startnummern ausgegeben, bis zum Start blieben dann noch zwei Stunden für Lockerungen und Aufwärmübungen. Punkt 10 Uhr krachte der Schuss und unzählige Stahlwaden stürzten sich, zu Beginn noch ganz gemütlich, ins Getümmel. Die Stimmung sowohl bei den Läuferinnen und den Läufern als auch bei den Gästen und den Aktiven der LSG war fröhlich und losgelöst. Zwei Jahre lang waren alle kleinen und großen Laufevents wegen der Corona-Krise ausgefallen, eine verdammt lange Zeit für die Sportlerinnen und Sportler, in denen die Sehnsucht nach gemeinschaftlichen Momenten mit jedem verstrichenen Tag größer wurde. Nun ging es endlich einmal wieder gemeinsam an den Start und die ganze angesammelte Sehnsucht entlud sich durch die Beine in den noch winterlich kalten Weiherer Grund.
Also um 16 Uhr bei der Siegerehrung die Champions des Tages verkündet wurden, sah man ausschließlich erschöpfte, aber durch und durch zufriedene Gesichter. Ganz oben auf dem Treppchen stand in der Gesamtliste Alexander Bock vom LC Rehlingen, daneben Max Kirschbaum von der LG Ohmbachsee und Stefan Fritz von der LG Region Karlsruhe. Bei der anschließenden 10-Kilometer-Variante des Nachtlaufs siegte Simon Stützel, auf der 5 Kilometer-Distanz Jonas Roth, beide jeweils angetreten für die LG Region Karlsruhe. Sogar waschechte Rekorde wurden am Wochenende im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine gestellt: Meisterlich schlugen sich Katrin Ochs von der LG Filder und Katja Hinze-Thühs von der SG Wenden.
Insgesamt ein sensationelles Wochenende, das rund 800 LäuferInnen nach Ubstadt-Weiher zog, darunter 60 LokalmatadorInnen. Die Laufsportgemeinschaft Weiher hat mit der Durchführung dieses Events – inmitten sich ständig ändernder Rahmenbedingungen – reichlich Mut bewiesen und wurde dafür belohnt. Gemeinsam haben sie etwas auf die Beine gestellt, an das man sich noch lange und gerne erinnern wird.
Vielen Dank für den tollen Bericht!
Grüße
Sonja
Das war ein gut organisierter Event von Läufern für Läufern. Vielen Dank an alle.