Corona-Verordnung Bäder des Landes Baden-Württemberg macht erhebliche Erleichterungen möglich
Die Mail von Stadtwerkegeschäftsführer Armin Baumgärtner erreichte sein Bäderpersonal und die Fördervereinsvorstände der Freibäder Heidelsheim und Obergrombach noch am vergangenen Samstagmittag. Die lang ersehnte Botschaft: „Wir planen den Übergang in den ‘Normalbetrieb‘”. Am Freitag hatten das Kultus- und das Sozialministerium die Landesverordnung aufgrund der erfreulicherweise weiter sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz entsprechend angepasst und die ab Montag, 28. Juni, geltende Fassung herausgegeben. Allerdings ist für deren Umsetzung ein organisatorischer Vorlauf notwendig, weshalb in den Bruchsaler Freibädern die „neue Normalität“ erst ab Donnerstag, 1. Juli, einkehren wird.
Aus Sicht der Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, sind dies gute Aussichten für den weiteren Sommer: „Dank der wirklich erfreulich niedrigen Infektionszahlen durch das umsichtige Verhalten aller Bürger/innen und den beginnenden Erfolg der Impfkampagne sind weitere Öffnungen möglich – nun auch endlich bei den städtischen Bädern. Dabei freut es mich besonders, dass mit der neuen Öffnungsstufe nun wieder für alle Badegäste unsere sozial verträglicheren Preise gelten und auch wieder mehr Badegäste unsere Freibäder genießen können“. Mussten die Eintrittspreise angesichts des aufwendigen Hygienekonzepts im Kontext der Corona-Pandemie den damit verbundenen höheren Personaleinsatz und die geringeren Besucherzahlen abbilden, gelten ab 1. Juli wieder die normalen Eintrittspreise.
Die Änderungen bedeuten selbstverständlich nicht, dass das Ende der Pandemie erreicht ist. Ein erneutes Ansteigen der Sieben-Tage Inzidenz auf über 35 hätte ganz schnell eine Kehrtwende zur Folge. Doch zunächst einmal zum Positiven, einem Plus für die Badegäste: Die Änderungen betreffen in erster Linie die maximal zulässige Anzahl an Personen, die sich gleichzeitig in den Becken aufhalten dürfen. Im Schwimmerbecken errechnet sie sich aus der Wasserfläche mit 5 (bisher 10) Quadratmetern pro Person, im Nichtschwimmerbecken aus der Wasserfläche mit 3 (bisher 4) Quadratmetern pro Person. Im SaSch!-Freibad dürfen sich demnach rund 700 Personen gleichzeitig im Wasser aufhalten, die zulässige Anzahl an Badegästen auf der Liegewiese ist – zumindest theoretisch – unbegrenzt. In den Freibädern Heidelsheim* und Obergrombach**, wo die Becken jeweils in einen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich aufgeteilt sind, sind *125 bzw. **74 Personen im Wasser zulässig, d.h. *60 im Schwimmer- und *65 im Nichtschwimmerbereich, bzw. **34 im Schwimmer- und **40 im Nichtschwimmerbereich.
Die bisherigen Einschränkungen auf der Liegewiese fallen weg. Für die Stadtwerke als Bäderbetreiber besteht weiterhin eine Pflicht zur Datenerhebung, denn sie müssen nachweisen können, wer das jeweilige Freibad wann besucht hat. Allerdings wird der Online-Verkauf von e-Tickets ab 1. Juli ausgesetzt, d.h. ein Besuch in den Bädern ist nur noch am 29. Juni für den 30. Juni vorab buchbar. Danach gibt es bis auf weiteres keine e-Tickets mehr. Es werden nur noch Eintrittskarten offline an der Schwimmbadkasse verkauft. In diesem Zusammenhang bieten die Stadtwerke zunächst in allen Freibädern die Registrierung über die Luca App an. An der Kasse hängt ein für das jeweilige Freibad generierter QR-Code aus, den der Badegast mit seinem Smartphone nach Anklicken des Befehls „Selbst einchecken“ über die Kamerafunktion scannt. Zumindest beim Betriebssystem Android erscheint oben rechts ein Männlein und ein Plus. Hier kann man als zusätzliche Begleitpersonen Kinder unter 14 Jahren hinzufügen. Beim iPhone mit dem Betriebssystem iOS gibt es diese Funktion (noch) nicht. Ein Anruf in Berlin bei Luca bestätigte, dass diese Funktion für iOS erst später realisiert wird. Allerdings können Familien eine Person scannen und für weitere Begleitpersonen jeweils ein Formular ausfüllen. Wer den Vorgang beschleunigen möchte, kann sich das Formular auf der Stadtwerke-Homepage vorab herunterladen und ausgefüllt zum Freibadbesuch mitbringen.
„Neue“ Normalität bedeutet auch, dass Kinder bis sechs Jahre wieder freien Eintritt haben, und dass die Stadtwerke eine Familienkarte für 2 Erwachsene und 2 Kinder sowie eine Saisonkarte anbieten. Die Gültigkeit Letzterer ist gekoppelt an das Ende der Freibadsaison, und es gibt keine Rückerstattung, falls der Bäderbetrieb pandemiebedingt wieder eingeschränkt oder ganz eingestellt werden müsste. Mit der Rückkehr zur „neuen Normalität“ gelten die Eintrittspreise, die zum 1. Juni 2020 erstmals nach 17 Jahren moderat um 0,50 Euro angepasst wurden. Die Stadtwerke wünschen ihren Badegästen eine hoffentlich entspannte Freibadsaison und bitten sie zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz des Bäderpersonals weiterhin um Einhaltung der AHA-Regeln, also auch das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Schutzmaske in geschlossenen Räumen und besonders im Kassenbereich, sowie gegenseitige Rücksichtnahme.
Mitteilung: Stadtwerke Bruchsal – Thilo Wüstenhagen