Zurück in die alte Heimat

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Wird Nico Morast Brettens neuer Oberbürgermeister?

von Stephan Gilliar

Wer den Namen “Nico Morast” googelt, bekommt als ersten Treffer den Internetauftritt der Gemeinde Massenbachhausen ausgespuckt. Ein 3700-Einwohner-Dorf im Landkreis Heilbronn, im Kraichgau am ehesten den Eppingern noch ein Begriff, gelegen auf der Hypotenuse im Dreieck Kirchardt, Gemmingen und Schwaigern. Als Nico Morast hier 2010 zum Bürgermeister gewählt wurde, war das damals eine kleine Sensation, schließlich galt er vor 14 Jahren als jüngster gewählter Bürgermeister in ganz Baden-Württemberg. Ob sein Bild auf der Gemeindehomepage noch aus jenen Tagen stammt, lässt sich nur schwer sagen, denn Nico ist einer jener Menschen, denen ihr Alter nur schwer anzusehen ist. Ein durch und durch junges, sogar jugendliches Gesicht, das Haupt aber schon in weiten Teilen ergraut – zwischen 20 und 40 ist hier optisch alles drin. Heute ist Nico Morast Ende 30, das Haar ist noch eine kleine Spur grauer geworden, das Gesicht darunter aber immer noch lebendig und jung. Er sei im besten Alter, sagt er von sich selbst und meint das auch so.

Überhaupt redet er hier und da leicht blumig, angereichert mit Bonmots – zieht dabei mehr rhetorische Register, als man es von einem Dorfbürgermeister gewohnt ist. In den Unterlagen, die er den Medienvertretern zur Verkündung seiner Ambitionen der nächste Oberbürgermeister der großen Kreisstadt Bretten werden zu wollen zur Verfügung gestellt hat, bemüht er Zitate, schlägt Bogen zur Astrologie und benutzt Vokabeln wie: “Seinerzeit” oder “oftmals”. Auch nach unserem langen Interview, das sie sich am Ende dieses Textes als Filmbeitrag ansehen können, kann ich Nico Morast nicht vollständig einordnen, das Einsortieren in die gängigen Schubladen fällt schwer – vielleicht ist das auch gut so. In jedem Fall brennt in ihm eine Energie die spürbar ist, eine unbändige Lust das mit Nachdruck zu verfolgen, was er sich vorgenommen hat – der nächste OB Brettens zu werden.

Bislang hatten wir beruflich nicht miteinander zu tun, Massenbachhausen liegt eben nicht mehr im Hügelhelden-Verbreitungsgebiet, aber bei unserem gemeinsame Interviewtermin in Bruchsal ließ sich doch ein erster Eindruck von jenem Mann gewinnen, der sich anschickt bei der Wahl im Sommer das nächste Stadtoberhaupt von Bretten zu werden, dabei jenen Job ins Visier zu nehmen, der seit Martin Wolffs Abgesang in absehbarer Zeit wieder vakant wird. Hier daher ein paar grobe Fakten:

Das ist Nico Morast

Verheiratet – seine Frau kommt aus Bretten-Bauerbach – Vater von zwei Kindern. Seine Hobbys umfassen Fußball, Jugendarbeit bei der DFB-Stiftung Egidius Braun, das Spielen von Akkordeon und Keyboard sowie die Bewirtschaftung eines kleinen Weinbergs.

Morast, der in Bretten geboren wurde und dort das Gymnasium besuchte, sieht seine Kandidatur in Bretten als eine größere berufliche Herausforderung und will die Stadt weiterentwickeln. Er betont die Wichtigkeit, dass der neue Oberbürgermeister in vielen Bereichen versiert sein sollte, um Bretten zukunftsorientiert zu gestalten und neue Visionen umzusetzen.

Als CDU-Mitglied strebt er an, ein überparteilicher und unabhängiger Oberbürgermeister zu sein. Seine Schwerpunkte sind die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität, die Aufwertung des Stadtbildes, Wirtschaftsförderung und umfassende Bürgerbeteiligung. Ein besonderer Fokus liegt auf den Stadtteilen und der Gartenschau, die Bretten 2031 ausrichtet. Morast sieht darin eine große Chance für die Stadt. Was die Brettener Stadtpolitik angeht, so möchte er die Gräben im Gemeinderat überwinden und die Zusammenarbeit mit den neun Stadtteilen verbessern.

Was Nico Morast sonst noch ausmacht, was ihn antreibt und motiviert, hat er mit mir in einem ausführlichen Video-Interview besprochen. Sie können sich den 25-minütigen Tag hier via Vimeo ansehen

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