Mit seinen Brusl Nights will der Branchenbund gegen das langsame Ausbluten der Innenstadt ankämpfen – bislang mit Erfolg.
“Shop n´Rock” – Einkaufen und rocken, so lautet der sogenannte Subclaim der Brusl Nights. Tatsächlich steht aber weder das eine noch das andere absolut im Vordergrund, erklärt uns Sven Wipper, Chef des Bruchsaler Branchenbundes, der das Mega-Event in und für Bruchsal ersonnen hat. Vielmehr geht es darum, die Attraktivität Bruchsals zu steigern, die Menschen für die Stadt zu begeistern und im Allgemeinen ein gutes Gefühl für das gute alte Brusl zu schaffen. Aus Sicht eines bruchsalas kann ich Ihnen sagen, das ist in diesem Jahr wieder einmal gelungen. Die Brusl Nights sind eine echte Feel-Good-Sause, man fühlt sich wohl in der eigenen Stadt. An zwei Abenden wird die gesamte Innenstadt zu einem einzigen Wohnzimmer und die gesamte Verwandt- und Bekanntschaft räkelt sich auf dem Polstermöbeln. Alles ist hell erleuchtet, die Stadt summt vor Emsigkeit in der lauen Wärme eines Sommerabends. Jeder Biergarten, jede Terrasse ist bis auf den letzten Platz besetzt, in den Gläsern funkeln in tiefem Orange unzählige gespritzte Aperols, glitzern kühle Weißweine oder schäumen goldgelbe Biere. Die Luft ist erfüllt vom fröhlichen Geplapper hunderter, ach was, tausender von Stimmen. Aus den Geschäften fällt auch zu später Stunde noch warmes Licht aufs Trottoir – selten fühlt sich die Bruchsaler Innenstadt so lebendig an, wie an diesen beiden Abenden.
Hotspot und Epizentrum der Brusl Nights ist der große Rathausplatz, an dessen Stirnseite sich eine riesige Bühne in den Bruchsaler Nachthimmel erhebt. Mit Blick über ein Menschenmeer von unserer lieben Frau bis zum Kübelmarkt sorgen hier mehrere Bands für eine niemals endende Flut an guter Laune. Beim Line Up setzen Sven Wipper und der Branchenbund auf Altbewährtes mit einem eindeutigen Rezept: Bands von hier, tanzbare Musik, die jeder kennt und liebt, keine Experimente. In diesem Jahr spielen Manu Live Music, Fate, Finest Touch, Lässsig und als Highlight am Samstag die Zapgang. Letztere haben den Party-Code ohne jeden Zweifel schon längst geknackt und wissen wie man ein Publikum innerhalb von Sekunden auf Betriebstemperatur und darüber hinaus bekommt. Obwohl sich zum Konzertbeginn ein hauchfeiner Sprühnebel aus Regen über den Rathausplatz legt, sind die Menschen – die in endlosen Reihen bis zum Horizont stehen – schon beim ersten Song Feuer und Flamme.
Sven Wipper steht mit Knopf im Ohr und mit verschränkten Armen vor der breiten Brust grinsend im Hintergrund. Er ist zufrieden, seine Brusl Nights funktionieren nach wie vor. Und auch wenn dieses Wochenende mehr dem Imagegewinn und weniger den klingelnden Kassen gewidmet sein soll, scheinen auch die Umsätze des Bruchsaler Einzelhandels an beiden Abenden zu florieren. Gerade zur späten Stunde hätten am Freitagabend besonders viele Menschen ordentlich eingekauft, erzählt er zufrieden und verschwindet auch schon wieder in der Menge, sein Typ wird anderswo gefragt. Ob die Brusl Nights langfristig etwas gegen das beständige Ausbluten der Innenstädte bewirken können, nicht nur punktuell sondern nachhaltig? Schwer zu sagen, aber wenn nicht sie, was dann? In jedem Fall fahren Sie mächtige Geschütze auf und wissen die Menschen für Bruchsal einzunehmen und zu begeistern. Denn anders als in vielen Städten im Umland hat sich der Branchenbund vorgenommen diesen Kampf beherzt auszufechten, denn wer nicht kämpft, hat bekanntlich schon verloren.
Mag ja alles schön und gut sein. Beispiel aus jüngster Zeit: ich war auf der suche nach einer bestimmten Teesorte, die ich in einem bestimmten Lebensmittelmarkt gekauft habe.. Also wieder dort hin. Aber außer Spesen nix gewesen. Genauso erging es mir in einem anderen Lebensmittel-Geschäft und in einem Drogeriemarkt. Und dann aus Frust im Internet bestellt, weil ich nicht noch mal die ganze Geschichte wiederholen wollte.. Und meine Klamotten, die ich früher in der Innenstadt gekauft habe, kaufe ich jetzt hieer vor Ort in Heidelsheim. Da brauche ich nicht nach einem Parkplstz zu suchen, sondern ich kann da hin laufen.
Hey helago,
Danke für Dein Feedback.
Kann das so natürlich nachvollziehen. Immer ärgerlich, wenn man einen Weg auf sich nimmt und am Ende das gewünschte nicht bekommt.
Schonmal den Kolleginnen das Feedback vor Ort gegeben?
Denke vieles lässt sich auch beschaffen.
Habe im Haus das selbe Problem. Anregungen nehme ich grundsätzlich gerne an und Versuche möglich zu machen, was möglich zu machen ist.
Bis bald un Bruchsal,
Adrian Varga
Für den Alltagsbedarf (Kleidung, Bau/Gartenmarkt, Bäckerei, Optiker, Handyladen, Lebensmittel, Drogerie,Apotheke & Co) ist Bruchsal gut aufgestellt.
Für Spezialsachen (Hobbies wie zB Fotosachen) kann lokales Angebot die Vielfalt im Internet nicht ersetzen.
Daran werden auch Events nichts ändern können….