Großen Zuspruch erfuhr der Informationsabend zum Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ in Kraichtal-Unteröwisheim.
Informationsveranstaltung in Unteröwisheim mit großer Resonanz
Der Kreisjugendring hatte gemeinsam mit dem Jugendamt des Landratsamtes Karlsruhe und der Stadt Kraichtal am Donnerstag, 10. Oktober, zur Veranstaltung „Sexualisierte Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ in das Foyer der Eisenhutschule Unteröwisheim eingeladen. Mit rund 60 Teilnehmenden – darunter Engagierte aus der Vereinsarbeit, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus Kraichtal und Umgebung – hat die Veranstaltung guten Zuspruch erfahren.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterstellvertreter Reinhard Müller und dem 1. Vorsitzenden des Kreisjungendrings Wolfgang Kahler folgte der erste Vortrag von Carolin Welte vom Verein „Wildwasser“ zum Thema „Wissen und Sensibilisierung als erster Schritt zur Prävention“. Sie berichtete über Mythen und Fakten sowie über Formen von sexualisierter Gewalt, über Täterstrategien, wie auch über Auswirkungen auf die Opfer und deren Gefühle in Bezug auf das Geschehene.
Der Vortrag gab Definitionen und erste Einblicke mit dem Ziel einer Sensibilisierung für den Umgang mit (betroffenen) Kindern und Jugendlichen. Den zweiten Teil der Veranstaltung bestritt die Rechtsanwältin Stephanie Vogt mit dem Vortrag „Opferschutz in der Praxis“. Sie gab einen Überblick über das Sexualstrafrecht, über Zeugenpflichten und Folgen einer Strafanzeige, aber auch viele Informationen zum Thema Opferrechte.
Interessant für die Zuhörerenden waren auch die empfohlenen Handlungskonzepte: Wie und wann sollte man die Eltern informieren? Wann informiere ich die Polizei? Wann sollte das Jugendamt eingeschaltet werden? Wo kann man Hilfe und Beratung holen? Im dritten Vortrag von Claudia Kühn-Fluhrer, Bildungsreferentin des Kreisjugendrings, ging es darum, „Wie sich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Verein sicher gestalten lässt?“. Sie zeigte auf, dass sexualisierte Gewalt oft gerade dort auftritt, wo ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen werden kann. Sie informierte, welche Wege es zu einem Präventionskonzept in der Vereinsarbeit gibt und wie diese aussehen können, um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sicher zu gestalten. Sie betonte die Sensibilisierung aller Verantwortlichen wie auch der Kinder und Jugendlichen, damit diese vor Grenzverletzungen geschützt werden können.
Die Veranstaltung gab zudem einen Überblick über mögliche Handlungsstrategien, wie man mit Hinweisen umgeht, wie man mit einem Opfer ins Gespräch kommt und an wen man sich als Opfer – aber auch als Vertrauensperson eines Opfers -wenden kann. Beratung und Unterstützung kann man sich bei einem kompetenten Ansprechpartner holen: Der Verein „Wildwasser“ in Karlsruhe ist Anlaufstelle für Mädchen und bald auch für Jungen und bietet unter anderem kostenlose Supervisionsabende an, bei denen Verdachtsfälle besprochen werden können.
Von Nadja Ries