Volksbank Bruchsal-Bretten stimmt für Fusion mit Volksbank Kraichgau

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Die Vertreterversammlung der Volksbank Bruchsal-Bretten hat auf ihrer diesjährigen Versammlung für eine Fusion mit der Volksbank Kraichgau gestimmt.

Wir vereinen den Kraichgau: Erstes „Ja“ zur Fusion

Die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank Bruchsal-Bretten war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Ereignis. Einerseits, aufgrund des Wechsels im Vorstandsgremium. Roland Schäfer, Volker Gaa und Gerhard Rübenacker sind – nach in Summe 82 Jahren Vorstandstätigkeit – zwischen Februar und Mai aus dem Vorstandsgremium ausgeschieden. Das neue Vorstandsgremium wird nun durch Dimitrios Meletoudis, der das Amt des Vorstandssprechers ausübt, Juan Baltrock und Andreas Hahn gebildet. 

Andererseits, da Vorstand und Aufsichtsrat ein besonderes Vorhaben zur Abstimmung mitbrachten. Die Fusion mit der Volksbank Kraichgau. Zwei moderne und leistungsstarke Genossenschaften wollen fusionieren, um auch weiterhin Zukunftsthemen gemeinsam, mit gesteigerter Kraft, Geschwindigkeit und Qualität, im Sinne der Mitglieder umzusetzen und damit Zukunft gemeinsam zu gestalten. Beide Häuser verstehen sich als Genossenschaften durch und durch und haben eine starke Mitgliederzentrierung. Die Nähe zu ihren Mitgliedern und Kunden ist den beiden Genossenschaftsbanken besonders wichtig, was auch an ihrer Filialdichte deutlich wird. Während die Volksbank Bruchsal-Bretten zum 31.12.2022 33 Filialen für ihre Mitglieder und Kunden bereithält, hält die Volksbank Kraichgau 56 Geschäftsstellen bereit.

„Wir vereinen den Kraichgau“

In ihrer gemeinsamen Fusion vereinen die beiden Genossenschaften damit dann nicht nur ihre beiden Mitgliedergemeinschaften zu einer, mit über 150.000 Mitgliedern, großen Mitgliederorganisation, sondern vereinen mit ihren beiden großen Geschäftsgebieten, inmitten der Ballungszentren Karlsruhe, Heidelberg und Heilbronn gelegen, auch den Kraichgau. Vorstandssprecher Dimitrios Meletoudis trägt den Vertreterinnen und Vertretern im Rahmen der Vertreterversammlung die Intention, Ziele, Zahlen, Daten und Fakten zur angestrebten Fusion vor. Begleitet wird er durch die Weltmeisterin in Sandmalerei, Iryna Chaplin, die den Teilnehmern der Veranstaltung das Fusionsvorhaben in Bildern übersetzt.  

Foto: Sina Tagscherer

Die Relevanz und die Chancen dieses Vorhabens wurden seitens der Vertreterinnen und Vertreter erkannt. Und so gaben diese in ihrer Vertreterversammlung am 06. Juni 2023 zum vorgetragenen Vorhaben, der Fusion hin zu einer großen Mitgliederorganisation im Kraichgau, ihre Zustimmung.

Als nächstes werden nun die Vertreterinnen und Vertreter der Volksbank Kraichgau in deren Vertreterversammlung am 15.06.2023 über das Vorhaben abstimmen. Bei einer Zustimmung beider Vertreterversammlungen ist die Eintragung der fusionierten Volksbank Kraichgau eG für Anfang September und die technische Zusammenführung beider Häuser für Mitte September geplant.

