Waldbegehung zeigt aktuelle Entwicklung in Ubstadt-Weiher auf

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Von Jonas Arbogast / Gemeinde Ubstadt-Weiher

Bei Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen trafen sich vergangenen Samstag Bürgermeister Tony Löffler und rund 20 aktuelle und ehemalige Gemeinderäte am Parkplatz Weihbett in Ubstadt zum gemeinsamen Waldspaziergang. Ebenfalls vor Ort waren Forstrevierleiter Fabian Barthold und Anne Klama, Forstbezirksleiterin Bereich Ost, die an verschiedenen Stationen des insgesamt gut drei Kilometer langen Wegs die aktuelle Situation des Gemeindewaldes erläuterten und auf Fragen der Anwesenden eingingen. Barthold erklärte, dass im Gemeindewald Ubstadt-Weiher bereits 36 Prozent des Baumbestands aus Eichen besteht, welche besonders klimaresistent seien. Im Landesschnitt machen Eichen dagegen nur sieben Prozent aus.

In den vergangenen Jahren wurde aufgrund ihrer Klimaresilienz im Wald vermehrt auf Eichen Naturverjüngung gesetzt um damit die Eichenwälder nachhaltig zu erhalten. Ein Problem sei allerdings, dass die Knospen der Jungeichen oft von Rehwild abgefressen werden und die Bäume deshalb für ihr Wachstum länger brauchen. Hier sei man auf die Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern angewiesen. Bei den Nadelbäumen bereitet vor allem die Douglasie große Probleme. Etwa neun Prozent des Gemeindewaldes machen Nadelbäume aus, der Großteil davon sind Douglasien. Diese haben allerdings, über alle Altersgruppen der Bäume verteilt, mit dem Klimawandel und insbesondere den Dürreperioden im Sommer so zu kämpfen, dass im vergangenen Jahr 93 Prozent der gefällten Douglasien außerplanmäßig gefällt werden mussten. Diese sogenannte zufällige Nutzung habe in den letzten Jahren bei allen Baumarten stark zugenommen, erklärte Revierleiter Barthold. Noch sei keine direkte Nachpflanzung nach solchen zufälligen Nutzungen notwendig, aber wenn sich die Reihen weiter lichten, sei auch das nicht auszuschließen.

Gegen die Ansiedlung von Nadelbäumen aus südlicheren Gefilden spricht der regelmäßige Spätfrost hierzulande, gab Anne Klama zu bedenken. Es gibt aber auch Bereiche im Gemeindewald, in die überhaupt nicht eingegriffen werde, nämlich die sogenannten Waldrefugien. Für diese unberührten Bereiche wurden Flächen ausgewiesen. Ein solches Refugium konnte sich die Gruppe von innen anschauen, bevor es zum Ausklang des Tages noch einen Stopp bei der Finsterlochhütte gab.

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