Tiefenbach macht’s ganz groß

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Holy Moly, der 900. Geburtstag des kleinen Weindörfchens wird wirklich nach allen Regeln der Kunst gefeiert

von Stephan Gilliar

Tiefenbach kann klein und gemütlich, das beweist es jedes Jahr mit seinem süßen Adventszauber oder den vielen kleinen Festchen in der Dorfmitte. Etwas zu trinken, etwas zu essen, ein bisschen Musik und man ist glücklich am Fuße des Kreuzbergs. Wenn man aber schon mal einen dreistelligen, runden Geburtstag feiert, dann scheint klein und gemütlich doch ein wenig… nun ja… zu wenig. Den 800. Geburtstag werden die wenigsten erlebt haben, den 1000. die meisten dann auch nicht mehr. Man lebt im Hier und Jetzt, nur das Heute zählt, also wird gefeiert und das gleich ein ganzes Jahr lang. Begonnen hat der wilde Ritt bereits mit einer Silvesterfete zum Jahreswechsel, seither geht es mit kleinen und großen Events durch das Jubeljahr. Am Wochenende stand dessen Höhepunkt auf der Agenda, das große Festwochenende Tiefenbachs. Dafür reicht das kleine Wohnzimmer in der Ortsmitte nicht aus und so stellte man ein auf den ersten Blick völlig überdimensioniertes Festzelt neben der Kreuzberghalle auf. Tja, was soll man sagen, am Ende war es nicht überdimensioniert, sondern gandenlos unterdimensioniert.

Wer am Freitagabend von der östlichen Hauptstraße in die Sportplatzstraße einbog und dann linker Hand die Festwiese betrat, dem konnten einfach nur die Augen übergehen. Tausende waren gekommen, um an diesem Abend miteinander zu feiern, nicht nur das Festzelt quoll über, sondern auch die endlosen Reihen von Biergarnituren davor. Je später der Abend wurde, desto mehr füllte sich das Areal mit Menschen. Gefühlt muss jedes Haus und jede Wohnung in Tiefenbach an diesem Abend menschenleer gewesen sein. Doch selbst wenn sich ganz Tiefenbach hier versammelt hätte, wäre es nicht so rappelvoll geworden, wie es das am Ende war. Die Elsenzer kamen über den Berg, die Eichelberger vom Berg, Hilsbacher, Odenheimer und Kraichtaler durch die Täler. Wäre an diesem Abend eine Bombe explodiert, wären das Katzbachtal und weite Teile des Hügellands völlig entvölkert gewesen.

Gott sei Dank ist keine Bombe hochgegangen, dafür gab es eine Bombenstimmung, wenn sie uns dieses kreuzdämliche Wortspiel erlauben. Auch wenn die Tiefenbacher im Vergleich zu den meist 1250 Jahre alten umliegenden Kraichgau-Gemeinden, im Grunde das Nesthäkchen des Hügellands sind, ließen Sie an diesem Wochenende nichts, aber auch gar nichts anbrennen. Besonders am Freitagabend gab es eine endlos lange Party bis in die frühen Morgenstunden. Cracked Fire aus Walldorf bildeten den Auftakt und überließen dann ab halb elf die Bühne den Jungs und Mädels… pardon, nur Jungs… der ZAP-Gang. Nach ein paar fröhlichen Grußworten von Bürgermeister Felix Geider, begleitet vom seeligen Lächeln des Ortsvortstehers Thomas Behr, ließen die Cover-Profis innerhalb von Minuten die Luft im Festzelt kochen. Schon mit der ersten Nummer – Why Can’t This Be Love von Van Halen – lag der 5. Gang an und die Menge driftete fröhlich im Rausch der Musik davon.

Sagen wir es so, wenn Tiefenbach zu diesem 900. Geburtstag die Messlatte für eine perfekte Party gesteckt hat, so müsste zum 1000. Geburtstag dann schon Van Halen persönlich am Katzbach antanzen, um das noch zu toppen. Auf welches Tiefenbach man dann vom Kreuzberg herabblicken wird, werden weder Sie noch wir miterleben…man darfs sich aber sicher sein – das Feiern verlernt man hier auch in tausend weiteren Jahren nicht.

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1 Gedanke zu „Tiefenbach macht’s ganz groß“

  1. Hallo Tiefenbacher, Hallo Ortsvorsteher Thomas Behr tolles Jubiläum tolles Fest und toll organisiert !!!!! Gruß von einem Odenheimer 🙋🏻‍♂️

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