Ein wunderbarer winterlicher Spaziergang rund um den Quellast der Metter
Der Winter im Kraichgau … schwierig. In unseren milden Breitengraden sind Schnee und Eis eher selten. Viel zu oft wird aus der kalten Jahreszeit ein trister Mix aus matschigen Feldwegen, grauen Tagen und wenig von dem, was man sich romantisch von einem idyllischen Winterwetter erhoffen würde. Es gibt aber einen kleinen Trick: Wenn das Wetter kalt genug ist, sodass es im Hügelland nur knapp an echten winterlichen Verhältnissen vorbeischrammt, könnten Sie im benachbarten Enzkreis etwas mehr Glück haben.
Beispielsweise dann, wenn Sie von Oberderdingen aus in Richtung des höher gelegenen Gebiets irgendwo zwischen Kraichgau und Stromberg aufsteigen.
So konnte man in den vergangenen Tagen rund um Sternenfels ein echtes Winterwunderland genießen, besonders in den höheren Lagen mit etwas Schnee und vor allem reichlich idyllischem Raureif auf jedem noch so kleinen Ast. Auch wenn selbst diese kalte Schönheit den außergewöhnlichen Temperaturen von 15° und mehr zum Wochenbeginn natürlich nicht standhalten konnte, ist der Winter noch lang, und Ihre Chancen auf ein Revival dieser stillen Pracht stehen gut. Wenn es wieder so weit ist, empfehlen wir Ihnen einen Spaziergang oder vielmehr eine Wanderung im Quellbereich des kleinen Flüsschens Metter.
Die Metter entspringt nördlich von Diefenbach, einem kleinen Weindörfchen, das seit den siebziger Jahren ein Ortsteil von Sternenfels ist. Die Quelle selbst liegt im Unterholz verborgen, doch der Weg dorthin ist einfach wunderschön. Verfehlen können Sie ihn im Grunde nicht, denn die Metter durchfließt Diefenbach, sodass Sie dem kleinen Wasserlauf problemlos folgen können. Orientieren Sie sich in Richtung der früheren vulkanischen Erhebungen, jenem Höhenzug, an den sich die Weinberge halbmondförmig anschmiegen. Der kleine Bach gluckert munter und unscheinbar am Ortsrand entlang, nimmt seinen Weg durch einen kleinen Teich am Waldrand, der im Dorf Stellensee genannt wird. Von hier aus können Sie dem gut erschlossenen Forstweg immer weiter bergauf folgen, durch ein ruhiges und wunderbares Waldgebiet, in dem Sie außer ein paar Waldvögeln kein Geräusch hören werden.
Oben angekommen, können Sie den kleinen Hügelkamm umrunden oder entlang der halben Serpentine wieder absteigen. Bevor Sie das tun, halten Sie aber nach einem kleinen Holzschild Ausschau, das auf die Existenz der Metterquelle hinweist. Zu sehen ist hier leider nicht viel, aber zumindest haben Sie jenen Punkt erreicht, an dem der rund 28 Kilometer lange Wasserlauf seinen Weg bis zur Einmündung in den Neckar beginnt.
Nachdem Sie die Metter quasi bis zu ihrem Geburtsort begleitet haben – es gibt ein paar 100 Meter entfernt übrigens noch einen weiteren Zulauf –, können Sie dem Flüsschen Adieu sagen und Ihre idyllische Wanderung fortsetzen. Folgen Sie noch etwa den Weinbergen mit einem herrlichen Rundumblick in die Ebene. Danach können Sie übrigens gerne einen weiteren Wasserlauf als Führer wählen, beispielsweise den Streitenbach in Richtung Schützingen oder Etschklinge und Krebsbach mit dem Ziel Häfnerhaslach im Osten.
Wir empfehlen aber, auf der Gemarkung Diefenbach zu bleiben und – insbesondere ein Tipp für den Frühling – dem wunderschönen Mandelblütenpfad zu folgen, bis hin zum Aussichtspunkt König, weiter zum Mettenberg und dann zu den Vier-Jahreszeiten-Stelen. Im Anschluss empfiehlt sich eine kleine Einkehr direkt in Diefenbach oder (je nach Saison) bei der Besenwirtschaft im benachbarten Zaisersweiher.
Vielen Dank für die tollen Bilder und den Wandertipp. Metterquelle war mir bisher völlig unbekannt.