Mit der Errichtung eines Container-Komplexes, fiel am Dienstag der Startschuss für das millionenschwere Bauvorhaben in Ubstadt-Weiher
Seit sich mit dem Beginn des Schuljahres 2014/15 die Alfred-Delp-Schule und die Hermann-Gmeiner-Schule zu einem gemeinsamen Schulverbund vereinten, wachsen die früher weitestgehend autark voneinander operierenden Häuser stetig zu einer Einheit zusammen. Nun soll dieser Zusammenschluss des nach dem Jesuiten und NS-Widerstandskämpfer benannten Alfred-Delp-Schulzentrum auch physisch vollzogen werden. Knapp elf Millionen Euro nimmt die Gemeinde Ubstadt-Weiher in die Hand um nicht nur beide Gebäudeteile aufwendig zu sanieren und zu modernisieren, sondern diese auch mittels einer spektakulären, zweistöckigen Brücke zu verbinden. Zwar fliesen zur Unterstützung des Vorhabens rund 4,03 Millionen Euro aus dem Schulbauförderprogramm, dennoch markiert diese Investition eines der größten Bauprojekte in der recht genau 50-jährigen Geschichte Ubstadt-Weihers.
Die Dimensionen des auf etwa zwei Jahre Bauzeit veranschlagten Vorhabens sind beeindruckend – die Punkte auf der To Do – Liste entsprechend umfangreich. Neben der Errichtung der zweistöckigen, gläsernen Verbindungsbrücke stehen z.B. die Ertüchtigung der naturwissenschaftlichen Fachräume, der Austausch der Wasserleitungen und die Neuordnung des Verwaltungsbereiches auf der Agenda. Zudem sollen alte Bodenbeläge ausgetauscht, hellhörige Wände durch massivere Varianten ersetzt und die Verkabelung für eine moderne, digitale Infrastruktur gelegt werden.
Um die umfangreichen Bauarbeiten und den selbstredend weiterhin stattfindenden Unterricht verträglich miteinander vereinbaren zu können, wird ein Teil der Schülerschaft während der Bauphase in einen eigens dafür angemieteten Container-Komplex umziehen. Am gestrigen Dienstag hat die damit beauftragte Fachfirma begonnen, insgesamt 59 Container auf dem Schulareal aufzustellen und miteinander zu verbinden. Jeweils vier bis fünf Container bilden so einen gemeinsamen Lernraum pro Klasse. Nach dem Abschluss des aufwendigen Innenausbaus, wird allerdings nur noch wenig an einen Container erinnern. Die entstehenden Räumlichkeiten unterscheiden sich nicht merklich von ihren Pendants im massiven Hauptgebäude. Große Fensterflächen und ein Platzangebot von bis zu 70 Quadratmetern pro Klassenraum, stehen den hier vornehmlich untergebrachten Grundschülern dann zur Verfügung. Aufgrund der höheren Hygieneanforderungen im Zuge der Corona-Krise, wird nun zudem jeder Klassenraum zusätzlich zu den geplanten Sanitäreinrichtungen mit einem extra Handwaschbecken ausgestattet. Etwa 600.000 Euro plant die Gemeinde allein für die Anmietung dieses komplett neu konstruierten Container-Komplexes ein. Die Aufstellungen der massiven Module wird in Kürze abgeschlossen, dann beginnt der komplette Innenausbau direkt vor Ort.
Die erste Bauphase in den Schulgebäuden beginnt unmittelbar nach dem Start der Sommerferien. Zuerst wird das gesamte Gebäude der Alfred-Delp-Realschule geräumt um Platz für die Arbeitseinsätze zu schaffen. Zur ersten Phase der Frischzellenkur des in den 70er Jahren errichteten Bauwerks, gehört selbstredend auch eine umfangreiche Schadstoffsanierung, bevor neues Baumaterial eingebracht werden kann. Wenn die bereits 2018 beschlossenen, umfangreichen Baumaßnahme voraussichtlich 2022 abgeschlossen werden, stehen den Schülerinnen und Schülern in Ubstadt-Weiher, moderne und rundum erneuerte Räumlichkeiten zur Verfügung – für einen zukunftssicheren und modernen Lernalltag.