Stettfeld vor 2000 Jahren

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Nach der Neugestaltung des Obergeschosses öffnet das Römermuseum Stettfeld wieder für Besucher

Verschlafen döst der kleine Ubstadt-Weiherer Ortsteil Stettfeld in der heißen Julisonne. Eigentlich hätte Stettfeld zusammen mit der Muttergemeinde im vergangenen Jahr das 50-jährige Jubiläum von Ubstadt-Weiher gefeiert, doch Corona zog hier einen dicken Strich durch die Rechnung. Diese 50 Jahre wirken eingedenk der langen Historie Stettfelds auch wie ein kleiner Tintenklecks im Geschichtsbuch, lebten und wirkten doch genau an dieser Stelle in der Siedlung Vicus Stettfeld schon vor rund 2000 Jahren Menschen. Archäologische Ausgrabungen haben hier Straßen, eine Palastvilla, Grabstellen und zahlreiche Überreste der frühen Siedlung nachgewiesen. Rund 800 Menschen sollen damals hier gelebt haben, im alten Stettfeld der allerersten Jahrhunderte nach Christus.

Um auf diese bewegte Geschichte aufmerksam zu machen, über sie zu informieren und ihre Begebenheiten in Szene zu setzen, gibt es bereits seit 1984 das Römermuseum in Stettfeld. Zahlreiche Exponate vermitteln hier einen Eindruck über das Leben der Menschen bis zum Ende der alten Siedlung Stettfeld mit dem Fall des Limes. Bereits vor einigen Jahren wurde das Untergeschoss des Museums im Schatten der großen Kirche St. Marcellus aufwändig neu gestaltet, in den vergangenen Monaten folgte nun – nicht minder aufwendig – das Obergeschoss. Museumgestalter Markus Ege, die Vorsitzenden des Freundeskreises des Museums Stettfeld – Frank Olheide und Helmut Hess, sowie zahlreiche Helferinnen und Helfer, haben das ganze Stockwerk in wochenlanger Arbeit einer Neugestaltung unterzogen. Völlig neu dargestellt werden nun mitunter die Themenkomplexe “Ziegelei und Töpferei”, inklusive einer Nachbildung eines Brennofens aus der Römerzeit. Beleuchtet wird auch die Bedeutung Stettfelds durch seine einstige Lage an wichtigen Handelsstraßen, sowie der Alltag der hier lebenden Römer. “Wir wollen den Besuchern die alten Römer Stettfelds nahebringen” so Frank Ohlheide in seiner Festansprache.

18.000 Euro habe das Museum für die Neugestaltung des Obergeschosses aus staatlichen Fördermitteln erhalten, die Gemeinde habe diesen Betrag um 10.000 Euro aufgestockt, führt Bürgermeister Tony Löffler die Hintergründe des ehrgeizigen Projektes näher aus. Das Gemeindeoberhaupt dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und die investierte Zeit in das Projekt, das eines der großen Aushängeschilder der Gemeinde sei, so Löffler.

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