Wie am Schnürchen

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Eine leuchtende Lichterkette, Sterne in Reih und Glied? Was hat es mit den nächtlichen Sichtungen über dem Kraichgau auf sich?

Fast in jeder Kraichgauer Facebook-Gruppe tauchte die Frage am Morgen in Kombination mit mehr oder weniger verpixelten Handyfotos auf: Was war das? Zu sehen sind auf den Schnappschüssen des nächtlichen Himmels stets leuchtende Punkte in einer unnatürlich geraden Linie am Firmament. Doch was war das, was für so viel Aufmerksamkeit und unzählige Fragezeichen sorgte?

Die Antwort ist simpel, erstaunt aber doch. Die seltsamen leuchtenden Perlenschnüre am Nachthimmel sind eine Reihe von Satelliten des Netzwerkes Starlink. Dahinter steckt der US-Milliardär Elon Musk und sein Unternehmen SpaceX. Mit Hilfe unzähliger Satelliten soll ein weltumspannendes Netz für den Internetzugang via Sat-Schüssel geschaffen werden, der auch in den entlegensten Gebieten unserer Erde für den schnellen Internetzugriff sorgen soll.

Die Eckdaten des Projekts lassen dabei aufhorchen: Fast 2.500 Satelliten hat SpaceX bereits in die Erdumlaufbahn geschossen, knapp 12.000 wurden für das Projekt bereits genehmigt. Geht es nach Elon Musk sollen es später bis zu 30.000 Satelliten sein, die engmaschig miteinander verbunden für schnelle Down- und Uploadraten überall auf dem Globus sorgen können. Weil die Satelliten in einer sehr niedrigen Umlaufbahn unterwegs sind, muss das Signal von und nach der Erde keine sehr großen Distanzen überbrücken, geringe Latenzen und schnelle Übertragungen sind dadurch möglich.

Doch warum hat man nun in der Nacht die Satelliten aufgereiht wie am Schnürchen beobachten können? Dies geschieht immer dann, wenn eine neue “Lieferung” der Erdtrabanten in den Orbit geschossen wird. Direkt nach dem Start befinden sich die Satelliten noch nahe beieinander, deswegen wirken sie angestrahlt vom Licht der Sonne dann wie eine Lichterkette am nächtlichen Himmel.

Eingedenk der großen Zahl an Satelliten, sieht sich das SpaceX-Vorhaben natürlich auch reichlich Kritik ausgesetzt. Insbesondere wird die mögliche Entstehung von Weltraumschrott befürchtet, der wiederum anderen Satelliten oder auch komplexen Strukturen wie Stationen gefährlich werden könnten. In der Tat ist die Lebensdauer eines Starlink-Satelliten beschränkt, nach einigen Jahren Dienst in der Umlaufbahn sind manche Modelle bereits am Ende ihrer Tage angekommen. Konstruiert wurden die Satelliten aber derart, dass sie dann mit einem Schub-Manöver ihren Orbit verlassen und kontrolliert zur Erde stürzen, während des Absturzes vollständig verglühen.

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