Mehrkosten vs. mehr Komfort
In der letzten Sitzung des Zaisenhausener Gemeinderates befasste sich dieser mit dem Vortrag eines Experten des Technologiezentrums Wasser in Karlsruhe. Dieser präsentierte die aktuellen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Teilenthärtung des Trinkwassers in Zaisenhausen. In der Gemeinde war in den vergangenen Jahren immer wieder der Wunsch geäußert worden, den Härtegrad des Trinkwassers zu reduzieren. Aktuell wird die Gemeinde mit Wasser aus dem Mörsbach- und dem Claffenbrunnen versorgt und erhält dadurch einen Härtegrad von 22 – 25 °dH. Um diesen Wert zu senken wären aufwändige technische Maßnahmen nötig, deren Finanzierung nur mit einem höheren Wasserpreis machbar wären. Wichtig zu wissen: Diese Kostenerhöhung würde größer ausfallen als die dadurch entstehenden Einsparungsmöglichkeiten, z.B. durch weniger Waschmittel, etc.
Der Experte hob hervor dass die Qualität des Trinkwassers in Zaisenhausen sehr gut sei und daher kein Handlungsbedarf einer Enthärtung erkennbar wäre. Lediglich die Förderleistung der bestehenden Anlagen müsse dringend ausgebaut werden. Man darf in dieser Diskussion nicht übersehen, dass härteres Wasser nicht gleichbedeutend mit schlechterem Wasser ist. Es enthält mehr Mineralstoffe und ist daher für die Ernährung sogar ein Gewinn – lediglich für Haushaltsgeräte und Rohrleitungen ist der höhere Kalkgehalt eine Herausforderung. Eine Enthärtung ist daher eine reine Komfortmaßnahme die auch entsprechend bezahlt werden muss. Nach Berechnung der Experten stünden Enthärtungskosten von ca. 0,71 €/m³ Trinkwasser nur mögliche Kosteneinsparungen von etwas 0,64 €/m³ gegenüber. Ob die Zaisenhausener bereit sind für weicheres Wasser dementsprechend tief in die Tasche zu greifen, muss jetzt durch den Gemeinderat in Erfahrung gebracht werden.