Vorerst keine nächtlichen Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Karlsruhe

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Zahlen stabil, wenn auch auf hohem Niveau

Während die Sieben-Tage-Inzidenz im Stadtkreis Karlsruhe seit einigen Tagen die Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wieder unterschritten hat, liegt dieser Wert im umgebenden Landkreis Karlsruhe seit Tagen deutlich darüber. Die sogenannte Notbremse, also die Rücknahme von zuvor erfolgten Lockerungen, wurde schon vor geraumer Zeit gezogen, nächtliche Ausgangsbeschränkungen gibt es aber nicht. Es stellt sich nur die Frage, wieso dem so ist. In der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg heißt es dazu wörtlich: Die Stadt- und Landkreise sind angewiesen, nächtliche Ausgangsbeschränkungen von 21 bis 5 Uhr per Allgemeinverfügung umzusetzen, wenn die 7-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen sieben Tage in Folge bei einem diffusen Infektionsgeschehen überschritten ist und weitergehende regionale Maßnahmen nicht zu einem Rückgang geführt haben.”

Ergänzend hat die Landesregierung dazu bereits am 26. März verlauten lassen, dass man konsequent auf die Einhaltung dieser Regelungen bestehen wolle. Warum gibt es also im Landkreis Karlsruhe, trotz der anhaltend hohen Inzidenzen, keine nächtlichen Ausgangsbeschränkungen? Wir haben bei der Pressestelle des Landratsamtes nachgefragt und folgende Antwort erhalten:

“Nach aktuellem Stand ist eine nächtliche Ausgangsbeschränkung derzeit nicht geplant. Wir hatten vor wenigen Wochen aber bereits eine Ausgangsbeschränkung vorsehen müssen und können natürlich auch für die Zukunft -abhängig von der weiteren Pandemieentwicklung- nicht vollkommen ausschließen, dass dies wieder notwendig wird. Der Inzidenzwert im Kreisgebiet ist derzeit anhaltend über der Grenze von 100, aber momentan stabil, wenn auch auf einem hohen Niveau. Wir ziehen daher keine über die momentan geltende „Notbremse“ hinausgehenden Maßnahmen in Erwägung…”

Landratsamt Karlsruhe

Kurzum: Weil die Werte derzeit zwar hoch aber laut Landratsamt stabil ausfallen, bleibt den Menschen im Landkreis Karlsruhe die nächtliche Ausgangssperre wohl noch erspart. Die Betonung liegt hier auf dem Wort “noch”, denn je nach Entwicklung der Zahlen, könnte eine solche Maßnahme auch in der Region wieder notwendig werden. Gestern lag die 7-Tage Inzidenz im Landkreis Karlsruhe bei 122, 7. Andere Kreise haben bei teilweise niedrigeren Inzidenzen, bereits wieder nächtliche Ausgangssperren verhängt.

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1 Gedanke zu „Vorerst keine nächtlichen Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Karlsruhe“

  1. Nächtliche Ausgangssperren in der momentanen Situation auch nur in Betracht zu ziehen grenzt nach wie vor an vollkommenem Realitätsverlust.
    Hat bisher irgendjemand schlüssig dargelegt, wie viele Kontakte damit vermieden werden konnten?
    Dinge, die man nach 21 Uhr tun würde, sind momentan verboten und Bars, Restaurants und sonstige Unterhaltungsbetriebe geschlossen. Letztlich bin ich lediglich gezwungen als Besucher eines fremden Haushalts rechtzeitig den Heimweg anzutreten, damit ich keinen „Ärger“ bekomme. Das Infektionsrisiko dem ich und die Besuchten ausgesetzt waren ist aber nach 21 Uhr genau das gleiche wie davor.
    Diese Maßnahme ist doch ein zahnloser Tiger und dient lediglich dazu, die Menschen mürbe zu machen, nach dem Motto „Wir meinen es ernst!“.
    Fehlen dann nur noch die nächtlichen Polizeistreifen, die per Lautsprecherdurchsage immer und immer wieder die Leute auffordern in Ihren Häusern zu bleiben.

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