Im einstigen Flehinger Vogelheim startet Marco Clemens mit “Birdy‘s Beef House” neu durch
Ein golden-sonniger Samstagabend irgendwo im Grünen zwischen Oberderdingen und Flehingen – der Biergarten des einstigen Vogelheims ist bis auf den letzten Platz besetzt. Ein fröhliches und entspanntes Stimmengewirr der Gäste und das Gezwitscher aus der benachbarten Vogelvoliere liegen in der lauwarmen Luft. In roten Chucks gleitet Marco durch die Reihen, begrüßt neue Gäste, verteilt Speisekarten auf dem Klemmbrett und hält hier und da ein kurzes Schwätzchen. In der Küche werkelt seine Frau Martina und den Service stemmen heute Marcos beste Freunde Timo und Slim. Timo im bunten Sommerhemd mit klobiger Wayfarer-Brille und Slim, dessen Spitznamen nicht von ungefähr kommt, im strahlend weißen Hemd und nicht weniger weißen Sneakern. Alle drei pendeln mit einem echten und nicht aufgesetzten Lächeln zwischen Küche und Terrasse, schnibbeln hin und wieder frische Kräuter aus dem kleinen Garten und servieren Teller voller duftender Fleischeslüste.
Keine Sorge, obwohl das kleine Restaurant den Namen “Birdy‘s Beef House” trägt, stehen die bunten Ziervögel in der Voliere selbstredend nicht auf der Speisekarte. Mit dem “Beef” dagegen darf man hier durchaus rechnen – Burger und Steaks gehören zu den Aushängeschildern und Spezialitäten des Autodidakt-Gourmets Marco, der in einem früheren Leben seine Brötchen als Bankkaufmann verdient hat. Ganz unbekannt ist der Mittvierziger in der Region nicht – zuletzt war er Wirt in der Forster Auszeit direkt am Heidesee. Weil die neuen Öffnungszeiten des Freizeitzentrums aber zu viele Einschränkungen mit sich brachten, beschloss Marco seine Zelte abzubrechen und weiterzuziehen. Einen neuen Wirkungsort fand er hier am Rande Flehingens, im ehemaligen Vereinsheim der Vogelfreunde. Wochenlang modernisierte und investierte er in die alte Gaststätte um dann schicksalshafterweise mit der geplanten Eröffnung genau in jene Phase zu fallen, in der sämtliche Gastronomiebetriebe wegen der Corona-Krise schließen mussten. So verschob sich der Start bis weit in den Mai hinein – nicht gerade die Art von “take off”, die man sich für eine Neueröffnung wünschen würde.
Schneller als erhofft nahm der Zug dann aber doch Fahrt auf. Die Gäste zeigten sich begeistert von Marcos Konzept und durch Mund-zu-Mund-Propaganda ging die Kunde schließlich wie ein Lauffeuer durch die Reihen. Mit ihrem Kochkünsten müssen Marco und Martina auch wahrlich nicht hinter dem Berg halten, alles schmeckt frisch, intensiv und wertig. Die Zutaten beziehen die beiden – wo es eben geht – direkt aus der Region, Specials wie die hausgemachte Barbecue Sauce oder Burger-Buns werden von Hand zubereitet.
Weil durch die derzeitigen Corona-Verordnungen nicht der gesamte Platz im Biergarten genutzt werden kann, empfiehlt sich bei einem Besuch in jedem Fall eine vorherige Reservierung – das geht telefonisch aber auch online, z.b. über Facebook. Apropos Biergarten – hier hat Marco für die Zukunft noch einiges vor. Sobald es die Zeit erlaubt, sollen die derzeit 150 verfügbaren Plätze in und um das Beefhouse noch kräftig Zuwachs bekommen. Eine große Aussentheke, eine Bühne für Events wie z.b. regelmäßige Frühschoppen… an Ideen mangelt es Marco nicht.
Nicht zuletzt wegen der tollen Resonanz von “Birdy‘s Beef House” blickt der Wahl-Kraichtaler positiv in die Zukunft – Krise hin oder Krise her. Eine Sache, die sich gerade in dieser schwierigen Phase für Gastronomen überall im Land schnell zu einem großen Problem auswachsen kann, will Marco aber nicht unerwähnt lassen. Die sogenannten “No-Shows” – Tische, die trotz erfolgter Reservierung leer bleiben – belasten die derzeit ohnehin schwer angeschlagene Gastronomie absolut unnötigerweise.
Diesen Appell sollte sich jeder zu Herzen nehmen und sich bewusst machen, welche finanziellen Folgen leere Tische für Wirte aktuell bedeuten. Wenn Gäste abgewiesen werden müssen, um Tische freizuhalten deren Reservierung am Ende gar nicht genutzt wird, dürften auch Laien die finanziellen Konsequenzen bewusst werden. Im Falle von “Birdy‘s Beef House” wäre eine solche No Show nach unserem durch und durch positiv zu bewertenden Testessen, nicht nur ein No Go, sondern dazu auch eine ausgesprochene Dummheit.
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