Volksbank Bruchsal-Bretten

Große Mitgliederorganisation: Partizipation & Teilhabe in der Mitmachbank

Meletoudis stellt zu Beginn seiner Rede die Mitgliederentwicklung in 2022 vor. Über 64.000 Mitglieder stark sei die Mitgliedergemeinschaft der Volksbank Bruchsal-Bretten, so der Vorstandssprecher. Im Jahr 2022 seien 1.589 Menschen der Genossenschaft beigetreten. „Wir sind damit weiter die größte Personenvereinigung in der Region und vereinen in unserer diversen und in der Region verwurzelten Mitgliederorganisation sogar über 90 Nationalitäten.“, so Dimitrios Meletoudis. Als Genossenschaftsbank ist die Volksbank Bruchsal-Bretten aber mehr als nur Bank. Sie trägt die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft und damit den Auftrag, ihre Mitglieder zu fördern. Diesen erfüllt die Volksbank unter anderem mit ihrer genossenschaftlichen Beratung, die sie im Jahr 2022 über 45.900 mal durchgeführt hat, besonders aber erfüllt die Genossenschaft ihren Förderauftrag in ihrer Mitmachbank. Denn dort macht sie Partizipation und Teilhabe für ihre Mitglieder erlebbar. So können die Mitglieder der Bank beispielsweise im Rahmen von verschiedenen Mitmachworkshops, Veranstaltungen oder Themenabenden in der Mitgliederakademie oder digital über verschiedene Projekte im Mitgliedernetzwerk mitgestalten, können als Mitglied der Vertreterversammlung oder des genossenschaftlichen Beirats mitbestimmen oder auch von verschiedenen Mitgliedervorteilen profitieren.

Fokusthema Nachhaltigkeit

Für die regionale Genossenschaft ist Nachhaltigkeit nichts Neues. „Wir tragen Nachhaltigkeit schon seit jeher in unserer DNA.“, erklärt Meletoudis. Dabei geht er auf die genossenschaftlichen Prinzipien der Gemeinschaft, der Partizipation, der Demokratie und der Solidarität ein, die prägend für das Wesen einer Genossenschaft, gleichzeitig aber auch nachhaltige Werte seien. „Vor über 150 Jahren haben sich Genossenschaften gegründet, damit Menschen gemeinsam ein Ziel erreichen können. Damit viele gemeinsam mehr schaffen.“, betont Meletoudis. „Und das wird auch heute noch so gelebt.“, führt er weiter aus und beschreibt die Ansätze der Volksbank, die sie in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – verfolgt.

Im Einklang: Ökonomie, Ökologie & Soziales 

Während in der sozialen Dimension die Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten im Fokus steht und bereits seit über 12 Jahren gesellschaftliches Engagement in der Region leistet, Vereine und gemeinnützige Einrichtungen bei ihren Projekten und Vorhaben fördert, aber auch eigene Projekte und Wettbewerbe initiiert, so geht es der Volksbank in der ökologischen Dimension um die Reduktion und Kompensation ihrer CO2-Emissionen. Meletoudis sieht dies als Versprechen an die Gemeinschaft. „Und wir tun das nicht allein. Wir haben uns echte Profis an unsere Seite geholt. Eine Genossenschaft, die sich explizit auf die CO2-Kompensation spezialisiert hat und damit gleichzeitig Biodiversität fördert und Arbeitsplätze schafft.“, erklärt Dimitrios Meletoudis und meint damit die Genossenschaft „The Generation Forest“ mit Sitz in Hamburg. 

Foto: Sina Tagscherer

Den größten Einfluss sieht die Volksbank Bruchsal-Bretten aber weiterhin in der ökonomischen Dimension, in ihrem Kerngeschäft. Auch im Jahr 2022 habe die Volksbank an dieser Dimension intensiv gearbeitet und so beispielsweise nachhaltige Anlage- und Finanzierungsgrundsätze definiert. Die Volksbank sieht sich weiterhin als Unterstützer, Vernetzer und Transformationsbegleiter für ihren regionalen Mittelstand auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaften.

25 wesentliche Themen aufgedeckt

Um weitere Aspekte zu ermitteln, die den Mitgliedern und Kunden aber auch den Gremien der Genossenschaft wichtig sind, hat die Volksbank Bruchsal-Bretten – gemeinsam mit ihren Aufsichtsratsmitgliedern, Mitgliedern des genossenschaftlichen Beirats, mit Vertretern, Mitgliedern, Kunden und Mitarbeitern – in einzelnen Workshops eine Wesentlichkeitsanalyse erstellt. „Für uns war es wichtig, gemeinsam mit unseren Stakeholdern zu ermitteln, welche Themen in Bezug auf Nachhaltigkeit für diese aber auch für unsere Genossenschaft relevant sind.“, so Dimitrios Meletoudis. In Summe wurden damit 25 Themen erarbeitet, von denen fünf in den Fokus gesetzt wurden. „Und mit diesen fünf Themen werden wir nun aktiv weiterarbeiten und unsere Nachhaltigkeitsleistung steigern.“, führt Meletoudis weiter aus.

„Gerade mit Blick auf die Nachhaltigkeit im Umgang mit Mitarbeitenden, was eines der fünf Themen abbildet, sind wir stolz, als eine der ersten Banken und Baden-Württemberg, Unterzeichner der Charta der Vielfalt zu sein.“, so der Vorstandssprecher. „Deren Inhalt verkörpert nämlich nichts anderes als unsere genossenschaftliche DNA.“, führt er weiter aus. Konkret ginge es um Gleichstellung, Diversität und Familienfreundlichkeit. Die Volksbank Bruchsal-Bretten sieht sich somit als Arbeitgeber, der für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld steht und Talente allein auf Grund ihrer Leistungen schätzt. „Wir sind überzeugt: Gelebte Vielfalt und Wertschätzung dieser Vielfalt haben eine positive Auswirkung auf uns und auf die Gesellschaft in Deutschland.“, so Meletoudis. 

Herausforderndes Jahr 2022

Vorstandsmitglied Juan Baltrock geht danach auf die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen im Jahr 2022 ein, denen die Volksbank Bruchsal-Bretten als starke Mitgliederorganisation begegnet. Baltrock zählt zu diesen die Unsicherheiten der in 2022 noch andauernden Corona-Pandemie, hauptsächlich aber der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der laut Baltrock seit Februar 2022 Schwankungen und Unsicherheiten auf den Kapital- und Finanzmärkten verursachte, zu einer Störung von Lieferketten und Engpässen bei Rohstoffen und Energie führte und infolgedessen eine hohe Inflationsrate verursachte. „Zinssteigerungen und Verwerfungen am Kapitalmarkt sind weitere Folgen, die uns bis heute beschäftigen.“, so Baltrock. 

Zufriedenstellendes Ergebnis 2022

Vorstandsmitglied Andreas Hahn erläutert nachfolgend die betriebswirtschaftliche Entwicklung der Volksbank Bruchsal-Bretten in 2022. Trotz aller Herausforderungen, blicke die Volksbank Bruchsal-Bretten auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2022 zurück.

Die Bilanzsumme stieg per 31.12.2022 auf 3,4 Mrd. Euro. Im Kreditgeschäft konnte für das Geschäftsjahr 2022 ein starkes Wachstum verzeichnet werden. Dieses stieg auf 3,1 Mrd. Euro, davon waren 712 Mio. Euro Neukredite. „Wir freuen uns, dass wir durch unser wachsendes Kreditgeschäft einen noch größeren Beitrag zur Förderung unserer Mitglieder und des Mittelstandes der Region leisten konnten.“, betont Andreas Hahn. 
Zuwächse gab es laut Hahn ebenfalls bei den Kundeneinlagen. Durch einen deutlichen Anstieg in den täglich fälligen Einlagen konnten weitere Marktanteile gewonnen und die Kundengelder um 2,3 Prozent auf über 2,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Der Bilanzgewinn stieg um 18,8 Prozent auf 4,0 Mio. Euro und entspreche laut Hahn den Prognosen der Genossenschaftsbank.

In der Vertreterversammlung der Volksbank Bruchsal-Bretten sind die Vertreterinnen und Vertreter dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat gefolgt, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 von 3,0 Prozent an die Mitglieder der Genossenschaft auszuschütten.

Nähe auf allen Kanälen

Die Genossenschaftsbank verfolgt weiter das Ziel, nahe an ihren Mitgliedern und Kunden zu sein. Im Jahr 2022 war die Volksbank mit 33 Filialen, davon 8 VR-SISy-Filialen, persönlich vor Ort. 

Dabei ist der Bank wichtig, für ihre Mitglieder und Kunden omnikanal, also auf sämtlichen Kanälen, erreichbar zu sein und Nähe zu bieten. So können diese selbst entscheiden, über welchen Weg sie ihre Bank erreichen möchten – ob persönlich in der Filiale, über das Telefon oder per Videoberatung, oder rein digital über Online- und Mobile Banking. 

Seit kurzem hat die Genossenschaft ihr Angebot für ihre Mitglieder und Kunden um Micha und PIA erweitert. Während sich hinter PIA eine „Persönliche Immobilien Assistentin“ verbirgt, die die Mitglieder und Kunden bei allen Fragen rund um die Immobilie sowie den Immobilienkauf berät, ist Chatbot Micha der eigens konstruierte Baufinanzierungsavatar der Volksbank Bruchsal-Bretten, der die Anwender auf dem Weg zur Baufinanzierungsberatung begleitet und in der Vorbereitung unterstützt. 

„Und das sind nur zwei von vielen neuen Technologien und Lösungen, an denen wir gerade arbeiten. Auch Themen, wie der digitale Nachlass oder die regionale Nahversorgung sind Themen, die uns umtreiben und mit denen sich insbesondere unsere Innovationswerkstatt gerade beschäftigt.“, betont Juan Baltrock. 

Regionale Verantwortung: Kooperation & Kollaboration im Mittelstand  

Die Volksbank Bruchsal-Bretten sieht sich als regionale Genossenschaft aber auch in der regionalen Verantwortung, nicht zuletzt, um ihren Förderauftrag zu erfüllen. Dieser gilt auch im Umgang mit dem regionalen Mittelstand. „Aktuell sehen wir die Hürden für unsere mittelständischen Unternehmen, wie die Störung von Lieferketten sowie Engpässe von Rohstoffen und Energie, eine stark gestiegene und weiter ansteigende Inflationsrate und nicht zuletzt das Geschehen auf den Kapital- und Finanzmärkten.“, so Baltrock. Die Genossenschaft unterstütze die mittelständischen Kunden mit ihrer genossenschaftlichen Beratung und der genossenschaftlichen Stärke. „Wir sehen uns aber auch als Antreiber und Vernetzer unseres Mittelstandes in unserer Region, hin zu einem genossenschaftlichen Ökosystem mit regionaler Prägung.“, betont Juan Baltrock. Genossenschaftliche Kooperationen, die Zusammenarbeit mit Menschen und Unternehmen, Kommunen und Einrichtungen der Region und die Entwicklung genossenschaftlicher Lösungen stehen dabei an oberster Stelle, so das Vorstandsmitglied. Bereits seit einiger Zeit sei die Genossenschaft daher in intensivem Austausch mit mittelständischen Unternehmen, um diesen Dienstleistungen und Services zu bieten, die weit über typische Finanzdienstleistungen hinausgehen. „Aus den Gesprächen mit unseren Firmenkunden und deren Erwartungen gegenüber uns, sind so beispielsweise ganz aktuell Bestrebungen zur Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells gewachsen. Wir planen konkret die Gründung einer Genossenschaft, der Potential eG, die mittelständische Unternehmen in der Personal- und Teamentwicklung unterstützt.“, führt Baltrock weiter aus. 

Mit der, noch ausstehenden, Zustimmung der Vertreterversammlung der Volksbank Kraichgau am 15. Juni zur Fusion, will die fusionierte Bank als große und starke Mitgliederorganisation ihre Rolle und Verantwortung in der Region auch weiterhin intensiv wahrnehmen und ihren Mitgliedern und Kunden mit Nähe dort begegnen, wo diese nachgefragt wird und diese mit modernen Dienstleistungen und Services weiter fördern und unterstützen.  

Text: Pressemitteilung der Volksbank Bruchsal Bretten

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3 Gedanken zu „Volksbank Bruchsal-Bretten stimmt für Fusion mit Volksbank Kraichgau“

  1. Es fehlt jetzt nur noch Philippsburg (Bruhrain-Haardt, glaube ich), dann wären wir alle beieinander. Wäre doch noch einen Gedanken wert.

    • Die Volksbank Bruhrain Kraich-Hardt gehört schon seit längerem zur Volksbank Kraichgau. Es sind also alle beieinander.

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